Jetzendorf
Im Schloss Hohenkammer: Werke von Künstlern aus Jetzendorf regt zum Nachdenken an

31.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:13 Uhr

Lob und Anerkennung für ihre Werke ernteten die ausstellenden Künstler Ines Schulze, Uwe Albert, Sabine Thiede und Heidi Seidl bei der Vernissage im Schloss Hohenkammer. Foto: Ostermair

Die Jetzendorfer Künstler Ines Schulze, Heidi Seidl und Uwe Albert gehören dem Kunstforum Pfaffenhofen an – und stellen ab sofort zusammen mit der Freisingerin Sabine Thiede bis Sonntag, 9. Juli, ihre Bilder im Gutshof-Foyer von Schloss Hohenkammer aus. Bei der Vernissage sahen sich die 150 Gäste nicht nur von den Werken in Öl und Acryl der Jetzendorfer Maler sowie Thiedes kunstvollen Vasen angetan, sondern auch das Ambiente wusste zu beeindrucken.

Die Eröffnungsrede hielt Martin Kirsch, der Geschäftsführer des Schlosses. Cäcilia Burghardt, Vorsitzende von Treffpunkt Kultur in Hohenkammer, hielt die Laudatio zum Motto „Wir treiben’s bunt“. Burghardt erinnerte an ein für diese Ausstellung bekanntes Zitat der in Köln geborenen Malerin Ingrid Floss, die einst erklärte: „Farbe ist die Sprache des Herzens.“ In eine räumliche Ordnung gebracht, die von innen heraus entstehe, berühre sie ihre Betrachter, nehme sie mit auf eine spannende Reise und entlasse sie am Ende mit geklärter, durchlebter Erkenntnis. „Das Bild als harmonische Einheit wirkt am Ende des Malprozesses wie selbstverständlich.“ Wenngleich die abstrakte Kunst so gegenstandslos wirke, seien darin, wie Burghardt unterstrich, oftmals Bilder oder ganze Geschichten zu erkennen.

Farben als kraftvolles Medium haben die Jetzendorfer Künstlerin Heidi Seidl schon als Kind begeistert. Malen ist für sie ein kreativer Prozess, ihrer eigenen Intuition zu folgen, sich zu öffnen, Neues zu entdecken und zu schauen, was passiert. „Die Leinwand dient dazu als Spielfläche“, sagt sie. Und der Prozess des Entstehens aus dem ersten Impuls heraus ist ihr genauso wichtig und wertvoll wie das daraus entstandene Bild. Sehr gerne experimentiert sie mit verschiedenen Materialien. Schwerpunktmäßig widmet sich Seidl der abstrakten Malerei, die nicht unbedingt ein erkennbares Objekt darstellt. „Ich freue mich, wenn meine Werke beim Betrachter einzigartige Emotionen auslösen und wenn meine Kunst zum Nachdenken anregt“, so Seidl.

Sich in der Kunst kreativ auszutoben, sich in ihr zu verwirklichen und zu entspannen: Das begleitete die Jetzendorferin Ines Schulze schon seit ihrer Kindheit, die 1973 in Rostock begann. Was anfänglich nur Freude an der Kunst war, hat sie mit Begeisterung weiterentwickelt und ausgebaut. So erlernte sie zunächst im Eigenstudium die Acrylmalerei. Die Kunst der Enkaustik erlernte sie bei der Künstlerin Ruth von Gostomski in Garching. Momentan hat sie sich der Kombination von Öl- und Acrylmalerei verschrieben. Ihr künstlerisches Credo lautet: „Mit meiner Kunst möchte ich Freude schenken, zum Nachdenken anregen sowie gleichzeitig Fantasien beflügeln.“

Auch die dritte Künstlerin im Bunde, Sabine Thiede, faszinieren Farben schon ihr ganzes Leben lang, jedoch erst durch ein gesundheitliches Ereignis im Jahre 2016 wurden Farben ein Teil von ihr und begleiten sie seitdem durch ihre Lebensprozesse. Dieses Ereignis empfindet sie heute als ein gigantisches Geschenk. Sie gesteht, in der abstrakten Malerei den Kopf ausschalten zu können und allein ihrer Intuition die Führung im Schaffensprozess zu überlassen. Werke entstehen, ohne dass sie vorher eine Vorstellung hat, was entstehen wird. Bei ihr ist es ein Impuls oder ein Gedanke, die sie veranlasst, diese Farbe oder jenes Material zu verwenden. Den Betrachtern ihrer Werke empfiehlt sie: „Lassen sie sich von meinen Werken verzaubern und tauchen Sie ein in ihre Geschichte.“

Der einzige Mann neben drei weiblichen Ausstellern ist der Jetzendorfer Uwe Albert. Der gebürtige Freiburger lebt seit 2015 im oberen Ilmtal. Er malt am liebsten mit Öl, verwendet aber auch Lack- und Acrylfarben als Mischtechnik. Wie seine Bilder zeigen, ist er ein Freund der experimentellen Malerei. Bei Albert ist jedes neue Bild auch ein neues Experiment in Form und Gestaltung. Seine Bilder sind immer sehr farbenfroh und spiegeln oft seine Lebenslust, vielleicht auch mal seine Enttäuschung, auf alle Fälle provoziert er gerne den Betrachter. Er bleibt aber der modernen, abstrakten und farbigen Kunst treu. Albert
betont: „Für mein weiteres Schaffen wünsche ich mir immer wieder neue Träume in Farben. Sie mögen sichtbar werden zur Freude der Beschauer und zu meiner Weiterentwicklung.“

Die Ausstellung des Quartetts ist bis Sonntag, 9. Juli, täglich geöffnet – und zwar stets von 9 bis 18 Uhr.

PK