Schönheit des Glaubens verkünden
Armin Drechslers Primizgottesdienst im Freien fast ohne Regen – Erste Eucharistiefeier

23.04.2024 | Stand 23.04.2024, 5:00 Uhr

Neupriester Armin Drechsler ist ganz selig in der Schar der Erstkommunionkinder. Foto: Zeiner

Beten hilft: Am Ende seines Empfangs am Vorabend hatte Primiziant Armin Drechsler alle aufgefordert, ein Vaterunser für einen Gottesdienst ohne Regen zu beten. Es hat geholfen – fast.

Die Aufstellung des Festzugs mit der Ministrantenschar, der Stadtkapelle Heideck, 18 Vereinsabordnungen, den Honorationen und 27 Priestern in der Hauptstraße erfolgte noch unter Nieselregen. Mit drei Böllerschüssen setzte sich der Zug in Marsch. Im Kreisverkehr empfing man die Neupriester Armin Drechsler und seinen Studienkollege Thomas Büttel und geleitete sie auf diesem Weg zurück unter einem Ehrenbogen hindurch, den der Bastelverein errichtet hatte, auf den voll besetzten Marktplatz. Vor dem Bühnenaltar hatte die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) einen Blumenteppich mit dem Primizspruch „Du legst mir größere Freude ins Herz, als andere haben bei Korn und Wein in Fülle“ ausgelegt. Die Ministranten, der Projektchor und die Musiker fanden unter eigens errichteten Zelten Schutz. Eine professionelle Anlage sorgte für gutes Hörverstehen auf dem Marktplatz.

Die erste Lesung verkündet Drechslers Mutter Frieda

„Du bist einer von uns! Das gilt nicht nur für deine Familie, sondern auch für unsere Gemeinde“, begrüßte Stadtpfarrer Sebastian Lesch den Neupriester in seiner Heimatgemeinde zu dessen erster Eucharistiefeier. Die erste Lesung verkündete seine Mutter Frieda Drechsler, die zweite die Organisationsleiterin für die Primiz, Petra Wohlmuth.

Seine Festpredigt begann Pfarrer Michael Krüger aus Gungolding-Walting mit den launigen Worten, dass sie wegen des schlechten Wetters und der Länge in Erinnerung bleiben werde. Er freue sich besonders über die Anwesenheit des evangelischen Pfarrers Christoph Teille aus Alfershausen. Krüger begann seine Predigt mit der Aussage, dass das Gebet den ersten Platz einnehmen müsse. „Wie man betet, so glaubt man und umgekehrt. Wie der Priester zelebriert, so zeigt er seine Haltung zu Gott.“

An beide Primizianten gewandt empfahl er ihnen: „Betet bei der Vorbereitung eurer Predigt.“ Weiter sagte Krüger, dass ein Priester ein Freund des göttlichen Bräutigams mit seiner Braut der Kirche sei. „Die Menschen mögen merken, dass du ein Priester bist, der die Schönheit des Glaubens und der Kirche verkündet.“ Es gehöre aber auch zu einem Priester, dass er zu unpassender Tageszeit benötigt wird und bereit ist. „Du musst notfalls deinen freien Tag verschieben und dich nach dem Terminkalender Gottes richten.“

Schließlich gab Krüger zu bedenken, immer auch das eigene irdische Ende zu betrachten. „Fordere dich immer wieder, aber überfordere dich nicht.“ Christus fordere nicht Vollkommenheit, sondern Heiligkeit. Das stille Gebet vor dem Tabernakel sei priesterlicher Eifer und Treue, nicht weltliches Ansehen und Berühmtheit. „Die Eucharistie muss für Priester das Zentrum des Lebens sein,“ ermahnte der Geistliche. Er danke seinem neuen Amtsbruder, dass er sein Leben für Jesus Christus einsetze.

Zur Gabenbereitung überreichten zwei Ministranten Schalen mit Brot und Weintrauben. Die Kollekte war für die Pfarrkirchenstiftung Heideck bestimmt. Dann sprach Armin Drechsler bei seinem ersten Gottesdienst die Wandlungsworte über Brot und Wein und spendete mit weiteren Konzelebranten den Leib Christi den Gläubigen. Als nächstes segnete Drechsler die Fahnenbänder zur Erinnerung dieser Feier und befestigte sie an den Fahnen der Abordnungen von Studentenverbindungen und Vereinen.

Die Vollmacht, den Primizsegen zu geben

Der ehemalige Heidecker Pfarradministrator, Pfarrer Dominik Pillmayer, verkündete als Zeremonienmeister, dass der heilige Vater allen Pimizianten – gleichsam als Primizgeschenk – die Vollmacht gegeben habe, den Primizsegen einmal in seinem Namen und in seinem Auftrag als päpstlichen Segen zu erteilen. Nach Möglichkeit wurde dieser Segen kniend empfangen.

Bevor die bayerische Nationalhymne zum Abschluss des Gottesdienstes erklang, sagte Armin Drechsler dass er allen, die zu diesem Fest beigetragen haben, danke. „Vor Gott gibt es keine Ehrengäste. Sie alle sind meine Ehrengäste, sagte er bei der Einladung zum Mittagessen. Dort warteten auf ihn im Anschluss zahlreiche Gratulationen, darunter auch die Erstkommunionkinder mit ihren Gebeten, die sie an Luftballons gebunden hatten.“

HK