Chinesische Autohersteller in der Offensive
Technologiekonzern Xiaomi bringt E-Auto auf den Markt – GWM und BYD setzen auf Hybrid

28.03.2024 | Stand 28.03.2024, 5:00 Uhr

Modelloffensive von GWM: Die Modelle (v.l.) WEY 05, ORA 03 und WEY 03. Foto: GWM

Und wieder ein neues Elektro-Auto aus China: Der chinesische Technologiekonzern Xiaomi will am heutigen Donnerstag mit dem Verkauf seines ersten selbst entwickelten Elektroautos beginnen. Firmengründer Lei Jun nannte im sozialen Netzwerk Weibo den 28. März als Starttermin für die Limousine SU7.

Nachdem der US-Technologieriese Apple seine Pläne für ein eigenes Auto begraben hat und mehr auf die Zusammenarbeit mit traditionellen Automobilherstellern setzt, will Xiaomi den Schritt in die komplexe Autotechnologie wagen. Bislang ist der Konzern in China vor allem für Smartphones und andere Elektrogeräte bekannt.

SU7 von Xiaomi im Dezember vorgestellt



Vor drei Jahren hatte Xiaomi den Einstieg in den Markt für Elektroautos angekündigt und mit der Entwicklung eines eigenen Fahrzeugs begonnen. Der SU7, der gemeinsam mit dem chinesischen Autohersteller BAIC produziert wird, wurde im Dezember vorgestellt.

Ebenfalls zum Ende März stellt der inzwischen bereits bekannte chinesische Automobilhersteller Great Wall Motor (GWM) seine Markenstrategie für die Märkte außerhalb Chinas neu auf. Der 1984 gegründete erste private chinesische Autohersteller überarbeitet dabei auch die Typenbezeichnungen der Fahrzeuge: Nun tragen alle Modelle des Herstellers die Leitbezeichnung GWM.

GWM MEY 05 fährt 150 Kilometer rein elektrisch



Unter der Reihe GWM ORA werden dabei kompaktere, vollelektrische Fahrzeuge zusammengefasst; unter GWM WEY die SUVs mit Plug-in-Hybridantrieb, also die Mischung aus elektrischem Antrieb und Verbrenner-Antrieb. In Europa kommen dabei im ersten Halbjahr 2024 der GWM WEY 03 und der GWM WEY 05 auf den Markt, wobei letzterer über 150 Kilometer rein elektrisch fahren können soll, fast die dreifache Strecke wie viele bislang herkömmliche Plug-In-Hybride.

Wie GWM setzt nun auch der chinesische Autohersteller BYD, der im vierten Quartal 2023 Tesla als Marktführer bei den reinen E-Autos ablösen konnte, immer stärker auf die Hybrid-Technik: Auf dem Genfer Autosalon hat BYD sein erstes Plug-in-Hybridmodell für Europa vorgestellt.

Auch Audi bezieht Batterien aus China



Nun meldete das Unternehmen aus Shenzen einen Nettogewinn von 30,04 Milliarden Yuan (3,83 Milliarden Euro) für das vergangene Jahr. Der Umsatz lag demnach bei 602,3 Milliarden Yuan – 42 Prozent über dem Vorjahreswert.

Zahlreiche westliche Autokonzerne, darunter Audi, BMW, Mercedes, Tesla, Toyota und Ford, beziehen außerdem Batterien für ihre Elektro-Pkw von BYD, das ursprünglich als Batteriehersteller gestartet war und seit 2005 Autos baut.

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