Angebote auf dem Prüfstand
Zinsvergleich: Tages- und Festgeldangebote fast unverändert

15.11.2023 | Stand 02.01.2024, 12:18 Uhr

Aufgereihte Geldscheine - Der Aufwärtstrend aktueller Zinsangebote auf Tages- und Festgeld scheint vorerst beendet. - Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Die aktuellen Zinsangebote für Sparerinnen und Sparer bleiben attraktiv. Allerdings: Der große Aufwärtstrend scheint vorerst gestoppt.

Haben die Zinsen auf Tages- und Festgeld allmählich den Gipfel erreicht? Diesen Eindruck könnte man jedenfalls gewinnen, wenn man die aktuellen Marktentwicklungen verfolgt. Während sich die Angebote in den vergangenen Wochen und Monaten regelmäßig verbesserten, war im Oktober mehr nur eine Seitwärtsbewegung zu erkennen.

Das ergibt sich aus der aktuellen Zinsauswertung der Zeitschrift „Finanztest“ (Ausgabe 12/2023). Verglichen wurden die Produkte überregional tätiger Kreditinstitute aus dem In- und Ausland.

So ist beim Festgeld mit einjähriger Laufzeit momentan bei 4,25 Prozent Zinsen pro Jahr Schluss. Das bieten gleich drei Banken: Die französischen My Money Bank und Orange Bank sowie die niederländische Leaseplan Bank. Die Leaseplan Bank und die Orange Bank verlangen dafür aber eine Mindestanlage von 1000 beziehungsweise 5000 Euro. Von zwei kurzfristigen Ausreißern mit 4,75 und 4,65 Prozent Zinsen Anfang Oktober einmal abgesehen, lagen die Angebote auch knapp einen Monat zuvor auf diesem Niveau.

Wer sein Geld für längere Zeit entbehren kann und möchte, bekommt eine dreijährige Festgeldanlage bestenfalls mit einem Zinssatz von 4,25 Prozent vergütet. Dieses Angebot gibt's bei der deutschen Aareal Bank (Mindestanlage 1000 Euro) und der österreichischen Kommunalkredit Invest. Letztere hat auch beim fünfjährigen Festgeld mit 4,5 Prozent Zinsen die Nase vorn.

Wichtig zu wissen: Die österreichische Bank bietet diese Zinssätze erst ab einem Mindestanlagebetrag von 10 000 Euro und dürfte damit längst nicht jeden Sparer erreichen.

Nahezu keine Bewegung beim Tagesgeld

In Sachen Tagesgeld hat sich an der Spitze kaum etwas bewegt. Führend sind nach wie vor das Tagesgeldkonto vom deutschen Anbieter Trade Republic (4,0 Prozent) sowie von der tschechischen J&T Direktbank (3,7 Prozent). Lediglich an Platz drei kam etwas Bewegung in die Sache. Da gibt es jetzt statt zuvor 3,35 Prozent von der deutschen pbb direkt 3,6 Prozent Zinsen von der Leaseplan Bank. Eine Mindestanlage ist bei keinem der aktuellen Spitzenreiter erforderlich.

Für ihren monatlichen Zinsvergleich berücksichtigt „Finanztest“ ausschließlich Banken aus EU-Staaten, dem Europäischen Wirtschaftsraum sowie Großbritannien, sofern deren Herkunftsländer von den drei wichtigsten Ratingagenturen eine Topbewertung für deren Wirtschaftskraft haben. Nur deren Einlagensicherungen halten die Tester für so stabil, dass Anlegerinnen und Anleger bei einer größeren Bankenpleite zeitnah entschädigt werden können. Laut EU-Recht müssen bis zu 100 000 Euro je Anleger und Bank geschützt sein.

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