Web- und App-Tipp
Auffällige Mängel bei Autos und Fahrzeugteilen melden

19.05.2023 | Stand 05.07.2023, 10:36 Uhr

Mangelmelder - Für die öffentliche Sicherheit: Der Mangelmelder ist ein neuer digitaler Service des Kraftfahrt-Bundesamtes. - Foto: kba-online.de/dpa-tmn

In Flensburg sammeln sie nicht nur Verkehrssünden-Punkte. Das Kraftfahrt-Bundesamt ist etwa auch die Überwachungsbehörde, wenn es um technische Mängel am Auto geht. Fahrer können dabei helfen.

An Ihrem Auto oder einem Fahrzeugteil ist ein technischer Defekt aufgetreten? Und Sie glauben, dass es sich um einen Serienfehler handeln könnte, von dem eine potenzielle Gefahr ausgeht?

Dann sollten Sie nicht zögern und den Defekt dem dafür zuständigen Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) melden. Das geht neuerdings auch online. Die Behörde hat ihre digitalen Services dafür um den Punkt «Mangelmelder» erweitert. Wer darauf klickt, kommt auf eine Infoseite.

Das Meldeformular hat es in sich

Dort erhält man dann nach Eingabe seiner E-Mail-Adresse einen Link zu einem Online-Meldeformular, wo sehr detaillierte Angaben zu Fehler wie Fahrzeug gemacht werden müssen und auch Fotos hochgeladen werden können.

Aber Achtung: Die Behörde interessiert sich in aller Regel nicht für Mängel, die im Rahmen der üblichen Wartungs- und Pflegearbeiten oder bei der regelmäßigen Hauptuntersuchung bemerkt und abgestellt werden können. Dazu gehören zum Beispiel Korrosionsschäden und Verschleiß.

Keine Hilfe bei der Durchsetzung von Ansprüchen

Auch darf das KBA keine Unterstützung leisten bei Kulanzanfragen oder der Durchsetzung von Ansprüchen aus den Garantie- und Gewährleistungsbedingungen gegenüber einem Hersteller.

Untersucht und verfolgt werden den Angaben zufolge nur Mängel im öffentlichen Interesse zur Vermeidung möglicher Gefahren. Als Beispiel nennt die Behörde etwa eine gebrochene Lenkstange, und weist darauf hin, dass solche Mängel in aller Regel sehr früh durch Rückmeldungen aus der Produktion und aus den Werkstätten bekannt werden.

Am Ende Rückruf oder Vertriebsverbot möglich

Kommt das KBA am Ende seiner Untersuchung zu dem Schluss, dass es sich bei dem gemeldeten Defekt um einen gefährlichen Serienfehler handelt, kann es die Öffentlichkeit warnen, den Rückruf eines Fahrzeugmodells anordnen oder den Vertrieb eines Fahrzeugteils untersagen.

Im Jahr 2022 hat das KBA nach eigenen Angaben in rund 900 Fällen die Produktsicherheit von Autos oder Teilen untersucht. In der Folge gab es 522 Rückrufe, bei denen rund 3 Millionen betroffene Fahrzeuge Berücksichtigung fanden.

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