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Die Debatte zwischen Bitcoin- und Ethereum-Fans ist schon lange entbrannt. Während die einen an der Mutter aller Kryptowährungen festhalten, sehen die anderen in Ethereum (auch Ether und ETH genannt) das größere Potenzial. Vor wenigen Wochen hat sich diese Diskussion erneut verschärft, als bekannt wurde, dass der langersehnte Merge endlich vollzogen wurde.
Dieser Schritt könnte tatsächlich dazu führen, dass Ethereum – wie man in der Krypto-Branche sagt – „to the Moon“ geht und den Bitcoin überholt. Steigende Kurse werden ganz zur Freude von Investoren sein, die Ether kaufen und ihre Hoffnungen in den aktuell zweitgrößten Coin stecken. Der Kauf von Ethereum kann dabei einerseits als langfristige Wette auf die Zukunft angesehen werden oder aber dynamisch in Form von Daytrading erfolgen.
Doch was ist nun eigentlich an der Geschichte dran und könnte es dem Bitcoin bald wirklich an den Kragen gehen? In diesem Artikel beleuchten wir dieses Thema genauer und werden uns anschauen, warum Ethereum sich am Ende vielleicht sogar die Krone des digitalen Goldes aufsetzen könnte. Wir werden fünf Gründe aufzeigen, welche seit dem Update für die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung sprechen.
#1: Die Energieeffizienz spricht eine deutliche Sprache
Durch die Umstellung auf Proof of Stake wird Ethereum zukünftig energieeffizienter sein als der Bitcoin. Bisher hat sich der Bitcoin auf Proof of Work (PoW) gestützt, was bedeutet, dass Computer rund um die Uhr jeden einzelnen Block validieren müssen, um eine Belohnung in Form des Bitcoins zu erhalten.
Das Problem bei PoW ist jedoch, dass es enorm viel Energie verbraucht – denn Miner müssen immer höhere Rechenleistungen zur Verfügung stellen, somit wird zwangsläufig eine hohe Menge Strom verbraucht. Laut Experten verbraucht das gesamte Bitcoin-Netzwerk aktuell jährlich rund 22,35 Twh, was ungefähr dem Verbrauch von ganz Irland entspricht.
Ethereum hingegen hat mit dem Merge die Umstellung von PoW auf PoS (Proof of Stake) vollzogen. Bei PoS gibt es keine Blockbelohnung mehr und stattdessen wird ein Teil des Transaktionsgeldes an Validatoren/Stakeholder ausbezahlt. Dies führt zu deutlich geringeren Energiekosten und macht Ethereum insgesamt energieeffizienter als den Bitcoin.
#2: Ethereum verarbeitet deutlich mehr Transaktionen pro Sekunde
Während der Bitcoin aktuell etwa sieben Transaktionen pro Sekunde (TPS) verarbeiten kann und circa zehn Minuten für die vollständige Abwicklung benötigt, ist Ethereum in der Lage, mehrere Tausend TPS zu verarbeiten. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Bitcoin, da es sich um eine dezentralisierte Plattform handelt, die für die Verarbeitung von Finanztransaktionen optimiert ist.
Ethereum verfügt außerdem über eine native Smart Contract-Funktionalität, während der Bitcoin keine solche Funktionalität besitzt. Smart Contracts ermöglichen es den Benutzern, bestimmte Bedingungen für die Ausführung von Transaktionen festzulegen.
#3: Die geringere Inflationsrate spricht für Ethereum
Die ETH-Inflationsrate ist durch den Wechsel auf PoS von 3,8 Prozent auf 0,21 Prozent gesunken – ein Rückgang um mehr als 94 Prozentpunkte. Durch den Merge muss Ethereum seine Miner nicht mehr für die Validierung von Transaktionen im Netzwerk bezahlen. Die Blockchain hat dadurch praktisch gesehen ihre teuersten Pferde im Stall entlassen und sie durch neue, effizientere „Stakings“ ersetzt, deren Kosten wesentlich niedriger sind.
