Bundesliga
FC Bayern hält Thomas Müller für unverzichtbar und verlängert mit dem Routinier bis 2025

19.12.2023 | Stand 20.12.2023, 6:23 Uhr

Für Präsident Herbert Hainer gehöre Thomas Müller „zum FC Bayern wie die Frauenkirche zu München. − Foto: Lukas Barth-Tuttas, dpa

Stammspieler ist er mittlerweile nicht mehr, der FC Bayern hält sein Urgestein Thomas Müller dennoch für unverzichtbar. Am Dienstag gaben die Münchner bekannt, die sie den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem 34-Jährigen um ein weiteres Jahr verlängert haben.



„Ich möchte meinen Teil beitragen, dass wir so erfolgreich bleiben - als Mannschaft und als gesamter Club. Mir ist wichtig, ein Baustein zu sein und zu helfen, das Team in die richtige Richtung zu lenken“, sagte Müller. „Ich möchte unsere Fans mit Toren, Torbeteiligungen, meiner Liebe zum Spiel, meiner Leidenschaft für den Fußball begeistern - und mit hoffentlich noch vielen Titeln.“

Für Präsident Herbert Hainer gehöre der Routinier „zum FC Bayern wie die Frauenkirche zu München. Er wurde vor den Toren der Stadt geboren, ist in diesem Verein groß geworden und schon während seiner aktiven Zeit eine Legende - das schaffen die Allerwenigsten. Der FC Bayern wurde von vielen Persönlichkeiten geprägt, und einen Spieler wie Thomas Müller wird es nie wieder geben.“

Unter Thomas Tuchel eher zum Ersatz geworden



Außer sieben Jahren als Kind beim TSV Pähl lief Müller nur für den deutschen Branchenprimus auf. Zuletzt war der Nationalspieler, der im Jahr 2000 zu den Bayern gewechselt war, unter Trainer Thomas Tuchel aber häufiger nur Ersatz. Der „Müller spielt immer“-Spruch seines einstigen Förderers Louis van Gaal gilt schon lange nicht mehr. Die Aussicht auf das Champions-League-Finale 2025 in München ist für Müller aber in jeder Rolle sehr verlockend. Im bisherigen Saisonverlauf kam er zu 18 Pflichtspieleinsätzen, er spielte allerdings nur fünfmal von Beginn an, zuletzt am vergangenen Sonntag beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart, als zahlreiche Stammspieler ausfielen.

Zu den Bayern war Müller 2000 als knapp Zehnjähriger vom Dorfklub TSV Pähl gekommen, der Durchbruch bei den Profis gelang ihm ab der Saison 2009/2010 unter Trainer Louis van Gaal, der sich schon bald mit dem Satz verewigte: „Müller spielt immer.“

Thomas Müller gewann mit dem FCB bislang 12 Meistertitel



Für die Münchner hat Müller bislang 684 Spiele bestritten, nur noch ein paar weniger als Torhüter Sepp Maier (706). Mit bislang zwölf Meistertiteln ist er deutscher Rekordhalter, darüber hinaus gewann er 2013 und 2020 die Champions League und 2014 den WM-Titel mit der Nationalmannschaft.

Gedanken an einen Abschied hatte Müller während seiner Bayern-Ära aber schon. Van Gaal wollte ihn einst zu Manchester United holen. 2019 geriet Müller erneut in Versuchung, als er unter dem damaligen Trainer Niko Kovac oft nur Ersatz war. Nach der Freistellung des Coaches verbesserte sich unter Nachfolger Hansi Flick sein Status aber schlagartig.

Im Mai 2022 hatte der FC Bayern zuvor letztmals den Vertrag mit Müller verlängert. Damals posierte der Ur-Bayer inmitten von Bayern-Bettwäsche und Fan-Postern an der Wand sitzend auf einer Matratze. Müller stellte dabei ein Foto aus seiner Kindheit nach, als er noch mit Torwarthandschuhen bestückt erwartungsvoll in die Kamera blickte.

„Für den FC Bayern ist er als Spieler, Persönlichkeit und Identifikationsfigur einzigartig. Einer, der sich nie versteckt, auch wenn es mal weh tut und der immer hochmotiviert vorangeht. Außerdem ein großartiger Kommunikator, der allzeit einen guten Spruch auf den Lippen und Spaß an der Arbeit hat“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen. „Müller bleibt das ,M„ im ,Mia san Mia“. Wir wünschen ihm nicht nur weiterhin eine äußerst erfolgreiche Zeit beim FC Bayern, sondern auch in der Nationalmannschaft.“

− sid/dpa