Werthaltige Weihnacht
Diese Geschenkideen für Kinder haben Bestand

18.12.2023 | Stand 02.01.2024, 11:42 Uhr

Diese 4 Geschenkideen für Kinder haben Bestand - Auch eine Kleinigkeit zu Weihnachten kann leuchtende Kinderaugen auslösen. Dann bleibt vielleicht noch ein wenig Geld übrig, das sich fürs Kind investieren lässt. - Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Was soll ich bloß schenken? Jedes Jahr dieselbe bange Frage an Weihnachten. Dabei könnte die Antwort darauf so einfach sein: Machen Sie einem Kind ein Präsent, von dem es noch lange etwas hat.

Ob die alljährliche Fußball-Simulation für die Spielekonsole, der 17. Satz aus Steckbausteinen oder die dritte Erweiterung für den Kaufmannsladen - sie alle haben eines gemeinsam: Liegen sie an Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum, bekommen Kinder leuchtende Augen. Nur ist die Freude oft nicht von langer Dauer.

Kaum ist ein Wunsch vom Zettel gestrichen, landen die Dinge auf dem Spielzeug-Friedhof der Gleichgültigkeit. Geht das auch besser?

Wir zeigen Ihnen vier Geschenk-Alternativen, die langlebiger und werthaltiger sind - und über die es sich lohnen kann, nachzudenken. Ob das wirklich etwas für einen ist, muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Immerhin freuen sich Eltern wie Großeltern, Tanten wie Onkel vermutlich über nichts mehr als über besagte leuchtende Kinderaugen beim Auspacken der Geschenke.

1. Sparplan

Tut es zu Weihnachten oder anderen feierlichen Anlässen vielleicht auch mal ein kleineres Geschenk? Dann bleibt noch Geld übrig, das sich für das Kind investieren lässt - zum Beispiel in einen ETF-Sparplan.

Solche Indexfonds versprechen eine ordentliche Rendite bei niedrigen Kosten, sofern sie breit und weltweit aufgestellt sind.

Ein ETF auf den MSCI World konnte von 1975 bis heute zum Beispiel im Schnitt rund neun Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaften. Voraussetzung ist aber immer, dass das Geld lange investiert bleibt - im Idealfall mindestens zehn Jahre.

Einen ETF-Sparplan können Kinder zwar weder auspacken noch greifen, aber sie können sich zum 18. Geburtstag im Idealfall über ein stattliches kleines Vermögen freuen.

Vielleicht beeinflusst eine Beispielrechnung die Motivation: Bei einer monatlichen Sparrate von 25 Euro und einem Anlagehorizont von 18 Jahren summieren sich bis zur Volljährigkeit des Kindes alleine die Einzahlungen auf 5400 Euro.

Bei einer angenommenen Rendite von neun Prozent pro Jahr beläuft sich zudem der Wertzuwachs auf rund 7994 Euro. Abzüglich der kalkulierten Kosten von rund 530 Euro könnten sich so im Laufe der Jahre 12 864 Euro ansammeln. Damit wäre nicht nur der Führerschein bezahlt.

„Die Kinder haben den Anlagehorizont, bei dem sich der Zinseszinseffekt erst richtig entfaltet“, sagt David Bienbeck vom Kölner Vermögensverwalter Albrech & Cie. Eltern, die nicht so viel Geld im Monat übrig haben, können den Sparplan zum Beispiel auch nur alle zwei Monate füttern. Bienbeck rät dann aber, besonders darauf zu achten, dass Fonds und Depotführung günstig sind, „so dass das kleine Budget nicht übermäßig belastet wird“.

Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen, empfiehlt Eltern, sich mit der nahen Verwandtschaft abzusprechen, damit das Geld auf einem gemeinsamen Depot landen kann. Zum Beispiel könnten Weihnachts- und Geburtstagsgeld-Geschenke auf einem einmal eingerichteten Tagesgeldkonto landen. Von dort können es Eltern verwalten und zielgerichtet investieren.