Die Auswirkungen des Ethereum Merges sind vergleichbar mit den Wirkungen von drei Bitcoin Halvings. Während Bitcoin 12 Jahre lang benötigte, Halvings umzusetzen, hat Ethereum das sprichwörtlich über Nacht geschafft. Weiterhin kann davon ausgegangen werden, dass die meisten Investoren wie in der Vergangenheit bei Bitcoin Halvings, unterschätzen, welche langfristigen Auswirkungen ein solcher Rückgang der Inflationsrate auf den ETH-Kurs haben könnte.
Eine kurze Erläuterung für all diejenigen, denen Halving ein Fremdwort ist. In regelmäßigen Abständen von ungefähr vier Jahren wird beim Bitcoin die sogenannte Halbierung der Blockbelohnung vorgenommen. Dies führt dazu, dass die Miner für die Verifizierung jeder Transaktion rund 50 % weniger Bitcoin erhalten.
#4: Staking könnte für professionelle Investoren attraktiver sein
Investitionen in Ethereum könnten institutionellen Investoren auf lange Sicht höhere Erträge bescheren als in Bitcoin. Staking-Belohnungen (auch fälschlicherweise Dividenden genannt), die sie im Gegensatz zu dem Bitcoin erhalten, sind nur ein Grund dafür. Zudem haben sie damit in eines der innovativsten und am schnellsten wachsenden Ökosysteme von Blockchain-Technologien wie dApps oder NFTs investiert.
Staking-Renditen und Dividenden sind zwei unterschiedliche Dinge: Staking-Renditen werden algorithmisch erzeugt und sind daher so lange garantiert, wie das Netzwerk überlebt. Dividenden hingegen werden von Unternehmen ausgezahlt und können jederzeit gestrichen werden. Durch die einfachere Bewertung des fundamentalen Werts von Ethereum können institutionelle Investoren dieses leichter in ihre bestehenden Portfolios integrieren, als es bei dem Bitcoin der Fall ist.
#5: Die Dezentralität – ein Aspekt, über den sich streiten lässt!
Ethereum ist dezentraler als Bitcoin und das letzte Argument, welches jetzt folgt, lässt in der Krypto-Szene sicherlich Streit aufkommen. Aber durch das kürzlich durchgeführte Update auf Ethereum 2.0 sind die Einstiegshürden für Neulinge in der Branche drastisch gesunken.
Durch den Merge muss man nicht mehr tausende US-Dollar für Hardware und Energiekosten ausgeben, um an der Dezentralität der Ethereum Blockchain mitzuwirken, was das Mining im lokalen Bereich praktisch komplett verdrängt. Man benötigt lediglich einen Laptop und etwas ETH, um mit dem Staking zu beginnen.
Normalerweise benötigt man für einen eigenen Staking-Validator 32 Ethereum, doch hier gibt es eine kleine Lücke. Denn dezentrale Liquid-Staking-Anbieter ermöglichen es auch kleinen Investoren, sich am Staking zu beteiligen. Diese Anbieter bieten eine Möglichkeit für diejenigen, die nicht über genügend ETH verfügen, um ihren eigenen Validator aufzusetzen.
Es ist wichtig, dass in der Ethereum Community jeder Einzelne seinen Beitrag leistet, damit sich die Macht nicht auf ein paar wenige starke Entitäten konzentriert. Dies ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Macht im Ethereum-Ökosystem gerecht verteilt bleibt. Jeder kann etwas tun, um dies zu erreichen.
Hier sind zwei Staking-Anbieter mit dem meisten gestakten Ethereum:
- Defi-Protokoll Lido 30,31 %
- Coinbase 12,68 %
Fazit – wird ETH es schaffen?
Es gibt also eine Reihe von Gründen, weshalb Ethereum den Bitcoin in Zukunft überholen könnte. Zum einen wickelt die Plattform seit dem Merge deutlich mehr Transaktionen als die Mutter aller Kryptowährungen ab und darüber hinaus arbeitet ETH energieeffizienter, was für eine grüne Krypto-Landschaft spricht. Auch den Vorteil, dass gerade die institutionellen Investoren die Umstellung auf POS Konsensalgorithmus begrüßen, spricht für sich.
Schließlich ist Ethereum bereits jetzt ein vielversprechendes Unterfangen und lässt immer wieder sein enormes Potenzial aufblitzen. All diese Faktoren zusammengenommen bedeuten, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass es an der Spitze der Kryptowährungen langfristig gesehen zu einem Machtwechsel kommen kann.