25 Jahre Helfer vor Ort in Wolnzach
Unfälle, Infarkte, Schlaganfälle: 2022 rückten die Ehrenamtlichen 567 Mal aus

16.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:01 Uhr

Gewusst wie: Die Ehrenamtlichen des HvO sind bestens ausgebildet. Foto: Hammerschmid

Sie sind in drei bis sechs Minuten am Einsatzort: Im vergangenen Jahr sind die Ehrenamtlichen des Helfer vor Ort in und um Wolnzach wieder 567 Einsätze gefahren.

Ein medizinischer Notfall, die 112 wählen, auf Hilfe warten. Da können Minuten schnell zur gefühlten Ewigkeit werden. Nicht so jedoch in Gegenden, in denen es den Dienst des „Helfer vor Ort“ gibt. Wie in der Marktgemeinde Wolnzach, denn hier überbrücken gut ausgebildete Ehrenamtliche die Zeit bis zum Eintreffen von Rettungsdienst und – sofern angefordert – Notarzt. Gerade hat die Einrichtung übrigens Jubiläum gefeiert, denn sie wurde am 1. Februar 1998 gegründet.

Gründung am 1. Februar 1998

Die Zahlen haben die Ehrenamtlichen zusammengetragen, wie jedes Mal, wenn ein Jahr zu Ende gegangen ist. Wie oft sie 2022 ausgerückt sind, steht in der Jahresbilanz. Die Art der Einsätze ist aufgelistet, die Ausrückzeit, die Dauer. Einfach alles. Dass sie aber gerade silbernes Jubiläum gefeiert haben, das ist an den Ehrenamtlichen vermutlich vorbeigegangen.

Kein Wunder: Der erste Mann des HvO Wolnzach und Mitbegründer Werner Hammerschmid hat gerade ganz andere Dinge zu tun, hilft im Erdbeben-Katastrophengebiet an der syrisch-türkischen Grenze. Und auch die anderen Ehrenamtlichen vom HvO sind weniger großer Redner, als eher Macher die anpacken, wenn es nötig ist. Anders, das wissen sie alle, würde das auch nicht funktionieren.

„Wir sind gerade nur mehr sechs Leute“, so Werner Hammerschmid. Sechs Ehrenamtliche, die sich den Dienst teilen, der eigentlich als Kernzeit den Zeitraum von 19 bis 6 Uhr umfasst. „Dass wir auch tagsüber übernehmen, ist ein Service von uns.“ Und so kamen im vergangenen Jahr wieder 567 Einsätze zusammen, 567 mal ist der jeweils Diensthabende ausgerückt, war in der Regel innerhalb von drei bis sechs Minuten am Einsatzort. Damit nähere man sich wieder den Vor-Corona-Einsatzzahlen an, als pro Jahr immer gut 800 Einsätze aufliefen.

Freiwillige können sich melden

„Es war wieder alles dabei“, sagt Hammerschmid in seiner Bilanz. Also Knochenbrüche, Unfälle in Haushalt oder Straßenverkehr, Schlaganfälle und Herzinfarkte. Vor allem in letzteren Fällen zählen Minuten – und der Helfer vor Ort ist hier in den 25 Jahren seines Bestehens schon vielfach zum Lebensretter geworden. Die Zusammenarbeit mit allen Einsatzkräften von Leitstelle über Rettungsdienst und Notarzt bis hin zu Polizei und Feuerwehren sei hervorragend und motiviere alle HvO-Kräfte in ihrem freiwilligen Dienst.

Helfen zu können, das sei der Lohn der Ehrenamtlichen. „Wenn dann auch noch Reaktionen von den Leuten kommen, dann freuen wir uns immer sehr“, so Hammerschmid. Immer wieder werde der HvO auch mit Spenden bedacht, „wofür wir uns bei allen bedanken möchten“. Das Geld könne man sehr gut gebrauchen, gerade soll ein neues EKG-Gerät gekauft werden. Das alte, sagt Hammerschmid, sei nach 15 Jahren im Einsatz nun doch schon ein wenig „in die Jahre gekommen“.

Und noch etwas braucht der HvO dringend: Ehrenamtliche, die sich einbringen möchten. Wer sich für diesen freiwilligen Dienst interessiert, kann sich an Werner Hammerschmid unter Telefon (0151) 651 988 64 wenden.

WZ