Den alten Eicher flott gemacht
Beeindruckende Projekte: Montessori-Schüler in Eichstätt präsentieren ihre Werkstücke

08.05.2024 | Stand 13.05.2024, 17:38 Uhr

In kleine Sketche eingebaut präsentierten die Schüler ihre Großen Montessorischen Arbeiten – wie hier Emma Hüttinger, Luis Heinz, Laurenz Schmidt und Joanna Hasselmeier. Foto: Lüder

Hochbeete, Käseherstellung, bepflanzte Paletten oder auch ein Außengehege für Zwergkaninchen: Die Projekte, die im Rahmen der Großen Montessorischen Arbeit an der Montessori-Schule in Eichstätt entstanden sind, können sich durchaus sehen lassen.

Alle Achtklässler präsentierten bei einem Festakt an der Schule ihre eigenen Arbeiten, stellten ihre Mentoren vor und zeigten, wie sie was umsetzten. Vor großem Publikum hatten sie ihre Utensilien mitgebracht und boten dann, gerade bei den kulinarischen Projekten, auch Kostproben ihres Könnens. Die Großen Montessorischen Arbeiten seien „ein wesentliches Prinzip der Montessori-Pädagogik, weil es den Lernenden ein hohes Maß an Selbstständigkeit einerseits ermöglicht, andererseits auch abfordert“, erklärte Schulleiterin Alice Lüder. Alles geschehe dann nach dem Leitgedanken Maria Montessoris: „Hilf mir, es selbst zu tun.“

Alpaka-Wolle und Hochbeete



So baute Jakob Geiger ein Hochbeet mit Tomatenhaus und Leon Habermeier beschäftigte sich mit dem Modellbau. Beeindruckend zeigte Joanna Hasselmeier, wie sie ein eigenes Musikstück komponiert und mit Unterstützung weiterer Musiker mit Klavier, Cello, Gitarre und Cajon umgesetzt hat. Luis Heinz hat eine Sitzbank aus Beton gegossen und sich im theoretischen Teil auch mit der Geschichte des Betons beschäftigt.

Malena Steppberger wählte eine durchaus außergewöhnliche Art der Wolle: Sie arbeitete, unterstützt von Mentorin Annemarie Ruf-Seitz, mit Alpaka-Wolle; die Achtklässlerin stellte dabei unter anderem ein Stirnband her. Laurenz Schmidts Zwergkaninchen brauchten einen neuen Stall und so beschäftigte er sich mit der Errichtung eines neuen Außengeheges – samt dem entsprechenden Unterbau. Auch Luca Rudolph sorgte für sein Haustier – mit einem Schildkrötengehege. Eleonora Zenkova hat ein Kochbuch mit asiatischen Rezepten gebunden und Annika Bischof Skateboard-Designs entworfen. Maximilian Remmel hat eine höhenverstellbare Rampe für’s Mountainbiking gebaut und Marie Meister eine Schneiderpuppe, um ihre eigenen Kleiderkreationen entsprechend präsentieren zu können. Emma Hüttinger hat ihre Blicke nach Pfraunfeld wandern lassen und sich dort Tipps zur Herstellung von Käse geholt, Elina Koch fertigte, angeregt durch Nadja Schwäbl, Haarseife und Jonaino Meyer einen Pocket-Park.

Verarbeitung von Fleisch und Elizabeth-Tower-Modell



Linda Morgott hat sich Gedanken gemacht, wie Klamotten zu verwerten sind und hat aus alten T-Shirts neue hergestellt, Moritz Mager baute sich ein Longbord.

Eine ganz besondere Aufgabe suchte sich Maximilian Lang: Er restaurierte (mit Unterstützung vom Papa) einen 64 Jahre alten Eicher-Bulldog. Leni Krauß fertigte Schmuck an und Josef Kien stellte sich in die Wurschtküche. Weil sein Papa hobbymäßig wurstet, beschäftigte sich der Schüler mit der Verarbeitung von Fleisch. Jonas Hüttinger schreinerte einen massiven Nachttisch, Mischa Durynek schaute sich Kräuter und Giftpflanzen näher an. Amelie Pfisterer restaurierte einen Bauwagen und Rajko Reiter baute aus Holz ein detailreiches Modell des Elizabeth-Towers in London mitsamt der berühmten Uhr.

Und nichts davon kam von den Lehrern: „Die Schüler wählen ihr Projekt selbst aus“, betonte Lüder. Die Achtklässer planten, setzten um und dokumentierten alles selbstständig. „Die GMA kostet alle Beteiligten viel Energie“, sagte die Schulleiterin, „aber schließlich bin ich immer wieder beeindruckt von den tollen Ergebnissen und erfreue mich am Stolz der Schüler über das Geleistete.“