Altmannstein
Am Zaun scheiden sich die Geister

Bauausschuss diskutiert mit Anliegern über Tettenwanger Friedhof – Gremium besichtigt Kindergärten

13.06.2022 | Stand 13.06.2022, 19:12 Uhr

Bei der Erweiterung des Kindergartens Mäusenest in Schamhaupten liegt man im Zeitplan, gut vorangekommen ist man mittlerweile auch in St. Josef Altmannstein.

Von Kathrin Schmied

Altmannstein – Der Altmannsteiner Bauausschuss hat sich bei seiner jüngsten Sitzung ein Bild vom Baufortschritt der Kindergartenerweiterungen in Schamhaupten und Altmannstein gemacht. Im Mäusenest in Schamhaupten ist der nächste Schritt die Erstellung des Estrichs. Am 20. Juni kommt der Putzer, der anschließend in St. Josef Altmannstein tätig werden wird, wie Bauamtsleiter Heiko Siegl das Gremium informierte. In Schamhaupten sollen noch im Herbst die Außenanlagen erstellt werden. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. In Altmannstein gab es, wie berichtet, einen Zeitverzug zu beklagen. Doch auch hier sind die Elektroarbeiten abgeschlossen und die Heizung ist fertig. Ende Juni werden die Fenster gesetzt, die Türen sind laut Siegl bestellt.

Freiwillig Tempo 30 am Kindergarten St. Josef

Der Elternbeirat des Kindergartens St. Josef hatte einen Antrag auf Geschwindigkeitsbegrenzung in der Mathias-Bauer-Straße gestellt, über den im Bauausschuss diskutiert wurde. Vor allem zur Sicherheit der Kinder und auch der Senioren, die im Altenheim Maria Rast leben, wünschten sich die Antragsteller besonders im Straßenabschnitt den Berg hinunter und von dort aus weiter nach rechts Richtung Wendehammer Tempo 30 – entweder über die Einrichtung einer entsprechenden Zone oder auf freiwilliger Basis. Auf Letztere Variante einigte sich das Gremium, die entsprechenden Schilder soll der Bauhof anbringen.

Der Durchgang von der Riedenburger Straße hoch zur Katharinengasse ist mittlerweile nicht mehr wiederzuerkennen. Die Schadstellen an der Stützmauer wurden ausgebessert, diese bekam dann eine Putzschicht. Unter den neu angelegten Stufen befindet sich nun ein Kanalrohr, jeweils nach einigen Stufen gibt es künftig gepflasterte Ebenen. Die Bauhofmitarbeiter haben den ganzen Bereich neu gestaltet. Was auf Privatgrund passiert ist, wird dem Anwohner in Rechnung gestellt, wie Siegl informierte. Der Unterstand für die Mülltonnen bekommt noch ein Schiebelement, damit der ganze Bereich ein sauberes Bild abgibt. „Das hier ist alles reine Handarbeit“, sagte Siegl mit Blick auf die doch recht beengten Verhältnisse im Durchgang, die etwa das Abstellen von Paletten mit Pflastersteinen direkt neben der Baustelle für die Bauhofmitarbeiter nicht möglich machten. Als Stichwort nannte Siegl: Schubkarre. Josef Wagner (CSU/PW) betonte, dass man den Bauhof für die Ausführung der schon seit Langem verbesserungswürdigen Wegeverbindung „gescheid loben“ muss. Was die Maßnahme am Ende kostet, könne man laut Siegl derzeit noch nicht genau sagen.

