„Dahoam is Dahoam“ in Scheyern
Zwei Stars der Kultserie halten Weihnachtslesung mit Humor und ernsten Gedanken

16.12.2023 | Stand 16.12.2023, 17:00 Uhr

Mit Puppen Lesungen illustrieren: Die aus „Dahoam is Dahoam“ bekannten Schauspieler Bernhard Ulrich (links) und Fritz Scheuermann bei ihrer weihnachtlichen Lesung in der Scheyrer Klosterschenke. Foto: Steininger

Eine vergnügliche Weihnachtsstimmung haben die Zuhörer im Saal der Scheyerer Klosterschenke erlebt. Dafür sorgten Bernhard Ulrich, bekannt als Brauereibesitzer Hubert Kirchleitner aus der BR-Kultserie „Dahoam is Dahoam“, und Fritz Scheuermann, der in derselben Serie immer wieder eine Gastrolle als „Fränkie“ Brettschneider aus München spielt. Ein kongeniales Duo, das den bairischen Dialekt bestens interpretiert und die Zuhörer mitnimmt in die angeblich „staade Zeit“.

Dabei kommt es oft auf die Betonung an: „Mei schee, scho wieder Weihnacht’n“ kann man zur Hälfte schwärmerisch, zur anderen Hälfte aber skeptisch betonen. Und so gestaltet sich auch das Programm, von stimmungsvoll weihnachtlich über humorige Kurzgeschichten bis hin zu nachdenklich stimmenden Erzählungen. Bekanntes und Unbekanntes haben die beiden zusammengetragen, und das in diesem Jahr zum ersten Mal, und sie stützen sich dabei auf Autoren wie Toni Lauerer, Willy Purucker, Helmut Zöpfl und andere Größen aus der Mundart-Szene. Aber auch TV-Legenden wie Kurt Wilhelm, der den Brandner Kaspar fürs Fernsehen inszenierte, oder der Schriftsteller Erich Kästner kommen zu Wort, alle haben dem Thema Advent oder Weihnachten einige Kurzgeschichten gewidmet.

Wie zum Beispiel Toni Lauerers „Der Apfent“, ein Schüleraufsatz, der eine kleine Katastrophe beim Aufstellen der Krippe im Wohnzimmer beschreibt. Die endet mit Donald Duck als dem heiligen Josef, einem Batman als Ersatz für den dritten, aber kaputten heiligen König und einer Marlboro, die den Weihrauch erzeugt. Der Münchener Autor Herbert Schneider schildert seine Fahrt in einer voll besetzten Trambahn, in der er seinen drei Meter langen Weihnachtsbaum transportiert. „Die Wunschzettel im Lauf der Zeit“ stammt aus der Feder von Helmut Zöpfl. Eine schier nicht enden wollende Zahl an Anekdoten rund um die Weihnachtszeit haben die beiden Künstler in ihrem Gepäck, die sie nicht nur lesen, sondern auch leben.

Ein schieres Vergnügen für das Publikum, dem Vieles aus eigenem Erleben bekannt ist, seien es Hunderte an Lamettafäden, die man sorgfältig an den Zweigen aneinanderreiht, oder der Christbaum, der nicht in den Christbaumständer passt und nach diversen missglückten Wachstumskorrekturen als Brennholz für den Kachelofen endet. Geschichten, die das Leben schrieb also; deshalb machte es dem Publikum großen Spaß, dabei zuzuhören. Unter den Zuhörern übrigens Christine Reimer, als Monika Vogl eine der Hauptfiguren in der Serie. Da gab es am Ende eine herzliche Umarmung mit ihren Kollegen, und natürlich war sie der Meinung, die beiden hätten den Abend gut über die Bühne gebracht. Dem schloss sich das Publikum an, und am Ende gab es Selfies zusammen mit den Protagonisten, diverse Autogramme und schon etwas Vorfreude auf die nächste Folge von „Dahoam is Dahoam.

PK