Zum 100. eine Ehrentafel
Adelschlag gedenkt seiner großen Tochter Schwester Imma Mack

10.02.2024 | Stand 10.02.2024, 17:00 Uhr

Schwester Maria Imma Mack 1984 in München: Die Gemeinde Adelschlag widmet ihr nun eine Gedenktafel. Foto: Archiv

Eine bedeutende Persönlichkeit aus der Region feiert an diesem Samstag ihren 100. Geburtstag: Die Ordensschwester Imma Mack wurde am 10. Februar 1924 als Josefa Mack in Möckenlohe geboren und wuchs dort zusammen mit ihren zwei Geschwistern in einer Handwerkerfamilie auf. Adelschlag will seiner großen Tochter nun eine Gedenktafel widmen.

Wie in der Freitagsausgabe auf der Bayernseite berichtet, führte sie im Alter von 16 Jahren ihr tiefer Glaube nach München zum Orden der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau. Sie wechselte in ein Kinderheim der Schulschwestern in Freising und arbeitete dort als Helferin, wo es zu ihren Aufgaben gehörte, in der Gärtnerei des Konzentrationslagers Dachau Blumen und Gemüse zu holen. Sie sah das Elend und Leid der Häftlinge und beschloss zu handeln: Ab Mai 1944 schmuggelte sie, versteckt in ihrem Korb, vor allem Lebensmittel, Medikamente, Messwein, Hostien und Kerzen in das Konzentrationslager. Dank ihrem Mut und Einsatz konnte Karl Leisner im Jahr 1944 heimlich die Priesterweihe empfangen, und kurz vor seinem Tod noch die erste heilige Messe feiern.

Ihre Erinnerungen an die Dachauer Zeit schrieb die Ordensschwester 1989 in ihrem Buch „Warum ich Azaleen liebe“ nieder. Für ihren mutigen und selbstlosen Einsatz erhielt Schwester Imma Mack zahlreiche Auszeichnungen. Am 21. Juni 2006 verstarb sie, ihr Grab befindet sich am Münchner Ostfriedhof.

Die Gemeinde Adelschlag will Schwester Imma Mack ein Denkmal setzen, indem sie anlässlich ihres 100. Geburtstages eine steinerne Tafel an der Westseite der Friedhofsmauer in Möckenlohe stiftet. „Die Idee zu dieser Tafel entstand, nachdem der Grabstein der Familie Mack im Jahr 2015 entfernt wurde, und mit ihm ein Bild der Imma Mack“, klärt Bürgermeister Andreas Birzer (CSU) die Hintergründe auf. Die Ordensschwester sieht er als leuchtendes Beispiel für Menschlichkeit und christliche Nächstenliebe, derer man bald auch wieder an der Erinnerungsstätte in ihrem Geburtsort gedenken kann.

Die Tafel selbst wird von einem ortsansässigen Steinmetz gefertigt. Beim Verfassen der Inschrift wirkte unter anderem Andreas Mack aus Buchdorf (Kreis Donau-Ries) mit, der mit Schwester Imma Mack verwandt ist. Die feierliche Einweihung findet am Sonntag, 3. März, im Rahmen eines Festgottesdienstes statt.

EK