Eichstätt
Das Open Air hat begonnen: Die Festivalfamilie ist wieder vereint

Besucher weit über die Grenzen der Region hinaus auf dem Elefantenhügel

03.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:34 Uhr

Die Metal-Band Dust Bolt (Foto) war eine der ersten Acts auf der Hauptbühne, bevor am Freitagabend Mono & Nikitaman das Zepter auf dem Elefantenhügel übernahm. Foto: Traub

Endlich wieder feiern, endlich wieder Festival in Eichstätt: Nach vier Jahren ist das Open Air am Berg zurück – pünktlich zum 30. Geburtstag. Trotz leichten Regens am Abend ist die Stimmung top, der Platz vor der Bühne gut gefüllt. Bis in die Nacht.



Kurz vor 15 Uhr startet das Open Air: 33 Bands auf zwei Bühnen heizen dem Publikum bis Sonntagfrüh ordentlich ein. Die Stimmung auf den Campingplätzen ist bei schwülen 27 Grad bestens – die Bands Exo Planet und Le Iene locken dann auch die ersten Feierwütigen zum Tanzen vor die Hauptbühne. Weil noch nicht so arg viele da sind, können sie für das Finale der Metalcore-Band Castle of Clouds eine „Wall of Death“ aufbauen – zwei Menschengruppen rennen aufeinander zu, prallen gegeneinander, tanzen wild weiter.

„Die geilsten Geschichten passieren immer auf dem Campingplatz“

Kommen dieses Mal weniger, vielleicht auch wegen der Corona-Pause? „Das füllt sich“, ist Kulturverein Joke-Vorsitzender Max Beugel überzeugt. Deutlich anders ist das Bild auf den Campingplätzen: Klapptische, Campingstühle und Kühlboxen sind aufgebaut. Die ersten drei, vier Kaltgetränke geleert. „Organisatorisch wie immer alles top“, sagt eine fünfköpfige Gruppe, die bereits am Donnerstagabend aus Weißenburg herübergekommen ist. „Die geilsten Geschichten passieren immer auf dem Campingplatz. Den muss man zwei Tage lang mitnehmen“, ist sich die Gruppe einig. Was allerdings 2018, beim letzten Open Air und damit ihrem letzten Besuch hier, alles auf dem Gelände passiert ist, das wollen sie nicht verraten.

Auf dem Weg unterhalb der großen Bschütthalde pilgern langsam immer mehr Festivalbesucher Richtung Campingplatz. Eingedeckt mit Bier, Zelten, ein paar Utensilien zum Zeitvertreib, etwa „Bierpong“-Tischen. Sie wandern zum Eingang, wo es die obligatorischen Bändchen gibt. Wenige Meter weiter, unmittelbar am Zugang zum eigentlichen Gelände, spielen sich derweil Szenen ab, die für das Eichstätter Open Air typisch sind: Ordner fallen Besuchern in die Arme, Besucher anderen Besuchern. Man kennt sich, die Festivalfamilie ist auf dem Elefantenhügel vereint. Und sie kommt von überall her – aus Neumarkt, aus Passau, aus Ingolstadt. Ja gar aus Berlin. Ein 72-Jähriger hat seinen Camper auf dem Parkplatz abgestellt und bereitet sich auf das Wochenende vor. Der Mann, der „zwischen Bayern und Berlin pendelt“, wie er sagt, ist schon so etwas wie Stammgast in Eichstätt.

Kein Gästerekord erwartet

Rekordwerte von mehr als 8000 Gästen wie vor einigen Jahren wird es heuer nicht geben. Für maximal 5000 Besucher ist das Areal ausgelegt, sagte Open-Air-Sprecherin Marie Finsterer. Der bange Blick der Organisatoren geht schon am Nachmittag immer wieder in den Himmel. Wird es heuer am Ende eine Schlammschlacht? „Ein bisserl Regen tut schon gut, zum Abkühlen“, sagt Beugel und lacht. „Es werden nur immer ein paar Tropfen“, ist Finsterer sicher. Aber auch wenn es ein paar mehr würden: Der Restart des Open Air scheint geglückt.

EK