Ungewöhnlicher Unterricht
Aktion Apfelbaum an der Grundschule Pondorf

Kinder der dritten und vierten Klasse lernen alles über das Kernobstgewächs

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 16:02 Uhr

Im Unterricht erfuhren die Pondorfer Schüler alles über Äpfel. Nun pflanzten sie mit der Expertin Luise Naderer und Werner Steiner vom Obst- und Gartenbauverein einen Baum. Fotos: Meyer/Gartenbauverein

Zwei außergewöhnliche Unterrichtsstunden haben die Kinder der dritten und vierten Klasse an der Grundschule Pondorf erlebt. Gemeinsam mit Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins brachte Luise Naderer den Schülern viel über den Apfel bei.

Als erstes durften die Schülerinnen und Schüler die mitgebrachten Apfelsäfte probieren. Diese stammen aus alten Apfelsorten, die es noch auf der Streuobstwiese beim Pondorfer Sportplatz gibt. Bei der Frage nach bekannten Apfelsorten zählten die Kinder doch einiges auf. Gala, Pinova, Pink Lady, Winterapfel oder Zitronenapfel wurden genannt. Dabei handelt es sich überwiegend um neuere Sorten, die durch Züchtung stark verändert wurden. Alte Sorten wie den Winterrambur oder den geflammten Kardinal kennt man kaum mehr.

Die ersten Wildäpfel gab es laut Naderer schon vor 10000 Jahren. In Kasachstan wuchsen damals die ersten Apfelbäume. Der Apfel wurde in der Folgezeit durch Völkerwanderungen auf der ganzen Erde verteilt. Verschiedene Farben, Formen und Größen weisen die historischen Apfelsorten auf.

Da der Apfel ein Rosengewächs ist, haben auch die Apfelblüten fünf Blütenblätter. An manchen Äpfeln sind diese fünf Kammern schon von außen erkennbar. Im Kerngehäuse wird das dann noch deutlicher.

Um die Kerne, welche die Kinder des Apfels sind, ging es dann im praktischen Teil des Unterrichts. Jedes Kind bekam einen Kern der Apfelsorten Winterrambur, Zitronenapfel oder Gewürzluiken. Je nach Geschmacksrichtung wählten die Schüler aus. In einen Behälter wurde Erde eingefüllt und dann musste der Kern erst einmal keimfähig gemacht werden. Zwei Minuten lang wurden die Kerne gelutscht, um sie von der Schutzschicht zu befreien. Ohne diese Behandlung beginnt der Wachstumsprozess nicht, wusste Naderer aus Erfahrung. Die vorbereiteten Kerne wurden dann in die Mitte des Behälters platziert. Über das kleine Apfelbeet kam dann eine Plastiktüte. Zugebunden und mit einem Zettel mit den Namen der Kinder und der Apfelsorte versehen, war das kleine Gewächshaus schon fertig. Nun heißt es erst einmal warten. Bei acht Grad Celsius, am besten im Gemüsefach des Kühlschranks, sollten die Kerne zu keinem beginnen. Nach zwei Wochen sollten sich die ersten Triebe zweigen. Das weitere Wachstum fand dann bei Zimmertemperatur statt. In einem Jahr sei bei guter Pflege ein kleines Stämmchen entstanden. In den Garten pflanze man den kleinen Baum am besten erst im zweiten Jahr, wenn sich die ersten kleinen Äste gebildet haben. Jedes Kind könne sich so seinen eigenen Apfelbaum mit der individuell ausgewählten Geschmacksrichtung selbst züchten. Die Lehrerin Andrea Gerth bedankte sich bei Luise Naderer und dem Team vom Gartenbauverein für den interessanten Unterricht.

mby