Von Miro Lippoldt
Altmannstein – An der Ignaz-Günther-Schule in Altmannstein hat am vergangenen Samstag reger Betrieb geherrscht. Allerdings nicht für die Schüler, sondern für Jürgen Baer aus Pondorf und Dennis Scherer aus Hexenagger, die ihre Generalprobe für den Liederabend am kommenden Samstag absolvierten. In der Schulaula präsentieren sie dabei ab 19.30 Uhr Werke von Franz Schubert.
Hannelore Eichenseher, die Vorsitzende des Freundeskreises der Musik von Johann Simon Mayr, der den Liederabend unterstützt, wird die Gäste am Samstag durch den Abend leiten. Während der Generalprobe übte auch sie ihre Ansprache und rief das imaginäre Publikum dazu auf, sich auf die Musik der Romantik einzulassen, selbst romantisch zu werden und den Abend zu genießen.
Jürgen Baer singt, Dennis Scherer wird ihn am Flügel begleiten. Baer ist großer Fan des Komponisten Franz Peter Schubert, auf dem Programm steht unter anderem „Das Wandern ist des Müller’s Lust“. Schubert wurde 1797 in Österreich geboren, starb 1828 und wurde somit nur 31 Jahre alt. Er komponierte mehr als 600 Lieder, weltliche und geistliche Chormusik, außerdem sieben vollständige und fünf unvollendete Sinfonien, Ouvertüren, Bühnenwerke, Klavier- und Kammermusik.
Richard Feigl, Rektor der Altmannsteiner Schule, ist ein Bekannter von Jürgen Baer und sei begeistert von der Idee eines Liederabends gewesen, erzählt der Sänger, der sich freut – denn die Schule habe „so einen wunderbaren Flügel“. Etwa 26000 Euro kostete dieser und war nur als Gemeinschaftsprojekt zu stemmen. So habe die Willibald Schmidt Stiftung Beilngries geholfen, aber auch der Johann-Simon-Mayr-Freundeskreis sowie die Marktgemeinde, denn „so ein Flügel ist nicht einfach so zu bezahlen – nicht von der Schule und auch nicht von der Gemeinde“, so Hannelore Eichenseher. Umso schöner sei es, dass er jetzt endlich genutzt werde.
Besondere Anerkennung sprach Baer bei der Generalprobe an seinen Pianisten Scherer aus und bezeichnete ihn als den „Tastenjoungleur“. Scherer begann in der zweiten Klasse Keyboard zu spielen, in der fünften Klasse entdeckte er das Klavier für sich und in der achten Klasse fand er „mit der Orgel auch die Liebe zum Gesang und zur Oper“. Seit 16 Jahren ist er im Umkreis als Kirchenmusiker tätig, auf einem Liederabend hat er jedoch noch nie gespielt, wie er erklärte. „Sänger und Pianist sind eine Einheit, wenn der Pianist nicht sogar wichtiger ist“, fand Jürgen Baer. Mit konzentriertem Blick sang er bei der Generalprobe die Lieder ohne Fehler. Als jemand die Schule betreten wollte, öffnete er die von innen verschlossene Tür, ohne das Singen zu unterbrechen und kein einziger falscher Ton entkam seinem Mund.
Jürgen Baer und Dennis Scherer sind also gewappnet für den kommenden Samstag, jetzt fehlen nur noch die Gäste. „Es müssen mindestens zwei Leute mehr im Publikum sitzen als auf der Bühne“, scherzte Baer lachend. Er machte sich keine Sorgen: „Es kommen ein paar mehr, das weiß ich“, war er sich sicher. „Schön ist es natürlich, wenn hier alles voll ist.“, Der Liederabend am Samstag wird sein erster sein, seit er in Bayern ist. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei und auch Jürgen Baer und Dennis Scherer musizieren ohne Gage. Spenden sind erwünscht und gehen an die Schule, um den Musikunterricht zu fördern.
DK
