Ständiger Harndrang: Die Reizblase beim Mann

21.02.2023
−Foto: Pexels Cottonbro

[Anzeige]

Sie verspüren ständig Harndrang, obwohl Sie kaum etwas getrunken haben? Männer mit einer überaktiven Blase kennen dieses Gefühl nur zu gut. Erfahren Sie im Folgenden, wo die Ursachen einer Reizblase beim Mann liegen, welche weiteren Symptome sie mit sich bringt und wie die Behandlungsmöglichkeiten nach einer Diagnose aussehen.

Ständiger Harndrang und seine Ursachen

Es ist möglich, dass eine Reizblase beim Mann infolge einer anderen Erkrankung auftritt, wie zum Beispiel einer neurologischen Störung, Zuckerkrankheit oder Blasenentzündung (Quelle: Reizblase. KontinenzZentrum). Gegebenenfalls begünstigt auch ein erhöhter Druck auf die Blase ständigen Harndrang: So etwa bei Übergewicht oder einer Prostatavergrößerung (ebda.).

Als Ursachen für eine Reizblase kommen außerdem folgende Aspekte infrage:
Eine Reizblase beim Mann kann jedoch genauso ohne erkennbare körperliche Ursache auftreten – dann zählen psychische Faktoren wie Nervosität, Stress oder Ängste zu den möglichen Auslösern (ebda.).

Welche Symptome treten bei einer Reizblase auf?

Ab einer Füllung der Harnblase von 150 bis 250 Milliliter verspüren Menschen in der Regel Harndrang – bei über 350 Milliliter bereits eine starke Dringlichkeit (Quelle: Häufiger Harndrang: Ursachen, Abklärung und Behandlung).

Eine Reizblase löst jedoch schon ab einer geringen Menge an Urin in der Harnblase den Drang zum Wasserlassen aus (Quelle: Reizblase. KontinenzZentrum).

Es gibt drei Formen häufigen Wasserlassens, welche alle mit ständigem Harndrang einhergehen: Bei der Polyurie scheidet der Betroffene mehr als zwei Liter Urin pro Tag aus, was den Normwert deutlich überschreitet (Quelle: Häufiges Wasserlassen. KontinenzZentrum). Starker Harndrang ist hier eine typische Begleiterscheinung. Die Pollakisurie ist durch ständigen Harndrang und häufiges Wasserlassen mit wenig Urin gekennzeichnet – die Entleerung der Blase findet dabei mehr als zehnmal täglich statt (ebda.). Von Nykturie spricht der Mediziner, wenn regelmäßig pro Nacht mehr als zweimal eine Harnausscheidung erfolgt (ebda.). Durch den häufigen Harndrang kommt es zu mehrmaliger Schlafunterbrechung.

Üblicherweise können Männer mit einer Reizblase bei einsetzendem Harndrang die Entleerung nur kurz hinauszögern. Erreichen sie in solchen Momenten nicht rechtzeitig die Toilette, kommt es möglicherweise sogar zu ungewolltem Urinverlust, auch Dranginkontinenz genannt (Quelle:  Reizblase. KontinenzZentrum).

Zur Diagnose einer überaktiven Blase

Was versteht man unter einer Reizblase (überaktive Blase)? Die Techniker).

Er möchte zum Beispiel wissen, wie lange Sie schon an den Symptomen leiden und wie heftig diese sich äußern. Außerdem ist es relevant, in welchen Situationen der Harndrang auftritt – etwa am Tag oder in der Nacht. Der Arzt fragt womöglich auch, wie viel und was Sie tagsüber gewöhnlich trinken und ob Sie oft ein starkes Durstgefühl haben. Zudem erkundigt er sich wahrscheinlich, ob Sie beim Wasserlassen eine kleine oder große Menge an Urin ausscheiden und ob Ihnen die Entleerung der Blase Schmerzen bereitet. Ein Aspekt, der ebenfalls eine Rolle spielt, ist die Einnahme von Arzneimitteln.

Nach einem solchen Gespräch folgen körperliche Untersuchungen wie zum Beispiel eine Urinprobe, eine Ultraschalluntersuchung des Harntrakts und der Prostata oder eine Blasenspiegelung (ebda.).

Wie lässt sich ständiger Harndrang behandeln?

Voraussetzung für die Behandlung einer Reizblase beim Mann ist es, die Ursache zu kennen. Rührt der ständige Harndrang von einer Erkrankung her, sollte der Fokus darauf liegen, diese zu therapieren. Sind es gewisse Medikamente, die den ständigen Harndrang auslösen, braucht es hierfür eine Lösung.

Wenn sich keine klare Ursache für die hyperaktive Blase feststellen lässt, gilt es in jedem Fall, die Reizblase zu entlasten: Eine Möglichkeit sind regelmäßige Übungen für die Beckenbodenmuskulatur. Gestärkt verhindert sie, dass umliegende Organe einen zu starken Druck auf die Blase ausüben (ebda.).

Zudem hilft ein gezieltes Training der Blase, um sie aktiv zu stärken: Stellen Sie sich dazu beispielsweise einen Plan auf, in dem Sie die Anzahl und Abstände Ihrer Toilettengänge pro Tag festlegen. Ziel sollte es sein, sowohl die Häufigkeit des Wasserlassens zu reduzieren als auch die Pausen zwischen den Entleerungen zu verlängern (ebda.).

Eine weitere Hilfe im Umgang mit einer Reizblase kann ein Trinkplan sein: Wenig Flüssigkeitszufuhr gewöhnt die Harnblase an eine geringe Füllmenge (Quelle:  Reizblase: aktiv gegen Blasenschwäche. Die Techniker). Täglich ausreichend zu trinken, trägt zur Entwicklung eines natürlichen Dranggefühls bei (ebda.). Dazu eignen sich stilles Wasser oder ungesüßte Tees besser als beispielsweise schwarzer Tee, Kaffee und Alkohol, die harntreibend wirken und die Blase dadurch noch mehr reizen (ebda.).

Schließlich tut Entspannung gut: Stress verstärkt den Harndrang oftmals zusätzlich, verschiedene Techniken wie autogenes Training oder Yoga wirken dem entgegen (ebda.).