Zu unrentabel
Mercedes stellt A-Klasse und B-Klasse ein - und setzt nur noch auf Luxus

27.06.2022 | Stand 27.06.2022, 11:06 Uhr

Zu unrentabel: Mercedes stellte nach über 25 Jahren die A-Klasse ein. −Symbolbild: Daimler/Archiv

Der Autobauer Mercedes-Benz will einem Medienbericht zufolge in den kommenden Jahren seine A-Klasse aus dem Programm streichen - und auch die B-Klasse soll bald folgen.



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Das „Handelsblatt“ berichtete am Montag unter Berufung auf Konzernkreise, die A-Klasse solle um das Jahr 2025 herum komplett eingestellt werden. Weder für die Variante als Schrägheck noch als verlängerte Limousine werde es einen Nachfolger geben.

Mercedes wollte durchaus etwas wagen mit dem 1997 auf dem Genfer Salon vorgestellten neuen Einsteiger. Hatte die Marke bis dahin vor allem prestigeträchtige Limousinen und Sportwagen im Programm, strahlte die kurze und hohe A-Klasse mit ihrer Stupsnasenfront und dem bis dato verpönten Frontantrieb so gar kein Premium-Flair aus. Und die Doppelboden-Bauweise sollte sich nicht nur optisch, sondern auch technisch als Problem erweisen. Denn der bauartbedingt hohe Schwerpunkt machte die Fahrt zu einer wackeligen Angelegenheit. Die kurios hochbauende A-Klasse war nämlich alles andere als kippsicher, was sich bei dem in Schweden obligatorischen Elchtest offenbarte. Der kleine Sternträger landete beim Ausweichen mit hoher Geschwindigkeit nicht nur auf dem Außenspiegel, sondern auch riesengroß in den Schlagzeilen.

Dem Handelsblatt-Bericht zufolge lässt der Stuttgarter Autobauer nun neben der A-Klasse auch seine B-Klasse auslaufen. Demnach gelten beide Modellreihen als unrentabel. Die Veränderungen werden laut „Handelsblatt“ zu höheren Einstiegspreisen für einen Mercedes führen, von derzeit unter 30.000 Euro auf rund 40.000 Euro.

Luxus in drei Leveln

Mercedes will noch konsequenter als bislang auf Luxus setzen. Ein Großteil der künftigen Entwicklungs-Investitionen im Pkw-Bereich soll in die Spitzenmodelle der Marke fließen. Darüber hinaus will die Marke verstärkt auf exklusive Sondermodelle für Sammler und Enthusiasten setzen.

Die Pkw-Palette wird künftig in drei Kategorien aufgeteilt. In der „Top-End Luxury“-Gruppe findet sich neben der S-Klasse und den veredelten Maybach-Modellen auch der über die Jahre zum Luxus-Offroader gewachsene Geländewagen der G-Klasse. Der soll Mitte des Jahrzehnts elektrisch werden und möglicherweise auch einen Ableger erhalten.

Unterhalb der „Top End“-Ebene zieht Mercedes die „Core Luxury“-Etage ein. Dort finden sich die Modelle der C- und E-Klasse sowie ihre aktuellen und künftigen Elektro-Ableger. Auch ein spezielles E-Modell für den chinesischen Markt ist angekündigt. Als Einstieg in die Mercedes-Welt sollen die „Entry Luxury“-Fahrzeuge dienen, zu denen die Nachfolger der aktuellen A- und B-Klasse zählen dürften. Die Kompaktmodelle sollen dank aufwendigerer Technik bei Prestige und Preis deutlich höher positioniert werden als ihre Vorgänger.

− dpa/ce