Von Birgit Schmid
Paunzhausen – Einstimmig und ohne große Diskussionen hat der Gemeinderat von Paunzhausen in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause seinen Haushalt beschlossen. Dieser umfasst mit 4,98 Millionen Euro nur etwas mehr als im Vorjahr. Um schuldenfrei bleiben zu können und trotzdem zu investieren, schrumpfen jedoch auch dieses Jahr die Rücklagen.
Der sogenannte Verwaltungshaushalt für die laufenden Ausgaben liegt dabei bei 2,8 Millionen Euro, mit weiteren knapp 2,2 Millionen Euro plant die Gemeinde im Vermögenshaushalt für die Investitionen.
Einnahmen unter anderem über Grundstücksverkauf
Geld in die Gemeindekasse kommt unter anderem durch die Schlüsselzuweisung: Hier rechnet Paunzhausen mit 323030 Euro, was einer Steigerung um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Allerdings fällt auch die Kreisumlage um rund drei Prozent höher aus: Heuer muss die Gemeinde 851040 Euro an den Landkreis Freising bezahlen. Der Kreisumlagesatz ist zwar gleichgeblieben, aber durch die Umlagekraft gestiegen.
Erfreulich finden die Räte, dass mit mehr als 88000 Euro erneut eine deutliche Zuführung zum Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden kann. Eine Mindestzuführung gibt es auch dieses Jahr nicht, da die Gemeinde immer noch schuldenfrei ist.
Im Baugebiet Frauenholz wird weiterhin fleißig gebaut, was zu einer Erhöhung bei den Einnahmen der Grundsteuer B führt. Hier konnte Baugrund im Wert von rund 210000 Euro verkauft werden. Die Rücklagen gehen dennoch weiter zurück, was an zahlreichen Investitionen liegt – wie dem Grunderwerb und den Planungskosten in den Baugebieten Schernbuch-West und Paunzhausen West sowie dem Erwerb des Gebäudes der stillgelegten Raiffeisenbank. Letzteres konnte Bürgermeister Johann Daniel (FW/BL) für 625000 Euro von der Raiffeisenbank erwerben. Es muss jedoch renoviert und umgebaut werden. Insgesamt ist geplant, fast 1,5 Millionen Euro den Rücklagen für Investitionen zu entnehmen, so dass am Jahresende voraussichtlich gute zwei Millionen Euro an Rücklagen verbleiben.
Neben dem Breitbandausbau, der nach wie vor noch läuft, zählen die Straßenbeleuchtung in Angerhöfe, der Straßenbau beziehungsweise dessen Renovierung, die Pumpertüchtigung der Abwasserpumpen (90000 Euro), ein Salzsilo und eine PV-Anlage (100000 Euro) für den Bauhof zu diesen Investitionen.
Investitionen in Schul- und Kindergartenkinder
Viel Geld fließt wieder in den Nachwuchs: Vom Schulverband Schweitenkirchen wurde für 2022 eine Schulverbandsumlage von insgesamt 130463 Euro festgelegt. Die vom Gemeinderat beschlossene freiwillige Schülerbeförderung steigt von 8000 auf 13000 Euro, da wegen Erhöhung der Schülerzahl ein größerer Bus eingesetzt werden muss. Für die Musikschule sind mit 7500 Euro etwas weniger als im Vorjahr eingeplant, da die Schülerzahl abnahm.
Obwohl sich durch die zusätzliche Kindergartengruppe die Einnahmen erhöhen, steigen die Ausgaben noch mehr – denn dadurch wird zusätzlich Personal benötigt. Für den Umbau der Wohnung im Kindergarten, der erst vor kurzem seinen 35. Geburtstag feierte, zu einer weiteren Betreuungseinheit mit einer vierten Gruppe sind 230000 Euro eingestellt. Hier erwartet die Gemeinde jedoch einen staatlichen Zuschuss. Im aktuellen Kindergartenjahr ist nach derzeitigem Stand kein Gastkind mehr im Kindergarten, aber durch die gestiegene Zahl an betreuten Kindern erhöht sich die staatliche Förderung.
Neben neuen Spielgeräten waren und sind zudem Zäune an den Spielplätzen erforderlich. Geplant ist zusätzlich, den Schulpausenhof auf Vordermann zu bringen, was mit rund 10000 Euro angesetzt ist und die Sprunggrube für den Sportplatz steht nach wie vor aus.
Derzeit sind fünf Kinder aus Paunzhausen in einer auswärtigen Kindertageseinrichtung gemeldet. Zudem befanden sich Kinder in der Tagespflege, wodurch in 2022 ein höherer Ausgabenansatz notwendig wird. Da ein Großteil der Punkte bereits im Gemeinderat beschlossen worden war, wurde der Etat einstimmig verabschiedet.
PK