Antrag der Anlieger: Sichtschutz für Friedhof

Daran, dass für eine Nachbesserung der Einfriedung des Tettenwanger Friedhofs noch einmal rund 3000 Euro zuzüglich der Bauhofstunden anfallen könnten, bestand bei der Sitzung kein Zweifel. Darüber entscheiden wird der Marktrat, als Empfehlung sprach sich der Bauausschuss dafür aus, auf der ganzen Länge an der südlichen Friedhofsgrenze eine 1,5 bis 1,7 Meter hohe Hecke zu pflanzen. Wahrscheinlich wird es eine Thujenhecke, Alternativen sollen noch ausgelotet werden. Damit die Anpflanzung genug Wasser bekommt, sollte ein Bewässerungsschlauch mit ins Erdreich kommen, war man sich einig. Hintergrund des Vorhabens ist die Entfernung der vorher dort stehenden Ligusterhecke und des alten Zauns. Der Bauhof hatte dafür einen neuen Stabmattenzaun errichtet. Wie Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) beim Ortstermin mit einigen Anwohnern erläuterte, wurden hier alles in allem knapp 6500 Euro investiert.

Allerdings ist man in Tettenwang mit dem Ergebnis nicht zufrieden, wie deutlich wurde. Vor allem die mangelnde Kommunikation im Vorfeld wurde kritisiert. Über einen Antrag zur Errichtung eines neuen Sichtschutzes, der von allen Anliegern am Friedhof unterschrieben wurde, diskutierte der Bauausschuss mit einigen der Unterzeichner durchaus kontrovers. „Dass es keine Absprache mit den Nachbarn gab, war nicht schön“, sagte einer der Anwohner. Weil es keine Hecke mehr gibt, gibt es laut einer anderen Anwohnerin auch keine Distanz mehr für die Trauernden im Friedhof zur Wohnsiedlung am Steinbuckel. Aber nicht nur jene, die am Grab ihrer Angehörigen die Stille und das Gebet suchen, fühlten sich gestört: „Es ist ein ständiges Rüber- und Nüberschauen. Das Thema haben nicht nur wir, alle Dorfbewohner fühlen sich gestört. Wir möchten es einfach nur zu haben“, war mehrmals zu hören.

Marktrat entscheidet über Anpflanzung neuer Hecke

Laut Bürgermeister Hummel hatte es im Herbst einen Termin mit den örtlichen Markträten Stefan Koch (CSU/PW) und Wolfgang Eberl (BL/FW) und Landschaftsarchitektin Beate Weiss gegeben, bei dem auch festgestellt wurde, dass der alte Zaun wegen Baufälligkeit und die bestehende Hecke weg müssen. „Es gab tatsächlich ein Kommunikationsproblem am Ort: Die Anlieger haben davon nicht vorher erfahren“, gab der Rathauschef zu. „Das müssen Stefan und ich uns aufs Kerbholz schreiben lassen“, so Eberl. Bei einer Versammlung mit mehr als 50 Tettenwangern nach Errichtung des Stabmattenzauns sei die einhellige Meinung gewesen, dass der Status Quo nicht gut ist. „Es ist der starke Wunsch da, die Situation zu verändern“, sagte Eberl verbunden mit dem Vorschlag, abwechselnd Sichtschutzelemente und Heckenpflanzen zu setzen, damit man den Friedhof „optisch zu bekommt“. „Nur nichts mit Blättern“, wünschten sich die Anwohner. Ein anderer Vorschlag aus der Bürgerschaft lautete: ein Stabmattenzaun mit Sichtschutzstreifen so hoch wie die restliche Friedhofsmauer.

Den neuen Zaun gleich wieder zu entfernen, erteilte Bürgermeister Hummel eine Absage: „Dieser Zaun ist nicht bloße Willkür vom Bauhof, weil der Bauhof das nicht kann, sondern da steckt schon was dahinter“, stellte er klar. Als öffentliche Hand, die in diesem Fall für den gemeindlichen Friedhof in Tettenwang zuständig ist, müsse man Vorgaben berücksichtigen, in Zeiten des Klimawandels zum Beispiel solche in Richtung Ökologie. So sei eine Hecke ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz: „Sie produziert Sauerstoff und bindet CO2.“ Er bat, diese Anforderungen an die Gemeinde zu berücksichtigen, „auch wenn mir klar ist, dass das nicht mit dem zusammenpasst, was die Bürger haben wollen“. Konsens mit den Anliegern bestand dann darin, für eine neue Hecke bereits möglichst große Pflanzen anzuschaffen. Das Thema wird nun den Marktrat beschäftigen.

DK