Randale und Raufereien
Mehr Straftaten an Halloween? Das sagt die Polizei – und gibt Verhaltenstipps

31.10.2023 | Stand 01.11.2023, 6:03 Uhr

An Halloween kommt es immer wieder zu Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen. So reagiert die bayerische Polizei. − Symbolbild: Silvia Marks

Verkleiden, feiern, um die Häuser ziehen: Am 31. Oktober ist Halloween. Doch im vergangenen Jahr sorgten Ausschreitungen in Linz für Aufsehen. Nehmen Straftaten am Gruselfest auch in der Region zu? Das sagen und empfehlen die Polizeipräsidien zu Halloween.



Am 31. Oktober 2022 attackierten rund 200 Menschen Polizisten mit Böllern, Steinen und Flaschen in Linz. Auch in Deutschland kam es in der Vergangenheit zu Ausschreitungen. Wie ist die Lage in der Region?

In Oberbayern ist die Lage vergleichbar zu klassischen Party-Wochenenden



Typisch für die Halloween-Nacht sind Streiche: Autos und Häuser werden beispielsweise mit Toilettenpapier oder Rasierschaum verschmutzt. Das toleriere man, solange die Grenze der Sachbeschädigung nicht überschritten wird, teilt das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mit. Über einen Eierwurf auf eine Hausfassade sollte man also zweimal nachdenken. Neben einer strafrechtlichen Verfolgung können nämlich auch Reparaturkosten fällig werden.

Die Polizeipräsidien Oberbayern Nord und Süd bereiten sich an Halloween neben Sachbeschädigungen auf übliche Party-Verhaltensweisen, bedingt durch hohen Alkoholkonsum, vor: Ruhestörungen, Streitereien oder körperliche Auseinandersetzungen.

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Verstärkte Kontrollen, aber keine „Spaßbremse“



Alarmierend sei die Entwicklung der Einsatzzahlen in Halloween-Nächten nicht, bestätigt die oberbayerische Polizei. Die Präsidien sprechen von konstanten Zahlen und keinem auffälligen Anstieg von beispielsweise Körperverletzungen. Dennoch werde in der Halloween-Nacht verstärkt kontrolliert. „Die Polizei will weder Spaßbremse noch Spielverderber sein“, so Martin Graf vom Präsidium Oberbayern Nord. Partys feiern, sich verkleiden und Süßigkeiten sammeln sei in Ordnung, solange man sich an die Regeln hält.

Keine Steigerung von Straftaten in Niederbayern



Auch in Niederbayern ist die Tendenz der Straftaten an Halloween ungefähr gleichbleibend, teilt das Polizeipräsidium mit. Im vergangenen Jahr rückte die Polizei zu rund 60 Körperverletzungen und Sachbeschädigungen aus.

Das Polizeipräsidium der Oberpfalz gibt Tipps für Halloween



Im vergangenen Jahr verlief die Halloween-Nacht in der Oberpfalz meist ruhig. Etwas mehr als 200 Einsätze standen in direktem Zusammenhang mit der Partynacht. In 36 Fällen musste die Polizei wegen Ruhestörung ausrücken. Neunmal ging es um Sachbeschädigung. Der entstandene Sachschaden laut damaligen Polizei-Informationen: „oberer vierstelliger Bereich“. In 22 Fällen kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen, 22 Menschen wurden verletzt.



Folgende Tipps gibt das Polizeipräsidium der Oberpfalz für die Halloween-Nacht:

Sprechen Sie im Vorfeld mit ihren Kindern und weisen Sie auf die bestehenden rechtlichen Grenzen etwaiger Streiche, sowie mögliche straf- oder zivilrechtliche Konsequenzen hin.

Erklären Sie den Kindern, dass verschlossene Türen unbedingt zu respektieren sind.

Achten Sie darauf, dass insbesondere Kinder von einem Erwachsenen auf ihrer abendlichen „Süßes- oder Saures-Tour“ begleitet werden.

Welche Regeln gelten für die Halloween-Verkleidung?



Das Halloween-Kostüm muss selbstverständlich den nötigen Grusel-Faktor haben: Fake-Blut oder furchteinflößende Clown-Masken sind erlaubt. Grenzen gibt es laut Polizei aber trotzdem: Kostüme mit Abzeichen verbotener Organisationen sind ein No-Go, ebenso „Acessoires“ wie Waffen oder Messer, auch wenn sie nicht echt sind.

− fm