Wolnzach
„Würfel der Demokratie“: Hallertauer Künstler-Ehepaar gewinnt Landtags-Wettbewerb

Sabine Ackstaller und Moritz Schweikl freuen sich über Auszeichnung – und fertigen ihr Objekt für ausgewählte Orte

03.03.2022 | Stand 23.09.2023, 2:31 Uhr

Der Würfel aus der Hallertauer Künstlerwerkstatt zeigt auf den fünf sichtbaren Seiten verschiedene thematische Aspekte. Er besteht aus einer speziellen, äußerst korrosionsbeständigen Messinglegierung und ist gefasst auf einer Steinsäule. Foto: Schweikl

Wolnzach – Sie haben schon zahlreiche Wettbewerbe für sich entschieden: Die aus Hüll bei Wolnzach stammende Sabine Ackstaller und ihr Ehemann Moritz Schweikl sind ein erfolgreiches Künstler-Ehepaar. Ihre Werke zeichnen sich durch eine einnehmende Klarheit aus. Man denke nur an ihre Kuppelkrippe, die bereits mehrfach auf Ausstellungen zu sehen war. Oder ihre Stahlblume, mit der sie Preisträger beim Kunstwettbewerb zur kleinen Landesgartenschau 2017 in Pfaffenhofen waren. Jetzt kommt eine besondere Auszeichnung dazu: Ackstaller und Schweikl haben mit ihrem „Würfel der Demokratie“ den vom Bayerischen Landtag ausgelobten Wettbewerb unter der Überschrift „Orte der Demokratie“ gewonnen.

In ihrer Werkstatt in Allmersdorf bei Kirchdorf im Landkreis Kelheim gestaltet das Paar seither fleißig weitere Würfel, insgesamt 14 sollen es werden. Denn neben dem Münchner Maximilianeum soll der Würfel in den kommenden Jahren in weiteren Orten in Bayern seine Botschaft vermitteln; der Bayerische Landtag will damit Plätze, an denen bayerische Demokratiegeschichte geschrieben wurde, sichtbar machen und so auf deren historische Bedeutung hinweisen. Ausgewählt dafür wurden als Standorte neben dem Münchner Maximilianeum auch das Haus der Kammerzunft in Memmingen, das Alte Rathaus in Regensburg, Gaibach (Gaibacher Fest und Verfassungssäule), die Prannerstraße 8 in München als früherer Sitz des Bayerischen Landtags, in Nürnberg der Saalbau des Industrie, in Bamberg der Spiegelsaal der Harmonie, Vilshofen als „Geburtsort des politischen Aschermittwochs“, Wohlmuthshüll (Erste freie Wahlen nach dem Ende der NS-Herrschaft), die Große Aula der Ludwig-Maximilians-Universtität in München, das Alte Schloss auf Herrenchiemsee, Passau (Europäische Wochen und der Europa-Union) und Ermershausen (Protest gegen die Eingemeindung).

Die Entscheidung für den von Sabine Ackstaller und Moritz Schweikl geschaffenen Würfel fiel einstimmig. Landtagspräsidentin Ilse Aigner sagte dazu: „Wir waren uns unter den Präsidiumsmitgliedern einig, dass dieser Entwurf die vorgegebenen Bewerbungskriterien in umfassender und hervorragender Weise erfüllt.“ Maßgebliche Kriterien waren unter anderem die Umsetzung des Themas in künstlerisch ansprechender Weise und in zeitloser Ästhetik, Umsetzung der vorgegebenen Gestaltungsvorgaben, Transport der Projektbotschaft und die sorgfältige Gestaltung und Tragfähigkeit des Herstellungskonzeptes. Der Würfel lehnt sich zudem an den Stände- und Konstitutionsstein aus dem Jahr 1824 an, den König Max Joseph I. zur Erinnerung an die Verfassung Bayerns von 1818 aufstellen ließ; das Original steht in Landsberg.

Ackstaller/Schweikls Würfel zeigt auf den fünf sichtbaren Seiten verschiedene thematische Aspekte. Er besteht aus einer speziellen, äußerst korrosionsbeständigen Messinglegierung und ist gefasst auf einer Steinsäule aus Kelheimer Marmor oder einem anderen ortstypischen hochwertigen Stein.

„Unser Objekt soll auf der einen Seite Bezug zur Vergangenheit nehmen, sich aber auch in die Gegenwart einfügen und vor allem richtungsweisend für die Zukunft sein“, so Ackstaller und Schweikl, die sich „sehr freuen“, dass ihr Objekt und ihre Botschaft offensichtlich auch genauso verstanden wird.

WZ