Zur jährlichen Mitgliederversammlung im Gasthof Rauscher waren 22 von den 216 Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins Münchsmünster anwesend. Der Kassenbericht war unauffällig und ausführlich. Die Mitgliederzahl sank wegen acht Todesfällen und acht Austritten. Am Mitgliedsbeitrag von jährlich acht Euro können die Austritte jedenfalls nicht liegen. Über 11000 Euro in der Kasse, Ausgaben des Jahres nur geringfügig über den Einnahmen.
Der Jahresbericht zeigte unterschiedliche Aktivitäten, zum größten Teil, welche zum Nutzen von anderen Vereinen oder der ganzen Dorfgemeinschaft sind, etwa die Gestaltung des Osterbrunnens vor dem Rathaus oder Baumschnitte auf Gemeindegrund.
Keine Neuwahlen wegen mangelnden Kandidaten
Der nächste Punkt auf der Tagesordnung war die Neuwahl des Vorstandes. Seit dreißig Jahren hat Harald Ludwig die Geschicke des OGV geleitet. Nun wollte er sein Amt jemand anderem übergeben, doch da war niemand, der sich zur Verfügung stellte. Und so fand die Wahl des neuen Vorstandes nicht statt. Ein solches Ergebnis hatte sich schon länger abgezeichnet, seit der letzten Wahlperiode gab es auch keinen eigenen Schriftführer mehr.
Junge Leute sollen Verein erneuern
Wahlleiter Rudolf Baumgartl rief die Jugend auf, sich zu engagieren und den Traditionsverein zu erneuern und in eine positive Zukunft zu führen. Leider waren keine jungen Leute anwesend. Bürgermeister Andreas Meyer meinte, man könne auch über einen Zusammenschluss verschiedener Vereine nachdenken, um ihre Verwaltung zu vereinfachen und in ihrer Arbeit Synergien zu nutzen. Er meinte, gerade beim Obst- und Gartenbauverein liefen viele Dinge im Hintergrund, ganz unauffällig und für viele selbstverständlich, die aber doch für Münchsmünster wichtig sind wie die Gestaltung des Rosenbogens oder die vorösterlichen Aufräumaktionen.
Auflösung droht: Ohne Vorstand kein Verein
Vorsitzender Ludwig machte klar, dass laut Statuten der Verein aufzulösen ist, wenn kein neuer Vorstand gefunden werden kann. In einem solchen Falle werde es eine Auflösungsversammlung geben, in der zu entscheiden sei, was mit dem Kassenbestand getan werden soll. Ludwig stellte sich auch als Liquidator zur Verfügung, der für maximal ein Jahr die Auflösung des Vereins leiten werde. Er versprach, dass es kein plötzliches Ende geben werde und die bisher geplanten Veranstaltungen noch durchgeführt werden sollten.
Verein wichtig für die Gemeinde
Er gab aber die Hoffnung nicht auf, doch noch jemanden zu finden, der oder die mit kreativen Ideen und seinem Einsatz den OGV in die Zukunft führen werde. Seine Worte ließen durchblicken, dass er das Ende seiner Vorstandszeit nicht deshalb gewählt hat, da er des Amtes müde sei. Vielmehr sieht er dies offensichtlich als einen Weckruf oder auch Alarmschuss an, damit sich jemand findet, der den Verein in eine veränderte Zukunft führt.
Nach diesen organisatorischen Dingen übergab Ludwig das Wort an Christian Seute, ein Geologe der für das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt arbeitet. Er hielt einen Vortrag über die Bildung und Förderung von Trinkwasser mit speziellem Bezug zu Münchsmünster. Er machte klar, dass sauberes sicheres Trinkwasser keineswegs selbstverständlich und auch nicht unbegrenzt zur Verfügung steht.
Und natürlich wurden am Ende der Sitzung auch langjährige Vereinsmitglieder geehrt.
