Kottingwörth
Internet-Probleme in Kottingwörth: Breitband-Referent übt scharfe Kritik

Verhalten der Deutschen Glasfaser sei „in keiner Weise akzeptabel“

15.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:11 Uhr

Genau wie die Bürger in Kottingwörth ärgert sich der Breitbandreferent des Stadtrats, Georg Harrer, über die seit Monaten vorherrschenden Probleme. Foto: CSU

Beilngries – Deutliche Worte hat Georg Harrer (CSU) am Donnerstagabend unter „Verschiedenes“ gefunden. In seiner Funktion als Breitbandreferent des Stadtrats wolle er die Internet-Situation in Kottingwörth nicht unkommentiert lassen. Wie berichtet, leiden die Bürger dort unter regelmäßigen Totalausfällen. Das Verhalten des zuständigen Unternehmens, das er bewusst beim Namen nenne – die Deutsche Glasfaser, die mit dem ursprünglichen Betreiber für Kottingwörth, Inexio, fusioniert hat – sei eine „Unmöglichkeit“ und „in keiner Weise akzeptabel“, schimpfte Harrer. Ein Provider müsse in der heutigen Zeit innerhalb von Stunden oder zumindest wenigen Tagen in der Lage sein, eine Störung zu beheben. Kunden über Wochen hinweg im Regen stehen zu lassen, das dürfe definitiv nicht sein.

Auch den Verweis auf grundsätzliche Schwierigkeiten der Richtfunk-Technik könne er nicht gelten lassen, so Harrer. Diese gebe es seit 1931 und ein Anbieter müsse nun wirklich in der Lage sein, damit eine störungsfreie Verbindung zu gewährleisten – oder eine entsprechende Firma zu beauftragen, um vorherrschende Probleme zu beheben.

Eine besondere Dimension gewinne der Kottingwörther Missstand noch dadurch, dass ausgerechnet die Deutsche Glasfaser durch ihren Ausbau in Beilngries und Hirschberg massiv um Kunden geworben habe und in der Gemeinde zum großen „Player“ werde. Für solche Vorhaben würden Vertreter des Unternehmens in Stadtratssitzungen kommen und sich mit schönen Folien „als die Besten“ präsentieren, die Realität sehe aber dann ganz anders aus, beklagte Harrer. Es gelte nun, gemeinsam den öffentlichen Druck hochzuhalten, um eine Besserung zu erreichen.

Das Gesagte könne er so unterschreiben, betonte Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW). Genau darum sei es auch bei dem Gespräch gegangen, das die Stadt vor einer Woche mit der Deutschen Glasfaser geführt habe. Wie der Rathauschef aufzeigte, sei es zuvor selbst für die Kommune über längere Zeit nicht möglich gewesen, bei dem Unternehmen einen Ansprechpartner ausfindig zu machen – „ein absolutes Unding“.

rgf