Lange Jahre Vorstandsvorsitzender
„Personifizierte Raiffeisenbank“: Wolfgang Baumeister aus Seuversholz gestorben

11.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:47 Uhr

Wolfgang Baumeister wäre diese Woche 92 Jahre alt geworden. Kurz davor ist der langjährige Bankdirektor und Dritte Bürgermeister von Pollenfeld gestorben. Foto: Wittmann, Archiv

Der langjährige Vorstand der Raiffeisenbank Eichstätt-Seuversholz, Wolfgang Baumeister, ist gestorben. An diesem Donnerstag wäre er 92 Jahre alt geworden. Baumeister galt als „personifzierte Raiffeisenbank“, war er doch nach dem Zweiten Weltkrieg von der ersten Minute an genossenschaftlich aktiv.

Bei seiner Verabschiedung als Bankdirektor würdigte der damalige Landrat Xaver Bittl Baumeister als Mann mit „Fleiß, Können, Mut und dem Willen zu vorausschauenden Entscheidungen“. Bittl zufolge war der Gestorbene eine „Bank“ im Genossenschaftswesen.

Schon 1978 Vorstandsvorsitzender



Nach seiner Schulzeit im Ingolstädter Canisiuskonvikt trat Baumeister 1949 nach dem frühen Tod des Vaters in die Spar- und Darlehenskasse Seuversholz ein. 1950 bis 1957 besuchte er Kurse und Seminare, 1970 machte er die Bankkaufmannsgehilfenprüfung, Baumeister wurde Geschäftsführer und schon wenige Wochen später Vorstandsmitglied. 1978 berief ihn die Bank zum Vorstandsvorsitzenden – nach der Fusion der Raiffeisenbanken Seuversholz und Eichstätt. Gemeinsam mit Direktor Alois Morgott steuerte Baumeister die Bank durch die Zeit – damals mit 55 Beschäftigten und seinem Sitz am Eichstätter Domplatz. Morgott würdigte Baumeister bei dessen Verabschiedung im Januar 1995 als „überzeugenden Genossenschafter“.

Kommunalpolitisch aktiv



Neben seinen beruflichen Aufgaben war Baumeister auch kommunalpolitisch aktiv – unter anderem als Dritter Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Pollenfeld. Seine Verbundenheit zur Landwirtschaft zeigte sich nicht nur in der Stärkung des Warenmarktes innerhalb der Raiffeisenbank; er war auch Gründungsmitglied des Maschinen- und Betriebshilferings. Jäger war Baumeister auch: Ab 1952 war er in den wildreichen Gefilden von Jura und Altmühltal auf die Pirsch gegangen – mit dem Lüftn-Peter, Heiner Mayer oder Otto-Karl Betz. In vielen Vereinen auf dem Jura war Baumeister Mitglied – teils über 70 und mehr Jahre hinweg. Alles ein Stück Heimatverbundenheit.

An diesem Mittwoch ist um 18 Uhr Sterberosenkranz in Seuversholz. Das Requiem findet am Donnerstag um 14 Uhr in der Pfarrkirche statt. Die Beisetzung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Ostenfriedhof in Eichstätt.