Eine perfekte Ruheoase
Auf dem Campingplatz Hammermühle bei Mörnsheim kehrt nach den Pfingstferien wieder etwas Ruhe ein

23.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:47 Uhr
Kim Josephus

Die Anlegestelle am Zeltplatz Hammermühle. Fotos: Josephus

Ein leichter Wind weht über die naheliegenden Felder. Die Gräser neigen sich sanft und wirken beinahe wie Wellen. Der Himmel ist hellblau, keine einzige Wolke ist zu sehen. Der lange Schotterweg in Richtung Campingplatz schlängelt sich durch ein Meer an Grüntönen.

Immer wieder brettern Radfahrer über den Weg. Ihr Ächzen ist jedoch nicht lauter als das Vogelzwitschern, das aus allen Richtungen ertönt. Es riecht nach frischer Luft. Hie und da kann man einen leichten Blumenduft vernehmen.

Der Zeltplatz Hammermühle liegt bei Mörnsheim und ist ein Erholungsort direkt an der Altmühl. Neben einem weitläufigen Zeltplatz mit Feuerstellen bietet er auch ausreichend Wohnmobilstellplätze und Schäferwägen, die der Zeltplatz seit 2018 als Unterkunftsmöglichkeit anbietet.

Der Betreiber des Zeltplatzes, Bernd Fischer, sagt, dass die aktuelle Saison ganz gut laufe. Vor allem die verlängerten Wochenenden mit den Feiertagen hätten viele Leute genutzt, um an der Hammermühle Urlaub zu machen. Unter der Woche sei es oft eher ruhig. So wie heute.

Die Stille auf dem Campingplatz in der prallen Nachmittagssonne ist beinahe ohrenbetäubend.

Die Camper sind ausgeflogen

Die meisten Camper sind ausgeflogen. Allein das Rauschen der Altmühl kann man vernehmen. Über solche Tage ist Fischer aber eher dankbar. Aktuell herrscht Überlastung aufgrund von Personalmangel. Wenn dann mal weniger los ist, können er und sein Team alles besser stemmen.

Die Ferien sind vorbei. Das merkt man. „Während der Pfingstferien war es hier gut besucht“, schildert Fischer. Unter der Woche war es dann auch voller als sonst. Kinder kann man jetzt weder sehen noch hören. Der einzige wahrnehmbare Klang ist das Rauschen des Wassers. Es wird lauter, je näher man dem Fluss kommt und übertönt fast die Vogelgesänge. Nur leise klingen diese immer wieder durch.

Die Sonne glitzert auf der Wasseroberfläche. Es riecht nach Moos, Algen und Treibholz. Die Altmühl bahnt sich ihren Weg über die flachen Steinstufen und erzeugt sanfte Wasserfälle. Daneben prescht der Fluss mit mehr Kraft durch die Böschung, die man mit seinem Kanu passieren kann. Eine natürliche Wasserrutsche sozusagen.

Am Flussufer steht ein beladenes Kanu. Es gehört einem Paar, das gerade Urlaub an einem anderen Zeltplatz bei Dollnstein macht. Sie machen hier einen kurzen Zwischenhalt, bevor es mit dem Kanu weitergeht. Auf dem Zeltplatz selbst stehen vier Autos, drei davon sind Busse. Außerdem ist ein Zelt aufgebaut. Daneben steht eine Wäschespinne. In einem anderen Eck des Platzes stehen ein paar Dutzend blauer Kanus aufgestapelt.

Urlaub in der Natur

Ein Pärchen sitzt mit seinen zwei Hunden vor seinem Van. Sie haben sich einen Tisch aufgebaut und sitzen in ihren Campingstühlen. Es gibt Kaffee und Gebäck, einer der Hunde sitzt brav daneben. Vor knapp einer halben Stunde sind sie angereist und nun können sie endlich richtig entspannen. Die Reise war keine weite, nur eine Stunde mussten sie herfahren. Weit fahren wollten sie auch gar nicht. „Einfach Urlaub in der Natur machen“, heißt es von ihrer Seite. „Wir sind das erste Mal hier an der Hammermühle, davor haben wir aber schon mal Urlaub in Plankstetten gemacht“, sagen sie. Dabei sind sie auf den Geschmack von Urlaub in der Region gekommen. So reichen ihnen drei Tage auch aus, um zu entspannen.

Nahe dem Schotterweg, der an dem Zeltplatz vorbeiführt, befindet sich der Kiosk. Man muss nur eine steinerne Treppe hinauflaufen. Neben dem Kiosk ist ein Biergarten. Er ist mit roten Sonnenschirmen bedeckt und von Wald und Büschen umringt und spendet Schatten. Eine leichte Brise umweht einen und bringt die Blätter der Bäume dazu, ein leises Rascheln von sich zu geben und sich im Wind zu neigen. Einige der vorbeifahrenden Radfahrer halten dort, um eine kleine Pause bei ihrer Tour einzulegen.

Eine Frauengruppe, die sich ebenfalls im Biergarten ausruht, führt ein angeregtes Gespräch über die Straßen rund um Eichstätt, und welche Routen denn die besten seien. Wenn man sich einige Meter vom Kiosk entfernt, verschwimmen ihre Stimmen jedoch und es bleibt nur leises Gemurmel.

Wohnmobilstellplatz und Schäferwägen

Ein paar hundert Meter vom Kiosk entfernt befindet sich der Wohnmobilstellplatz. Lediglich vier Wohnmobile sind hier geparkt. Vor einem der Gefährte stehen zwei einsame Campingstühle. Läuft man von hier aus einen kleinen Hügel hoch, findet man das überschaubare Schäferwagendorf. Die Schäferwägen gibt es seit fünf Jahren auf dem Campingplatz. Zu jedem Wagen gibt es noch einen kleinen, hölzernen Fahrradschuppen. „Am Wochenende laufen die Wägen gut“, erzählt Fischer. Diese Saison noch etwas besser als davor, auch wenn sie unter der Woche vergleichsweise eher weniger genutzt werden.

Wer wirklich seine Ruhe haben möchte, macht also unter der Woche Urlaub auf dem Campingplatz. Von der Ruhe darf man sich aber dennoch nicht täuschen lassen, denn obwohl nur wenige Camper auf dem Platz sind, gibt es für Bernd Fischer und sein Team hinter den Kulissen trotzdem immer etwas zu tun. Etwa Vorbereitungen treffen und die Anlage pflegen.

EK