Weniger Geld von Oberbayern
Verbandsgemeinde Pförring muss mehr für Waldkindergarten in Pirkenbrunn zahlen

21.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:33 Uhr
Walburga Kügel

Die Cooldancers stürmten die Sitzung des Pförringer Gemeinderats am Unsinnigen Donnerstag. Die Faschingsgarde hatte auch einen Antrag mitgebracht: In Reimform forderte Thomas Amenda „ein Gebot für alle Pförringer Vereine, abzuhalten einen Faschingsball mit viel Musik und Tanz, Ihr werdet sehn, das verleiht ganz Pförring neuen Glanz!“. Foto: Kügel

Für die Realisierung des Waldkindergartens beim Ortsteil Pirkenbrunn hat die Bauverwaltung der Verbandsgemeinde (VG) Pförring einen sportlichen Zeitplan vorgelegt. Die Einrichtung soll bis September fertig sein. Der Staatszuschuss fiel allerdings nicht in erhoffter Höhe aus.

Im Januar hat der Marktgemeinderat beschlossen, den geplanten Waldkindergarten im Ortsteil Pirkenbrunn zu bauen. Inzwischen liegt die Förderzusage der Regierung von Oberbayern vor. Allerdings nicht in der Höhe, wie sie Poltiker gern in Sonntagsreden versprächen, schimpfte Bürgermeister Dieter Müller bei der jüngsten Sitzung. „Die eigentlich förderfähigen tatsächlichen Kosten von 343375 Euro“ werden laut Bescheid nach geschaffener Hauptnutzfläche von 52 Quadratmetern gedeckelt auf 293000 Euro. Davon sind 43,80 Prozent förderfähig. Dies entspricht 128000 Euro. Die Kostenschätzung der Bauverwaltung der VG liegt bei 371500 Euro. Die Kostendifferenz ist vom Markt Pförring zu tragen.

Enger Zeitplan für den Bau des Waldkindergartens

Da sich der Marktgemeinderat für die Eröffnung des Waldkindergartens für das Kindergartenjahr 2023/2024 ausgesprochen hat, hat die Verwaltung einen engen Zeitplan aufgestellt: Ausschreibung und Submission sollen im Laufe der Monate Februar und März stattfinden. Die Vergabe der Gewerke erfolgt voraussichtlich am 27. April. Der Baubeginn der Tiefbauarbeiten ist für Mitte Mai und die Fertigstellung aller Gewerke für Ende August geplant. „Witterungsbedingte Verzögerungen, Lieferschwierigkeiten, unklare sowie erschwerte Bodenverhältnisse oder Unvorhergesehenes wurden beim Bauzeitenplan nicht berücksichtigt“, merkt das technische Bauamt an. Am 30. März findet um 19 Uhr im Rathaussaal eine weitere Infoveranstaltung statt.

Finanzielle Unterstützung für die Vereine

Auch nächstes Jahr erhalten die Pförringer Vereine und Organisationen auf Antrag 15 Euro pro Kind oder Jugendlichem unter 18 Jahren zur Unterstützung der Jugendarbeit. 2022 wurden 7455 Euro ausgezahlt. Der Löwenanteil ging mit 4125 Euro an den TSV Pförring. Auf Rang zwei folgte der FC Wackerstein-Dünzing mit 1260 Euro. 900 Euro erhielt die Pfarrei Pförring für die Ministrantenarbeit, der Schützenverein Immergrün kam auf 315 Euro, die Freiwillige Feuerwehr (FF) Forchheim erhielt 210 Euro, die FF Wackerstein 195 Euro, die FF Pförring 150 Euro. 180 Euro erhielt die Katholische Landjugend Pförring, 120 Euro die KLLJB Lobsing. Der Antrag zum Erhalt der Jugendförderung 2023 muss bis 30. November 2023 eingereicht werden.

Geschwindigkeitskontrollen: Viel zu oft viel zu schnell

Seit Oktober 2019 lässt der Markt Pförring Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Im Jahr 2022 wurde an zwölf Messstellen 37-mal geblitzt. Von den 8253 kontrollierten Fahrzeugen haben 796 (9,64 Prozent) die erlaubte Höchstgeschwindigkeit überschritten. Statt 50 km/h fuhr der Schnellste 83 km/h. In der 30er-Zone war der Schnellste mit 65 km/h unterwegs. Nach zwei defizitären Jahren (2020: minus 8201 Euro; 2021: minus 3200 Euro) schrieb der Verkehrsüberwachung 2022 erstmals keine roten Zahlen: Ausgaben von 29564 Euro standen Einnahmen in Höhe von 35488 Euro gegenüber. Bürgermeister Dieter Müller betonte, die kommunale Verkehrskontrolle diene der Verkehrssicherheit, nicht dem Geldverdienen.

Weitere Wohncontainer für Flüchtlinge

Auf dem alten Sportplatz wird der Landkreis neben der bestehenden Containeranlage weitere Wohncontainer für Flüchtlinge aufstellen. Der favorisierte Standort im Nordosten des Platzes lässt sich wegen des Kanalanschlusses nicht realisieren, hieß es in der Sitzung.

Der Gemeinderat erteilte sein Einvernehmen zum Antrag der Basell Polyolefine GmbH, Werk Münchsmünster, auf Entnahme von Grundwasser aus den fünf Brunnen am Südufer der Donau. Die maximale Entnahme beträgt 140 Liter pro Sekunde, die maximale jährliche Fördermenge ist auf vier Millionen Kubikmeter begrenzt.