Der übliche Weg, wie Kunst zum Kunden kommt, führt über eine Ausstellung in einer Galerie. Hier zeigt der Künstler konzentriert auf eng bestückten Wänden seine Werke, die Besucher verlieben sich bestenfalls in „ihr“ Leinwandbild oder Objekt, erwerben es und können es dann zuhause aufhängen. Den eher unüblichen Weg geht derzeit Elke Schwartz.
Die Aschbucher Künstlerin lädt an diesem Samstag ab 17.30 Uhr zur Vernissage in das Hotel Fuchsbräu ein. Hier hat sie unter anderem über mehrere Stockwerke im Treppenhaus des Hotels große Acrylbilder ausgestellt – so weitläufig und stimmig, als würden die Bilder genau hierher gehören.
Das frisch renovierte Treppenhaus mit den nun modernen dunklen Wänden und antiken Holzmöbeln als Kontrast bietet die charmante Kulisse für die farbintensiven Leinwandbilder – die dennoch hier noch nicht ihre endgültige Heimat gefunden haben, sondern von Interessenten erworben werden können. Rosen oder Lavendel stehen auf den Großleinwänden im Fokus oder ein „Tea-Time-Stillleben“ im typischen Schwartz-Stil, das beim Betrachter spontan gute Laune – und Lust auf eine Tasse Tee – aufkommen lässt. Wird ein Bild verkauft, sorgt die Künstlerin zügig für einen Nachfolger – so lohnt sich auch mehrmals ein Besuch der Dauerausstellung.
Bei zwei Rundgängen bringt Schwartz den Vernissagebesuchern am Samstag ihre Werke näher und informiert dabei über den Schaffensprozess. Spannender Nebeneffekt für die Besucher: Sie lernen bei den Führungen auch das Beilngrieser Hotel näher kennen. Denn neben den Ausstellungsobjekten im Flur hat Elke Schwartz zwölf Hotelzimmer mit ihren Werken ausgestattet, die ebenfalls besichtigt werden dürfen. Hotelchefin Denise Amrhein freut sich sehr über dieses „Win-Win-Arrangement“. Amrhein: „Wir haben schon immer bei der Ausstattung unseres Hotels und der Zimmer die Philosophie verfolgt, nichts aus Katalogen zu bestellen, sondern individuell zu gestalten. Da passen die Kunstwerke von Elke Schwartz im wahrsten Sinne des Wortes perfekt ins Bild.“
Jedes Zimmer wurde stimmig zur Einrichtung – oder sogar zum Ausblick aus dem Fenster – mit entsprechender Kunst verschönt. „Mir war wichtig, dass jedes Zimmer seine passende, ganz persönliche Geschichte erzählt. Ich habe nicht einfach nur die Farben aufgegriffen, sondern mir zu jedem Zimmer ein Konzept überlegt, das nun alles zu einer Einheit werden lässt“, verrät Schwartz ihr Vorgehen. So hat sie beispielsweise in einem Zimmer, das einen wunderschönen Blick auf die Beilngrieser Kirche und ein rundes Kirchenfenster dort bietet, direkt neben das Hotelfenster eines ihrer Bilder mit rundem Passepartout gehängt. Einen anderen Raum ziert ein Originalbild „Wolken unter Glasglocke“ und passend dazu hat sie an einer anderen Wand Drucke arrangiert, in denen ihre Unter-Glas-Objekte befreit von der schützenden Haube zu bewundern sind.
„Für mich war es eine herausfordernde, aber sehr schöne Aufgabe, für jedes Zimmer ein konkretes Konzept zu erstellen, stimmige Bilder aus meinem Bestand auszusuchen und mit neu gemalten zu ergänzen. Die absolute Freiheit, die mir dabei von Denny Amrhein gewährt wurde, hat alles zu meinem Projekt gemacht, in das ich viel Herzblut investiert habe“, versichert Schwartz. Mehr darüber will sie bei der Vernissage am Samstag erzählen, zu der alle Interessierten willkommen sind.
DK
Die großflächigen Leinwände mit floralen Motiven sind ab sofort über mehrere Stockwerke im Treppenhaus ausgestellt. Fotos: Adam
