IHK berät
Bildungspartnerschaft zwischen Wolnzacher Unternehmen und der Mittelschule

27.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:24 Uhr

Freuen sich über die IHK-Bildungspartnerschaft: Vanessa Braun, Personalmanagerin, Geschäftsführender Gesellschafter Ludwig Linner und Siegfried Heeger, Rektor der Mittelschule. Foto: Trouboukis

Wissen, was läuft, das wollen die WMH Herion Antriebstechnik und damit auch die Linner Unternehmensgruppe und die Mittelschule Wolnzach jetzt Schülern ermöglichen – und haben am Montag eine IHK-Bildungspartnerschaft unterzeichnet.

„Wir brauchen Leute, die richtig Bock haben, darauf kommt es an.“ Nicht zwingend auf Noten. Aber auf Charakter, auf Auftreten und Aufrichtigkeit, vielleicht auch noch auf viel mehr. Worauf, das kann Ludwig Linner nicht so genau sagen. Aber eines weiß er: „Es muss halt einfach passen.“

Eines passt schon jetzt an diesem Montagmorgen, nämlich die Chemie zwischen Mittelschulrektor Siegfried Heeger, der für Personal zuständigen HR-Managerin Vanessa Braun und ihrem Chef, also dem Mann, der zusammen mit seinen Geschwistern Lorenz und Katharina die WMH Antriebstechnik GmbH führt, zu der sich die zwei Betriebe Linner und Herion vor vier Jahren zusammengeschlossen haben (siehe unten): Unternehmen und Schule haben jetzt eine IHK-Bildungspartnerschaft unterzeichnet, wollen durch Kooperationsangebote junge Menschen an der Hand nehmen, ihnen zeigen, welche beruflichen Möglichkeiten sich ihnen überhaupt bieten. Und das auch noch direkt vor der Haustüre.

Weltweit agierendes Unternehmen



„Die Leute wissen ja gar nicht, was wir eigentlich machen.“ Ludwig Linner, Geschäftsführender Gesellschafter, ist sich da ganz sicher. Weil er mit seinen 43 Jahren noch nicht allzu weit weg ist von der Jugend, vor allem aber, weil er selbst hier aufgewachsen ist. Ein echtes Wolnzacher Eigengewächs, einer, der als Bub in den Vereinen mitgemischt hat, einer, den man hier kennt. Auch das Unternehmen Linner gibt es schon lange, genauer gesagt, ist es schon 45 Jahre her, dass Vater Gerhard Linner mit seinerzeit vier Mitarbeitern den Grundstein zu dem legte, was später die Linner-Gruppe wurde, die seit dem Zusammenschluss mit WMH Herion Antriebstechnik heute mit rund 220 Mitarbeitern direkt von Wolnzach aus mit Partnern in aller Welt agiert.

„Bei einem Schreiner“, so Linner, „da weiß man ja, was der macht. Bei uns eher nicht.“ Dabei gebe es kaum einen Haushalt ohne Produkte gerade aus dem Zweig Linner Elektronik. E-Herde mit Drehknöpfen, zum Beispiel.

„Wir möchten den jungen Leuten zeigen, wer wir sind und welche Chancen sich ihnen bei uns bieten“, freut sich auch Vanessa Braun über diesen Montagvormittag. Denn zwischen zweiter Stunde und großer Pause haben Ludwig Linner für die WMH Antriebstechnik und Mittelschulrektor Siegfried Heeger diese Bildungspartnerschaft unterschrieben, wollen Hand in Hand gehen. Die Industrie- und Handelskammer beschreibt das, was hinter diesen Partnerschaften steht, so: „Bildungspartnerschaften bilden die Brücke zwischen Theorie und Praxis.“

Girls’ Day und Boys’ Day



Also vom Klassenzimmer hinein in den Beruf – und das direkt vor der Haustüre. So könnte man diese Partnerschaft auch beschreiben. Die Umsetzung hat übrigens bereits begonnen, quasi als Appetithäppchen zu dem, was noch alles kommen soll. „Wir haben bereits einen Girls’ Day gehabt“, erklärt Vanessa Braun. Gerade Mädchen und jungen Frauen auch handwerkliche Berufe dieses Genres schmackhaft zu machen, sie schnuppern zu lassen in die Ausbildungsberufe Zerspanungsmechaniker und Präzisionsmechaniker, das sei das Ziel.

„Wir brauchen dringend Fachkräfte“, so Ludwig Linner. Wo sich das Handwerk ohnehin schon schwertut, brauche es in eher weniger bekannten Segmenten wie eben dem seinen noch mehr Offensive – gerade für einen Arbeitgeber vor Ort. „Ausbildung ist ein Langzeit-Investment“, brennt Linner für diese Kooperation gerade mit der Mittelschule, freut sich auf viele Begegnungen mit den Schülern – und vielleicht den einen oder anderen Teenager, der oder die sich dann auch nach einem Kennenlernen für eine Stelle in Wolnzach mit – das verspricht das Unternehmen – besten Aussichten für eine erfolgreiche Zukunft bewirbt.

Rektor Siegfried Heeger hat die Kooperationspartnerschaft mit WMH Herion und damit der Familie Linner eingefädelt. Warum gerade dieses Unternehmen? Da muss der Schulleiter nicht lange nachdenken: „Die haben einen sehr guten Spirit.“ Das habe er schon aus seiner Zeit als Konrektor in Geisenfeld bei einer ähnlichen Kooperation gespürt. Bei WMH Herion und der Familie Linner habe er offene Türen eingerannt. Die Bildungspartnerschaft ist seit Montag unterzeichnet –und am Laufen: Nächster Termin ist nach dem Girls’ Day der Boys’ Day – und das sehr bald.

Das Unternehmen



Im August 2019 haben die beiden Wolnzacher Unternehmen – jeweils Familienbetriebe – WMH Herion und die Linner Unternehmensgruppe fusioniert. Dadurch wurden die Kompetenzen zusammengeführt, um – wie es von Unternehmensseite heißt – „noch besser auf den Gebieten Antriebstechnik, Elektronik, Werkzeugbau, Sonder-Zerspanwerkzeuge sowie Service und Beratung“ zu werden. Das Unternehmen mit Sitz in Wolnzach beschäftigt rund 220 Mitarbeiter und bildet in den Berufssparten Industriekaufmann sowie Zerspanungs- und Präzisionsmechaniker aus.

WZ