Norovirusausbruch?
Inzwischen über 700 Erkrankte nach Stuttgarter Frühlingsfest

25.04.2024 | Stand 25.04.2024, 18:41 Uhr

Auf dem Frühlingsfest in Stuttgart ist es vermutlich zu einem großen Norovirusausbruch gekommen. − Foto: Marijan Murat/dpa

Nach einem mutmaßlichen schweren Norovirusausbruch in einem Zelt auf dem Stuttgarter Frühlingsfest gibt es inzwischen mehr als 700 Betroffene.



Bislang seien von der Verwaltung rund 727 Fälle von Erkrankungen mit dem hochansteckenden Magen-Darm-Virus registriert worden, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Davon seien bisher fünf Fälle des Norovirus labordiagnostisch bestätigt.

Stadt: Erkrankungen nicht auf Lebensmittel oder Hygieneverstößen zurückzuführen



Die Erkrankungen seien nicht auf die im betroffenen Festzelt servierten Lebensmittel zurückzuführen, hieß es weiter. „Alle von der Lebensmittelüberwachung entnommenen Proben wurden negativ auf das Norovirus getestet.“ Auch gebe es keine Hinweise auf Verstöße gegen Hygienebestimmungen. Die Stadt gehe „davon aus, dass die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt ist“.

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Noch nicht abschließend geklärt war die Frage, ob Mitarbeitende mit Noroviren infiziert gewesen und das Ausbruchsgeschehen ausgelöst haben könnten. Laut Stadtverwaltung wurden Mitarbeiter mit und ohne Symptome untersucht. Bei elf Mitarbeitern ohne Symptome lagen negative Untersuchungsergebnisse vor, für acht Mitarbeiter mit Symptomen lagen noch keine Ergebnisse vor.

Das sind Noroviren



Noroviren übertragen sich unter anderem sehr leicht durch Schmierinfektion über Flächen und über Tröpfcheninfektion durch die Luft von Mensch zu Mensch. Sie lösen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall aus. Erkrankte sollen Hygienemaßnahmen beachten, um weitere Infektionen zu vermeiden.

Nach dem Bekanntwerden der Häufung von Magen-Darm-Erkrankungen nach dem Besuch des Festzelts am Wochenende hatte die Stadt nach eigenen Angaben umgehend Experten der Lebensmittelüberwachung und des Gesundheitsamtes zum Fest entsandt. Ziel war es, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen.

Die gemeldeten Erkrankungszahlen sprächen nun dafür, dass die ergriffenen Maßnahmen wirksam seien, erklärte die Stadt weiter. Das Infektionsgeschehen im Festzelt habe sich nach den bisherigen Erkenntnissen auf das Wochenende konzentriert. Folgeerkrankungen im privaten Umfeld von erkrankten Besuchern seien aber möglich.

− afp