Schwabstetten
Auf Bienenbesuch beim Balamo

Imker Norbert Mayer aus Schwabstetten gibt Altmannsteiner Zweitklässlern Einblicke in seine Arbeit

16.07.2022 | Stand 16.07.2022, 11:00 Uhr

Von Sabrina Kellner

Schwabstetten – Einen Tag beim Imker hat die Klasse 2b der Ignaz-Günther-Schule Altmannstein in Schwabstetten beim Balamo erlebt. Imker Norbert Mayer hatte sein Klassenzimmer im Freien für die Mädchen und Buben unter einem Baum aufgebaut. Schon mit ihrer Klassenlehrerin Michaela Wagenbauer hatten die Kinder das Thema Biene im Unterricht besprochen, und so konnten die Kinder ihr Wissen gleich mit dem Imker teilen.

So wusste ein Mädchen, dass Bienen einen extra Honigmagen haben. Und auch, dass Bienenstiche weh tun, wissen die Grundschüler. Dazu konnte der Imker ihnen aber noch gute Tipps geben. Wenn man von einer Biene gestochen wird, den Stachel niemals hinten anfassen und daran herausziehen, so sein Rat. Denn: Dort befindet sich die Giftdrüse. „Das ist so ähnlich wie bei einer Spritze,“ erklärte Norbert Mayer, „wenn man da drauf drückt, kann noch mehr Gift in unseren Körper gelangen und dann tut es natürlich richtig weh.“ Lieber den Stachel mit dem Fingernagel wegstreichen und dann sofort mit einem „Wärmestick“ behandeln, denn so gerinnt das eiweißhaltige Gift und kann sich nicht weiter ausbreiten.

Sechs Beine, vier Flügel und Facettenaugen

Aber wie sieht denn so eine Biene nun überhaupt aus? Dass sie eine Stachel hat, wissen alle Kinder. Der Imker malt den zweiteiligen Stachel auf. Was fehlt noch? Der Körper. Aber wie sieht der aus? Nach einer kleinen Diskussion sind sich Kinder und Imker einig: Er besteht aus drei Teilen, dem Hinterleib, der Brust und dem Kopf. Nur das ganz allein macht noch keine Biene. Es fehlen noch die Beine. Ein Mädchen kann es sich sehr gut merken. Bienen sind In-sek-ten, wobei die Silbe „sek“ für sechs steht, also für sechs Beine. Diese sechs Beine hängen an der Brust, wobei die Hinterbeine länger sind. Natürlich braucht eine Biene Flügel, vier an der Zahl.

Bienen haben Facettenaugen, weiß ein Junge, das sind viele kleine Augen in einem, damit sehen sie natürlich etwas anders als wir Menschen. Der Imker erklärt den Kindern, dass die Bienen damit alles viel schneller sehen. Wenn wir ganz entspannt den Arm heben, ist es für sie schon, als würden wir schnell winken. Natürlich ist dann wildes Herumgefuchtel mit den Armen, vor allem wenn man Angst hat, nicht gut – denn das kann die Bienen in Panik versetzten. Am Kopf sitzen noch die Fühler – damit riechen die Bienen –, das Beißwerkzeug und der Rüssel. Bienen haben eine relativ kurzen Rüssel, sie können zum Beispiel aus Rotklee keinen Nektar ziehen. Im Gegensatz zu der Hummel, die einen sehr langen Rüssel hat.

Die Kinder erfahren noch allerhand über das Leben in einem Bienenstock und was die einzelnen Aufgaben der drei Bienenwesen Königin, Arbeiterin und Drohne sind. Sehr unterhaltsam und spannend nimmt Imker Mayer die Kinder mit auf eine Reise in den Bienenstock. Zum großen Finale öffnet er einen seiner Stöcke und zeigt den Mädchen und Buben, wie es da drin wirklich aussieht. Darin wuselt es nur so von Bienen, sie sind aufeinander, nebeneinander, übereinander – überall. Wie soll man da nur den Überblick behalten? Schnell entdecken die Kinder eine große Biene mit weißem Punkt. Das ist die Königin, die hat Imker Norbert Mayer selbst gezüchtet, und der weiße Punkt zeigt ihm nicht nur, dass sie die Chefin ist, sondern auch, dass sie 2020 geschlüpft ist, denn in diesem Jahr gab es für die Königinnen weiße Punkte. Für besonders mutige Kinder gibt es noch ein Highlight: Sie dürfen eine Drohne, die, wie auch die Kinder schon wissen, nicht sticht, auf die Hand nehmen. Ein unvergessliches Erlebnis.

Die Zweitklässler sind echte Bienenprofis

Natürlich dürfen an diesem Tag auch Spaß und Bewegung nicht fehlen. Nach einer himmlisch-süßen Honigverkostung geht es für sie auf die nahe gelegene Wiese der Familie Wild, deren Tochter ebenfalls in der Klasse 2b ist. Hier sind vier „Bienenstationen“ aufgebaut. Beim „Nektar sammeln“ müssen die Kinder ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Was sie beim Imker alles gelernt haben, gilt es beim Bienenquiz zu zeigen. Beim Parcours „Pollen am Po“ gilt es, geschickt wie eine Biene die Pollen in den Bienenkorb zu bringen. An der Bastelstation gestalten sich die Kinder zur Erinnerung eine kleine Biene aus Naturmaterialien.

Am Ende ist klar: Die Kinder der Klasse 2b sind echte Bienenprofis! Damit sie dies zu Hause auch unter Beweis stellen können, bekommen alle einen Anstecker mit dem Schriftzug „Bienen-Profi“ und ihrem Namen.

DK