Titting
Mit dem Sensenmann üben

Kurs in Titting zeigt, wie effektiv die alte Mähmethode ist – Viele Tipps zur Handhabung und zum Schärfen

14.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:54 Uhr

Mit viel Übung und etwas Schwung geht die Mahd schnell von der Hand. Foto: Hinterholzinger

Titting – Was man mit einem Worb und einem Kumpf anfängt haben am Samstag die Teilnehmenden eines Sensenkurses in Titting gelernt. Den Lehrgang mit Werner Kleemann aus Emetzheim hat der Markt Titting im Rahmen seines Biodiversitäts-Projektes „Titting – Steinreiche Natur“ organisiert.

In Zeiten von steigenden Kraftstoff- und Strompreisen sowie der Diskussion um das Insektensterben, stellt die fast vergessene Sense eine ökologische und effektive Alternative zum Rasenmäher dar.

Werner Kleemann wollte vor acht Jahren das Sensen von seinem Vater gezeigt bekommen. Nachdem die Lehrstunde nicht allzu erfolgreich verlief, fand er nach einer Recherche den Sensenverein Deutschland. Der Verein, der sich ganz der altbewährten Mähtechnik verschrieben hat, bildet Sensenlehrer aus. Diesen Weg hat auch Werner Kleemann eingeschlagen und begeistert nun seit fünf Jahren Interessierte für diese Mähweise.

Früher wurde bereits in den Morgenstunden, wenn noch der Tau auf den Wiesen lag, gesenst, da es sich mit der Feuchtigkeit leichter mäht. In Anlehnung an diese Tradition startete der Sensenkurs zeitig am Morgen. Nach einer Sicherheitseinweisung und etwas Materialkunde wurden die Sensen zusammengebaut und individuell eingestellt. Und dann war auch schnell klar, dass der Worb der Sensenstiel ist und der Kumpf ein Köcher für den Wetzstein.

Bevor die ersten Quadratmeter Gras auf der Wiese gelegt wurden, erfolgten noch Trockenübungen, um die Bewegungsabläufe des Sensens entspannt und locker zu verinnerlichen.

Neben dem bloßen Sensen auf der Fläche konnte der Sensenlehrer Tipps zum Verhalten in schwierigen Mähsituationen geben, wie dem Sensen um oder an Hindernissen wie Bäumen und Zäunen oder an Hängen – für Tittinger eine sehr wichtige Information. Außerdem gab Kleemann Hinweise zum Rechen, Trocknen und Abtransportieren des Mähguts.

Um möglichst ermüdungsfrei mit einer scharfen Sense arbeiten zu können, lernten die Kursteilnehmen außerdem das Wetzen der Sense und das Beurteilen der Schneide. Es wurden verschiedene Sensentypen vorgestellt und es bestand die Möglichkeit, diese auszuprobieren.

Nachdem beim Auftakt in diesem Jahr auch einige Wiesenrand-Gäste vorbeischauten, hofft der Markt Titting, dass auch nächstes Jahr wieder genügend Gras auf den Wiesen steht, um für eine neue Gruppe einen Kurs organisieren zu können.

EK