Erziehungsberechtigte haben den Vorteil, dass sie das Depot gleich auf den Namen des Kindes, als sogenanntes Kinderdepot, eröffnen können. Dann gehört das Geld automatisch dem Kind, die Eltern können das Depot aber bis zur Volljährigkeit des Kindes verwalten. Das kann steuerlich günstig sein, weil sich so der Sparerpauschbetrag des Kindes von derzeit 1000 Euro pro Jahr nutzen lässt.

2. Gold

Auch Gold hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es wertbeständig ist und besonders in Krisenzeiten von Wertzuwächsen durch gestiegene Nachfrage profitieren kann. Mit einer Goldmünze kann man außerdem nicht nur virtuell etwas unter den Weihnachtsbaum legen. Allerdings sind die Anschaffungskosten nicht zu unterschätzen. Eine Unze des Edelmetalls (rund 28,35 Gramm) kostet derzeit fast 1900 Euro.

Hinzu kommt, dass wirklich wertvolle Goldsammlungen nicht einfach in der Wohnung aufbewahrt werden sollten. Die meisten Hausratversicherungen leisten beim Verlust bestimmter Wertgegenstände - zum Beispiel aufgrund von Diebstahl oder Brand - nur bis zu einer bestimmten Höchstgrenze. Lesen Sie im Zweifel in Ihren Versicherungsbedingungen nach.

Wer das Problem der Lagerung und Stückelung beim Gold lösen möchte, dem rät Vermögensverwalter Bienbeck zu Gold-Wertpapieren. Im Depot ist das Edelmetall sicher verwahrt und kann in beliebiger Stückelung erworben werden.

Gut zu wissen: Das Ratgeberportal Finanztip hat ermittelt, dass Gold im Vergleich zum MSCI World seit 1975 größeren Schwankungen unterlegen war. Zudem betrug die durchschnittliche Rendite nur rund 4,2 Prozent pro Jahr - also nicht einmal die Hälfte der Rendite, die ein ETF auf den MSCI World brachte.

3. Versicherungsprämie

Kein sonderlich emotionales Geschenk, bestimmt auch nicht populär - und doch kann es unter Umständen Sinn ergeben, für den Nachwuchs zu Weihnachten eine Versicherungsprämie zu übernehmen, zum Beispiel die der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU).

Stecken die inzwischen erwachsenen Kinder in der Ausbildung oder stehen sie am Beginn ihrer Berufslaufbahn, haben sie für diese wichtige Absicherung, die ihnen im Falle der Berufsunfähigkeit ein regelmäßiges Einkommen sichert, nicht immer Geld.

Wird die Versicherung aber trotzdem schon früh abgeschlossen, hat das den Vorteil, dass die Prämien günstiger ausfallen als beim Abschluss zu einem späteren Zeitpunkt, erläutert Verbraucherschützerin Oelmann. Sie empfiehlt Eltern dann aber darauf zu achten, dass eine Nachversicherungsgarantie enthalten ist, mit der sich die Rentenhöhe der BU später ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen lässt. So kann der Nachwuchs selbst entscheiden, wie viel Einkommen er absichern möchte.

4. Zeit

„Gerade bei Kindern ist Zeit das Wichtigste“, sagt Oelmann. Denn werthaltig sind auch Erinnerungen an schöne gemeinsame Erlebnisse, die Kinder oft ein Leben lang begleiten. Das kann ein Kino- oder Tierpark-Besuch sein, eine selbst organisierte Stadtführung oder ein Familienprojekt, bei dem gemeinsam etwas erschaffen wird - zum Beispiel ein Vogelhaus.

Womöglich lassen sich sogar mit dem Nachwuchs zusammen Geschenke herstellen - zum Beispiel selbst gebackene Kekse, selbst hergestellte Badekugeln, Badesalz, Kerzen oder ähnliches.

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