Diesmal steht Taiwan im Mittelpunkt
Das Beilngrieser Programm für den Weltgebetstag

Ökumenische Andacht und Kulinarisches am 3. März

25.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:10 Uhr

Beim Weltgebetstag wird jedes Jahr ein anderes Land in den Fokus gerückt. Foto: Adam

Wer weiß genau, wo Taiwan liegt? Wie viele Einwohner dort leben, welche Sprache gesprochen wird, welche Religion vorherrscht? Wie ist die Stellung der Frau in der taiwanesischen Gesellschaft? Und welche Gerichte sind eigentlich „echt taiwanesisch“? Am kommenden Freitag, 3. März, wird der Weltgebetstag der Frauen gefeiert – und spätestens dann gibt es in zahlreichen Kirchen und Gemeinden Antworten auf viele dieser Fragen.

In Beilngries sind alle Interessierten – egal welcher Konfession – um 19 Uhr in die evangelische Christuskirche eingeladen. Ein Team von acht Frauen hat hier mit vielfältigen Unterlagen, die allen regionalen Organisatoren zur Verfügung gestellt wurden, eine Andacht vorbereitet, bei der das Land des diesjährigen Weltgebetstages – Taiwan – im Mittelpunkt stehen wird.

Taiwan ist ein Inselstaat, liegt zwischen Japan und den Philippinen vor dem chinesischen Festland und besteht aus einer Hauptinsel, ebenfalls Taiwan genannt, sowie über 100 weiteren Inseln. Mit nur etwa sieben Prozent ist das Christentum auf Taiwan nur schwach vertreten, mehr als 40 Prozent praktizieren chinesischen Volksglauben, eine Mischung aus Taoismus, Konfuzianismus und verschiedenen Volksreligionen. Die unterschiedlichen Religionen und Kulturen leben nicht nur relativ konfliktfrei zusammen, mittlerweile wird die hohe Diversität auch als Reichtum geschätzt.

Wie ist die Rolle der Frau in der Gesellschaft?



Frauen haben heute in Taiwan die gleichen Rechte wie Männer in Politik, Wirtschaft und Bildung. Zumindest in der Theorie – denn nach wie vor sind patriarchale Ideen noch stark verankert und von Frauen wird weiterhin erwartet, dass sie sich um Kinder und Familie kümmern.

Zu all diesen und vielen weiteren Themen erfahren die Teilnehmerinnen des Weltgebetstages mehr und erhalten so Einblicke in Kultur und Land. Auch das Umfeld soll besonders sein: Die evangelische Kirche in Beilngries wird mit Dekorationen aus Taiwan geschmückt sein, wie Orchideen oder Kerzen in den Landesfarben. Lieder und Gebete stärken die Gemeinschaft und im Anschluss sind alle beim gemütlichen Beisammensein im evangelischen Pfarrhaus willkommen.

Auch kulinarisch geht es nach Taiwan



Hier gibt es kleine Kostproben taiwanesischer Küche. „Dazu gehören beispielsweise besonders gewürzte Hühnersuppe, Ananaskuchen oder pikante Hackfleischbällchen“, erklärt Helga Süß, die dem Vorbereitungsteam angehört. Rund zehn verschiedene asiatische Gerichte werden angeboten. „Damit das klappt, haben wir bereits ein Probe-Kochen veranstaltet und können sagen – es schmeckt“, versichert Süß und betont: „Jeder – Frauen, Männer und Kinder – ist zum Weltgebetstag willkommen. Wir hoffen, dass viele sich interessieren.“

INTERNATIONALE BEWEGUNG

Der Weltgebetstag ist die größte ökumenische Laienbewegung von Frauen. Er findet jeweils am ersten Freitag im März statt und wird in über 170 Ländern in ökumenischen Gottesdiensten begangen. Als deutsche Vertretung der internationalen Weltgebetstags-Bewegung ist der gemeinnützige Verein „Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee“ tätig.

Die Liturgie wird jedes Jahr von christlichen Frauen aus einem anderen Land zusammengestellt und allen Ländern zur Verfügung gestellt, übersetzt in die jeweilige Landessprache. Die Frauen bringen in die Texte und Gebete ihre eigenen Hoffnungen und Ängste, die Freuden und Sorgen, die Wünsche und Bedürfnisse sowie die eigene Kultur mit ein. Die Gebetstexte kommen 2024 aus Palästina, 2025 von den Cookinseln und 2026 aus Nigeria. 2027 wird das 100-Jährige des Weltgebetstages unter dem Motto „United in Prayer for Justice and Peace“ begangen. 2028 kommen die Gebete aus Costa Rica, 2029 aus Italien, 2030 aus Nepal und 2031 aus Jamaika. Die jeweiligen Kollekten werden für Frauenprojekte verwendet.

DK