Nacht der offenen Kirchen in Eichstätt
Alexiuskapelle bei St. Walburg ist am 26. April zugänglich

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 7:30 Uhr

Unter der Treppe bei St. Walburg liegt die Alexiuskapelle. Foto: Franzetti

Ein seit längerer Zeit verschlossener Raum ist bei der Nacht der offenen Kirchen in Eichstätt wieder zugänglich: die Alexiuskapelle. Sie liegt unter der Freitreppe, die zur Vorhalle der Abtei- und Wallfahrtskirche St. Walburg hinaufführt. Errichtet wurde sie gleichzeitig mit dem Bau des Gotteshauses von Bischof Johann von Eich als Agneskapelle. Von Eich wählte sie als Ort für seine Beisetzung 1464 aus. Seine Gebeine wurden später im Kapitelsaal des Klosters beigesetzt. Der Grabstein befindet sich in der Kirche

Der Raum der Kapelle hat, laut einer historischen Beschreibung, „zwei Kreuzjoche, die mit Rahmenwerkstuck und Blattstäben geschmückt sind. Der Stuck gehört der Mitte des 17. Jahrhunderts an“. Berichtet wird auch von einem Altar aus der Zeit von 1730 mit Putten, die ein mit Engelsköpfen geschmücktes Dach tragen. Auf dem Altarbild werden die Heiligen Alexius, Agnes und Ottilia vor der heiligen Dreifaltigkeit kniend dargestellt. Signiert ist das Werk von Jacob Zanusi. Ein weiteres Bild mit einem Rahmen aus der Frührokokozeit stellt den Tod des Namensgebers der Kapelle dar.

1965 wurde in der „einstigen Alexiuskapelle“ ein „zweckmäßiger Raum für die Jugendarbeit eingerichtet“, meldete der EICHSTÄTTER KURIER. „Bald wird er benutzbar sein, wenn die Heizkörper angebracht sind.“ Anschließend wurde der Raum vielfach genutzt, unter anderem für die Proben einer Flötengruppe und die Sitzungen von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung. 1978 konnten Angehörige der Pfarrei St. Walburg dort auch ihre Stimmen für die Pfarrgemeinderatswahl abgeben. Es gibt auch Hinweise darauf, dass in der Alexiuskapelle Bastelabende der Katholischen Arbeitnehmerbewegung stattfanden oder bei einer Primizfeier der Malteser Hilfsdienst dort seine Erste-Hilfe-Station eingerichtet hatte. Wie Schwester Fides Nossek von der Abtei St. Walburg schreibt, nutzten die Schwestern die Kapelle nicht. Sie erinnert sich aber, dass in dem Raum früher Schülerinnen auf den Bus warteten.

1986 beschloss der Pfarrgemeinderat die Jugendarbeit wiederzubeleben. Mit der Aufgabe betraute man seinerzeit Rudi Stubenvoll, einen ehemaligen Pfarrjugendleiter. Zusammen mit zahlreichen Jugendlichen machte er sich an die erneute Renovierung des Raums, der sehr feucht war. Ein angehender Schreiner und ein Maurer halfen tatkräftig mit, alles wieder auf Vordermann zu bringen, erzählt Stubenvoll im Gespräch mit dem EICHSTÄTTER KURIER. Zur Motivation bei dem ganzen Vorhaben trugen „maßgeblich die guten Brotzeiten bei“, die Stubenvolls Frau regelmäßig vorbeibrachte. 1998 erfolgte eine Renovierung von Kirche und Außentreppe sowie der Alexiuskapelle. Damals kamen wieder alte Altäre in den Raum. Am 26. April gibt es in der Alexiuskapelle von 19 bis 22 Uhr zwei Lesungen und Musik.