Raus in die Natur
Konzert für Frühaufsteher: Vogelstimmenwanderung der Beilngrieser Naturschützer

23.04.2024 | Stand 23.04.2024, 5:00 Uhr
Nikolaus Rieger

Zu hören und zu sehen hat es einiges gegeben bei der Vogelstimmenwanderung der Beilngrieser Naturschützer. Foto: N. Rieger

Die vielfältigen Gesänge der heimischen Vogelwelt haben im Mittelpunkt einer Wanderung der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Beilngries am vergangenen Sonntag gestanden. Treue Naturfreunde trotzten den ungemütlichen Wetterverhältnissen und lauschten frühmorgendlichem Gezwitscher.

Seit Jahrzehnten zählt die Vogelstimmenwanderung zu den beliebtesten Veranstaltungen der Beilngrieser Naturschützer. Einmal mehr entführte Vogelstimmenexperte Georg Dütsch am vergangenen Sonntagmorgen interessierte Vogelfreunde in die Welt der gefiederten Sänger.

Warm und regendicht eingepackt, hatte sich trotz nahezu winterlicher Wetterverhältnisse eine kleine Gruppe am Ausgangspunkt bei der Kevenhüller Brücke eingefunden. Ziel der Wanderung war diesmal die Hecken- und Streuobstlandschaft entlang des Main-Donau-Kanals im Ottmaringer Tal.

Viel zu hören



Entgegen aller Erwartungen zeigten sich auch allerhand Vogelarten wetterfest und erfreuten mit ihren artentypischen Gesängen. Entlang alter und beim Kanalbau neu angelegter Heckensäume war deutlich das Werben um einen Paarungspartner und das Abstecken eines Brutreviers mittels lautem Gezwitscher zu vernehmen.

Wie Dütsch verdeutlichte, bevorzugen die meisten bei uns vorzufindenden Vogelarten strukturreiche Landschaften mit üppigen Heckensäumen und Obstbäumen. Gerade im Bereich der von der BN-Ortsgruppe betreuten Streuobstwiese, begleitet von uralten riesigen Pappelbäumen und der idealen Vegetation entlang des alten Ludwigskanals, seien solche vogelfreundlichen Lebensräume zu finden. Und so brauchten die Vogelfreunde auch nicht lange auf die ersten Begegnungen und Hörerlebnisse zu warten. Angefangen von Amseln, Rotkehlchen und verschiedenen Meisenarten über Ringeltauben und Mönchsgrasmücken bis hin zu Kleibern und Kolkraben reichte die Palette der morgendlichen Sänger.

NABU-Vogelwelt-App



Besonders während einer kurzen Regenpause auf Höhe des Naturkindergartens bot sich die Gelegenheit, einige Vögel zu bestimmen. Als sehr hilfreich zeigten sich dabei die mitgebrachten Ferngläser und die Möglichkeit, die Vogelstimmen mittels NABU-Vogelwelt-App zu vergleichen.

Ein wahres Wohnparadies für Höhlenbrüter präsentierte sich auf dem Rückweg über den alten Treidelpfad am Ludwigskanal. Besonders an den alten Obstbäumen konnten unzählige Eingangslöcher bestaunt werden. Diese seien meist verlassene Spechthöhlen, welche von den Nachmietern mit allerlei Materialien wie Rindenstücken, Federn, Grashalmen zu idealen Brutstätten eingerichtet werden, erläuterte Georg Dütsch.

Mit vielen weiteren interessanten Informationen ausgestattet und um einige Naturerlebnisse reicher, kehrten die Vogelfreunde nach rund zweistündiger Exkursion zwar nass und durchgefroren, aber dennoch begeistert an den Ausgangspunkt der Wanderung zurück.

rgf