Eichstätt
„Das Bild muss im Kopf entstehen“

Der Fotoclub Eichstätt bietet Raum für Ideen, Kritik und einen ganzen Pool von Tipps und Hilfe

10.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:32 Uhr

Rost und Romantik: Dieses Bild von Gisela Hetzer war in der Ausstellung „Details“ zu sehen, die in Kooperation mit vielen anderen Ausstellungen in Eichstätt unter dem Titel „Stadt Land Kunst“ stattfand.

Von Kerstin Kleinhans

Eichstätt – Miteinander fotografieren, voneinander lernen, Spaß am Fotografieren vermitteln – damit beschreibt sich der Eichstätter Fotoclub in seinem Vereinsflyer.

In dieser Darstellung wird schnell deutlich, dass es sich beim Fotografieren nicht, wie vielleicht manches Mal vermutet, um ein einsames Hobby handelt. Ganz im Gegenteil, wie die Vorsitzende des Eichstätter Fotoclubs Gisela Hetzer und die Finanzchefin Birgit Vetter verdeutlichen. „Das Bild selbst muss vorab beim Fotografen im Kopf entstehen, aber die Umsetzung erfolgt dann ganz oft miteinander“, erklärt die Vorsitzende. „Bei ganz vielen unserer Projekte braucht man einen Assistenten, muss im Team arbeiten. Manches ist alleine nicht möglich.“ So beschreiben die beiden das Spannende am Fotografieren. Das Motivsuchen und In- Szene-Setzen, das Entdecken von neuen Sichtweisen und Sammeln von Tipps und Tricks rund um die Bearbeitung von Bildern.

„Bei uns im Fotoclub findet man ganz viele Experten auf unterschiedlichen Gebieten, mit denen man sich austauschen kann“, so Birgit Vetter. Von Blende, Objektiven, Blitzlicht und Beleuchtung bis zur digitalen Nachbearbeitung: Beim Fotoclub gibt es immer etwas Neues zu erfahren. Der Austausch über die unterschiedlichsten Themen findet für gewöhnlich einmal monatlich im Schützenhaus in Eichstätt statt. Hier hat der Club seit vielen Jahren sein Zuhause und hält zahlreiche Veranstaltungen ab.

Im März 2020 fand im Schützenhaus die letzte Veranstaltung unter dem Titel „Springende Paprika“ statt. Und wie der Titel verrät, wurden dabei tatsächlich Paprikas fotografisch festgehalten. „Es wurde das Gemüse in ein Aquarium geworfen und der Aufprall im Wasser fotografiert“, erklärt Birgit Vetter. Die faszinierenden Ergebnisse konnten dann mit dem eine Woche später in Kraft getretenen Lockdown nicht mehr gemeinsam besprochen und bearbeitet werden. Doch anders als in anderen Bereichen verfielen die Mitglieder des Fotoclubs nicht in Schockstarre, sondern passten ihr Programm der Situation an. „Zahlreiche unserer Veranstaltungen fanden dann online statt“, erklärt Hetzer. „Hierzu wurde ein bereits vorhandenes Online-Forum und die Internetpräsenz von unseren Mitgliedern Johannes Traub und Uwe Bergmann weiter ausgebaut.“ Dort wurden dann bereits Ende März Bildkritik-Veranstaltungen abgehalten, Bilder hochgeladen und betitelt.

Ein Höhepunkt für die Mitglieder, die jährliche Fotoausstellung in der Notre-Dame-Kirche des Informationszentrums Naturpark Altmühltal, musste 2020 ausfallen. Im Jahr darauf ließ es die Pandemie dann wieder zu, dass zahlreiche Besucher den „Zauber des Details“, welchen die Mitglieder des Fotoclubs eingefangen hatten, in der Ausstellung bewundern konnten. „Die Corona-Zeit hat auffällig viele Naturbilder hervorgebracht“, erzählt die Vorsitzende. „Die Menschen waren einfach viel im Garten in der Natur unterwegs.“ In freier Natur waren die Clubmitglieder in den vergangenen zwei Jahren kaum. „Auf Wanderungen und Exkursionen haben wir vor allem im ersten Jahr der Pandemie bewusst verzichtet.“ Auch die Weihnachtsfeier musste zweimal ausfallen. Einzig das Sommerfest 2021 konnte als gesellige Veranstaltung stattfinden. Neben der Geselligkeit, welche den Mitgliedern sehr wichtig ist, bildet auch hier die Fotografie einen Part. „Bei Feiern gibt es immer eine Hausaufgabe. Zu einem bestimmten Thema bringt dann jeder ein Bild mit, welches von allen bewertet wird“, erklärt Vetter.

Bewundern kann man die Fotos der Mitglieder seit Herbst zudem auf Instagram. „Den Instagram-Kanal pflegt Rafaela Egner, eines unserer jüngeren Mitglieder“, so Hetzer. Die Jugend möchte der Verein künftig auch wieder mehr in die Gruppe integrieren. Nach jahrelanger erfolgreicher Arbeit mit einer Jugendgruppe sollen die jüngeren Mitglieder nun fester Bestandteil der aktiven Gruppe werden. „Interessierte, egal welchen Alters, sind jederzeit eingeladen bei uns reinzuschnuppern.“ Das Programm mit allen Terminen findet man auf der Homepage des Vereins unter der Adresse www.eichstaetterfotoclub.de.

EK