Jetzendorf
Jetzendorfer Theatera werden für gehörigen Aufwand mit Applaus von 250 Zuschauern belohnt

Amüsante Varieté im Stadion

21.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:58 Uhr

Die schönsten Szene des Varietés: Ein Feuerwehreinsatz anno 1900 amüsierte die 250 Zuschauer ebenso wie die „Ferrari“-Fahrt in der Ape. Viel Applaus gab es auch für die Gesangseinlagen von Elisa und Amelia Götz, die Maxi Betzin an der Gitarre begleitete. Fotos: Ostermair

Von Josef Ostermair

Jetzendorf – Ein Varieté hat der Jetzendorfer Theatervereins auf der Freiluftbühne im Stadion geboten – und die 250 Gäste auf der Tribüne waren vom Sechs-Punkte-Programm begeistert. Die Theatera warben mit der Verballhornung „FahrJeThe“ für die Aufführung. Nach Ende der Vorstellung war allen klar, dass sich dahinter Vorführungen mit alten Fahrrädern, Motorrädern, Autos, Bulldogs und einer Ape verbargen. Wenn das Stück wechselte, änderten sich auch die Fahrzeuge, die im Stadion eine Runde drehten.

Den Auftakt bildete „Kochen mit Mama“. In dieser Familie sorgten Ehefrau und Tochter dafür, dass Papa nichts zu sagen hatte. Wen wundert es da, dass er die Flasche Rotwein nicht zum Kochen aufsparte, sondern lieber alleine trank.

Die Jugend wurde gut ins Programm eingebunden. So zeigten die Geschwister Amelie und Elisa Götz ihre Sangeskünste, begleitet vom jungen Maxi Betzin an der Gitarre. Das Trio nahm zunächst Mann und Frau im besungenen Geschlechtervergleich aufs Korn – und später mit einem grandios dargebotenen „Schoaß-Lied“ alle Handwerker und die feinen Damen.

Die Lachmuskeln strapazierte auch das Stück „Die Fahrstunde“. Darin wollte ein Mann seiner Frau einen Crashkurs im Autofahren geben. Wie der Göttergatte versuchte, mit Hilfe seines Freundes der Frau bei einer Trocken-Fahrstunde das Fahren beizubringen, war köstlich – denn die Gattin dachte bei den Übungen mehr an Sex als ans Autofahren.

Donnernden Beifall gab es für das Stück in der „Agentur Turteltäubchen“, einer Partnervermittlung, über die sich eine reiche Witwe in einen jungen Italiener verliebte. Ihr war es 100000 Euro Vermittlungsprovision wert, weil Giuseppe vortäuschte, einen roten Ferrari zu besitzen. Als sich dieser als knallrote Ape entpuppte, war dies der Frau auch ausreichend für eine Stadionrunde.

„Pack die Badehose ein“ dröhnte es aus den Lautsprechern bei dem heiteren Stück „Badevorbereitungen“, in dem ein alter Lustmolch seine korpulente Gattin mit dem Roller vors Publikum brachte. Dann ging es hauptsächlich um die richtige Badekleidung. Die Gattin schlug ein großes Badetuch vor. „Um meine Speckröllchen zu verdecken“, wie sie sagte. Aber der Ehemann wollte sich partout nicht von seiner uralten Badehose trennen, so dass es zum Ehestreit kam.

Beim Finale der Darbietungen gab es einen Brandlöscheinsatz anno 1900 zu sehen, was die uralten Uniformen und Helme schnell deutlich machten. Ein überaus engagierter Kommandant verlor hier sogar mehrmals seine Hose und war außer sich, weil ständig seine Kommandos vom Rest der Truppe ignoriert wurden und so trotz Schlauchverlängerung die Feuerstelle nicht erreicht wurde.

Der bayerische Defiliermarsch bildete den musikalischen Abschluss des Freilufttheaters. Die Mitwirkenden waren Susanne Breitsameter, Amelie Götz, Elisa Götz, Marion Menzinger, Veronika Meyer, Marion Ostermeier, Lena Öttl, Maxi Betzin, Lukas Hof, Franz Kargl, Matthias Kisslinger, Ruppert Leimberger, Josef Öttl und Sonja Zeindl. Letztere hat nach dem gewaltigen Schluss-Applaus kein Hehl daraus gemacht, dass Theater-Chef Ruppert Leimberger nicht nur viel Arbeit, sondern auch viel Herzblut in diese besondere Veranstaltung gesteckt hatte. Die vielen Gäste wurden abschließend bei einem gemütlichen Beisammensein mit Grillspezialitäten versorgt.

PK