Ereignisreiche Zeit beim MGV
Marienlob in der Wallfahrtskirche und gesangliche Liebeserklärungen: Beilngrieser Männergesangverein sehr aktiv

26.07.2023 | Stand 13.09.2023, 5:53 Uhr

Sangesbrüder in Aktion: Auch in der Wallfahrtskirche Wemding trafen die Mitglieder des Beilngrieser Männergesangvereins stets den richtigen Ton. Foto: MGV

„Heilige Wochen“ herrschen derzeit beim Beilngrieser Männergesangverein – so ordnet man dort die ungewöhnliche Häufung von Auftritten bei Messen und Andachten ein. Und auch sonst ist aktuell viel geboten.

Gerade erst war man in Mindelstetten gewesen, um dort zusammen mit der KAB dem Grab Anna Schäffers einen Besuch abzustatten und die Heilige mit einem Gottesdienst zu würdigen. Demnächst wird ein Dankgottesdienst anlässlich der Goldenen Hochzeit eines Sangesbruders gestaltet und nun, kurz nach dem Ausflug nach Mindelstetten, hatte der Verein Gelegenheit, eine Wallfahrtsandacht in Wemding gesanglich zu gestalten. Der Auftritt in der Wallfahrtskirche Maria Brünnlein war Fix- und Höhepunkt des Tagesausfluges, den die Sänger zusammen mit ihren Partnerinnen und weiteren Gästen unternahmen.

Umfassende Informationen über Pappenheim und Nördlingen



Eingebettet hatten die Organisatoren, Chorleiter Alois Vieracker und Kassier Lothar Rausch, diesen Programmpunkt in zwei Stadtführungen, zunächst in Pappenheim und nachmittags in Nördlingen. Sehr viel Interessantes erfuhren die Ausflügler in Pappenheim über die Geschichte der Stadt, wo man dem Helden des Dreißigjährigen Krieges, Gottfried Heinrich zu Pappenheim, noch in jüngerer Zeit ein Denkmal gesetzt hat, angereichert mit Anekdoten wie über den Geruch von Abortgruben, worauf der Spruch „daran erkenne ich meine Pappenheimer“ zurückgehen soll. Auch erläuterte der Stadtführer, warum der sizilianische Herrscher Hierion im Stadtwappen fälschlich als Schwarzer abgebildet ist, was klar den Rassismusverdacht widerlege. Dabei meinte er, ausgerechnet das N-Wort verwenden zu müssen...

Nach anfänglich wechselhaftem Wetter in Pappenheim wurde es in Wemding zunehmend wärmer und sonniger. Nach dem anstrengenden Kulturprogramm am Vormittag stärkten sich die Sänger und Begleiterinnen in der Wallfahrergaststätte für die bevorstehende Andacht, die von dem aus Hirschberg stammenden Wallfahrtsrektor Norbert Traub gehalten wurde.

„Sei gegrüßt, Maria!“



Der Chor sang „Blagoslovi, dushe moia, Gospoda“, „Sei gegrüßt, Maria!“, „Du großer Gott“ und „Sancta Maria“. Chorleiter Vieracker bestätigte später die angebrachten Warnhinweise, dass der vibrierende hölzerne Resonanzboden auf der Orgelempore selbst eine schwierige Akustik erzeugt. Mit der gesanglichen Leistung und Darbietung waren Sänger sowie Kirchenbesucher recht zufrieden. Pfarrer Traub bat die Beilngrieser am Ende der Andacht, die Heimat zu grüßen.

Auf einen weiteren Kulturhöhepunkt durfte man sich in Nördlingen freuen. Die Stadtführerin zeigte sich selbst auf detaillierte Rückfragen geschichtlich sattelfest. Sehr anschaulich vermochte sie es, in das mittelalterliche Nördlingen zu entführen. Nach vielen weiteren Informationen war es für die Ausflugsgruppe an der Zeit, sich in einem einladenden Gastgarten für die Rückfahrt nach Beilngries zu stärken.

Gelungenes Sommerfest des MGV



Außerdem hat der Männergesangverein Beilngries jüngst sein traditionelles Sommerfest gefeiert, und zwar in der Gerätehalle der Feuerwehr. Hans Ehrl vom zweiten Tenor hatte die Organisation übernommen, wobei er sich auf die Unterstützung seiner Sänger und deren Ehefrauen verlassen konnte. Die Helferinnen und Helfer hatten Salate angerichtet, Kuchen gebacken und alles Notwendige herbeigeschafft und aufgebaut. Backschinken als Hauptspeise wurde von einer Kipfenberger Metzgerei geliefert. Die Getränkeversorgung lief über die Feuerwehr. Die gute Vorbereitung wurde durch zahlreichen Besuch der Sänger des MGV und ihrer Partnerinnen sowie weiterer Angehöriger belohnt.

Neben den allgemein hoch gelobten selbst zubereiteten Speisen war der Höhepunkt des Abends der Vortrag von drei Liedern, die der Chor für diesen Anlass einstudiert hatte. Chorleiter Vieracker ließ es bei seiner Einführung nicht an launigen Versicherungen fehlen, welche Mühe man sich für die besseren Hälften gegeben habe, um ihnen die Liebe zu versichern. Sogar von Rosen war die Rede, die man trotz großer Anstrengung und nur wegen äußerst widriger Umstände nicht habe besorgen können. V

on den Liedern selbst jedoch waren die Zuhörerinnen sehr angetan. Zunächst sang der Chor „Morgens früh bei kühlem Taue“, ein Lied, das von der Liebe zu jungen Mädchen, aber auch von Treue bis zum Tod handelt. Ein weiteres, ganz besonderes Lied hatten die Sänger mitgebracht, das hohe Aktualität aufweist, denn dieses wurde erst kürzlich in dieser Form von Ina Müller und Hannes Ringlstetter im Duett gesungen. Die Sängerin sang plattdeutsch und ihr bayerischer Partner im Wechsel in hiesiger Mundart. So hieß es auch beim MGV: „Dat du min Leevsten büst, dat du wull weeßt. Kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht, segg mi wat Leevs!“ Das dritte Lied hingegen war eine Liebeserklärung an die bayerische Landschaft. „Jeder Ort hat sei G’sicht, jeder Berg hat sei G’wicht, jedes Tal hat sei G’wand in unser’m schön’ Land“, lautet die erste Strophe von „Die Liab zu dir bleibt“. Die Damen spendeten begeisterten Applaus und forderten sogar eine Zugabe, die ihnen die Herren gerne gaben.

DK