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Unterhaltsames Weinfest des Beilngrieser Männergesangvereins

14.04.2024 | Stand 14.04.2024, 17:00 Uhr

Ein starkes Programm hat der Männergesangverein 1861 Beilngries mit Chorleiter Alois Vieracker (am Mikrofon) zur Aufführung gebracht. Foto: Adam

Die Beilngrieser „Oldie-Boygroup“ hat es wieder einmal hervorragend geschafft: Der Männergesangverein (MGV) Beilngries 1861 hat unter Regie seines Chorleiters Alois Vieracker den Gästen mit viel Musik und Humor einen schönen Abend bereitet.



Als „etwas ältere Boygroup“ bezeichnete Vieracker selbst dabei seine Sänger – ein Titel, den sie schon seit Jahrzehnten mit Stolz tragen würden. „Auf die Boygroup Tokio Hotel haben wir immer mit einem Lächeln geschaut, weil wir so ja gar nicht sein wollten. Ok, das hat sich vielleicht ein wenig geändert, seit einer dieser Burschen mit Heidi Klum liiert ist“, verriet Vieracker schmunzelnd.

Wellness in „Bad-anhausen“



Um sich für den langen Abend des Weinfestes fit machen zu lassen, hätten sie alle gemeinsam Fitnessstunden absolviert und die Wellnessbereiche von Bad Gögging, Bad Füssing, Bad Birnbach und Bad-anhausen besucht. „Und jetzt schauen Sie an, wie wir dastehen!“, sagte Vieracker und deutete auf seine stattliche Chormannschaft, dessen ältestes Mitglied genau an diesem Tag Geburtstag feiern konnte: Georg Nuber erhielt zu seinem 91. Geburtstag sichtlich gerührt ein Ständchen, in das der ganze Saal gern einfiel.

Der Vorsitzende des MGV, Andreas Schöls, hatte die Gäste, darunter auch Landrat Alexander Anetsberger, Bürgermeister Helmut Schloderer und viele Stadträte sowie Ortssprecher, mit launigen Worten begrüßt. Willkommen hieß Schöls auch zwei weitere Gesangsgruppen, die den Abend bereicherten: den Frauengesang Kipfenberg unter der Leitung von Franziska Strauß und die Volksgesanggruppe Kipfenberg, ebenfalls von Alois Vieracker dirigiert.

„Freunde sagt, was wollt ihr trinken? Wein, Wein, Wein.“



Mit „Freunde sagt, was wollt ihr trinken? Wein, Wein, Wein“ eröffnete der MGV den Abend musikalisch, was Franziska Strauß vom Frauengesang schmunzelnd zu Beginn ihres Auftritts kommentierte: „Wir haben leider kein Weinlied im Repertoire, also haben wir beschlossen, wir trinken ihn lieber.“ Und wohl nicht nur Wein, denn für ihr im Laufe des Abends folgendes Lied vom „Likörchen für das Frauenchörchen“ ernteten die Damen nicht nur viel Lachen und Applaus, sondern bekamen von Bürgermeister Schloderer ihr „Likörchen“ spendiert.

Auch die zweite „Boygroup“ des Weinfestes, die Volksgesanggruppe Kipfenberg, erhielt für ihre humorvollen und hochklassigen Auftritte viel Applaus.

Lieder für Beilngrieser Persönlichkeiten



Durchs Programm führte Vieracker, der den Abend nicht nur moderierte und organisierte, sondern auch einige Texte selbst geschrieben hatte. Drei Lieder widmete er Beilngrieser Persönlichkeiten. Los ging es mit Bürgermeister Schloderer. „Der Schnellste ist er ja nicht...“, begann Vieracker und setzte nach einer effektvollen Pause hinzu: „...wenn es um das weibliche Geschlecht geht.“ Und so ging es im Liedtext von „Heute ist er dran“ darum, dass der Bürgermeister zwar schon lange mit seiner Lissy liiert ist, aber eben noch nicht verheiratet. „Mama, nur net hudeln“, zitierten die Sangesbrüder den Gemeindechef und sangen: „Er kommt zum Heiraten nicht, gibt nur die Bürgermeisterpflicht.“

Ein wahres Loblied gab es anschließend für Wirtin Margot Mirsberger, „die Beilngrieser Powerfrau mit dem unerschöpflichen Fundus an neuen Ideen“, und zum Abschluss war „Gianni“ dran, der beliebte Eisdielenbesitzer im Herzen von Beilngries, der sich – „tsau, grias di“ – von November bis März im Winterschlaf befinde und heuer eine völlig neue Eissorte – nur für Männer – kreiert habe: leuchtend blaues Viagra-Eis.

So ging es gut gelaunt weiter, während Vieracker zwischen den Musikstücken Witze – immer umgedichtet auf Beilngrieser Personen – erzählte. Die Frauen der Sangesbrüder hatten die Bewirtung übernommen und servierten Wein, Bier und Brotzeiten. Schon zu Beginn hatte Schöls Chormitglied Volker Hampel mit Gedichten angekündigt: „Manchmal bringt er es ganz gut rüber, der Volker.“ Dass das ein sehr launiges Tiefstapeln war, bewies Hampel mit mehreren auswendig und sehr akzentuiert vorgetragenen Gedichten, unter anderem von Heinz Erhardt oder über „Das Ding“, das sich nach einigen schlüpfrigen Andeutungen als schlichter Flaschenputzer entpuppte.

Dem Publikum gefiel das Programm bestens und es wartete dann gespannt auf den Höhepunkt: den Auftritt der „Sternewirte“.

Generationswechsel bei den Sternewirten



Mit ernster Miene kündigte Alois Vieracker die „Sternewirte“ an: „Der Dönermann hat einen Trauerflor am Arm, es wird heute leider eine sehr ernste Angelegenheit.“ Der Grund? Die Sternewirte haben sich deutlich reduziert, erklärte dann der Dönermann, wieder einmal trefflich dargestellt von Rafael Schmalz: „Sigi Gallus – weg. Lissy Schattenhofer – weg. Richard Zrenner – weg. Jetzt sind nur noch der Millipp und ich übrig.“ Als Millipp, mit weißer Schlachterschürze und Beil in der Hand, trat Michael Gilch auf. Er stellte – geschäftstüchtig wie eh und je – seinen neuesten Plan vor: ein Schaufenster zum Schlachthaus. „Da kann ich Showschlachten anbieten, das hat es noch nicht gegeben.“

Die zwei einsamen Sternewirte erhielten dann überraschend Verstärkung: Von Markus Liebscher (gespielt von Christian Kienlein) vom Hotel Die Gams, der versicherte: „Ich möchte unbedingt künftig auch bei den Sternewirten dabei sein.“ Und noch jemand wollte mitmischen: „Chinese“ Hans Hensel, der mit seinem Sand aus der Wüste Gobi vor allem Bauunternehmer „Lohmann aus Beilnglies“ Konkurrenz machen wollte.

Ob und wie es weitergeht mit den Sternewirten? Das wird man hoffentlich 2025 sehen – beim nächsten Wein- oder auch Bockbierfest des Männergesangvereins.

arg