Sanierung des Schulhofs in Wettstetten
Grünes Klassenzimmer kommt gut an

30.01.2024 | Stand 30.01.2024, 20:10 Uhr |

61 Jahre ist der Schulhof der Wettstettener Grundschule alt. Während der Sommerferien soll er grundlegend saniert werden. Die Pläne dazu diskutierte der Wettstettener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Foto: Gülich

Ein Radfahrparcours, Geschicklichkeitsgeräte, unterschiedliche Aufenthaltsmöglichkeiten, ein grünes Klassenzimmer und viele, viele Bäume, die für Schatten und ein gutes Klima sorgen: Die im Wettstettener Gemeinderat vorgestellten Pläne für die Sanierung des Grundschul-Schulhofs fanden beim gesamten Gremium großen Anklang.

Landschaftsarchitekt Alexander Kugler vom Büro INKA Freiraum Design aus Ingolstadt präsentierte den im Vorhinein mit Bürgermeister Gerd Risch (FW) und der Rektorin der Wettstettener Grundschule, Christina Chittka, abgestimmten Entwurf. Chittka hatte ihrerseits sowohl das Lehrerkollegium als auch Schüler in die Planungen einbezogen.

Vorgestellt wurde ein durchdachtes, kreatives Konzept. In dessen Mitte: Ein eigener, verkehrstechnisch mit der Polizei abgesprochener Fahrradparcours. „Der erspart uns den Bus-Tourismus nach Stammham vor der Fahrradprüfung, weil unsere Kinder dann in Wettstetten trainieren können“, erläuterte Risch. Zwischen den durch zwei verschiedene Asphaltfarben abgesetzten Spuren sind grüne, beschattete Inseln mit Sitzblöcken als Aufenthaltsbereiche und ein Bewegungs-Geschicklichkeitsparcours vorgesehen.

Richtung Straße schlug Kugler eine Wiese oder Rasen vor, ans Schulhaus angeschlossen ein tribünenartig angelegtes Sitzpodest. Das grüne Klassenzimmer solle von Obstbäumen und Beerensträuchern eingerahmt werden, die mit Wasser aus einer neu eingebauten Zisterne versorgt werden. Die zunächst auch dort angedachten Stufen könnten – auf Anregung der Schulleitung – durch kostengünstigere Sitzgruppen ersetzt werden.

Der BWG-Vorsitzende Josef Schmidt stellte hinsichtlich der veranschlagten Kosten von 460000 Euro „plus einiger Kleinigkeiten, also insgesamt vermutlich rund einer halben Million Euro“, die Frage, ob für das Projekt genügend Geld in der Gemeindekasse sei. „Der alte Schulhof existiert seit 61 Jahren, in denen nichts Substanzielles daran gemacht wurde“, hielt Bürgermeister Risch fest. Der aktuelle Zustand sei nicht mehr tragbar, und 375 000 Euro seien in der Finanzplanung bereits für die Schulhof-Sanierung vorgesehen, für die auch mit Fördergeldern zu rechnen sei. Das schaffe die Gemeinde. Gemeinderätin Regine Morich (CSU) fügte an: „Eine halbe Million klingt erst mal viel für einen Schulhof, aber hier entsteht ja viel mehr als nur ein Schulhof, nämlich ein zusätzliches Klassenzimmer, eine Bühne mit Tribüne für die Kinder, ein neuer Bewegungspark und ein Fahrradübungsplatz. Ich bin dafür, das als Gesamtkonzept zu sehen und genau so zu übernehmen.“ Dazu tendierte nach einer guten Stunde Diskussion der gesamte Rat, die endgültige Entscheidung wurde allerdings auf die nächste Sitzung vertagt. Dann werde sie aber auch langsam dringlich, so Rathauschef Risch, denn die Baumaßnahmen sollen Anfang Juli beginnen und bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein.

Christine Chittka, die Rektorin der Wettstettener Grundschule, brachte nach der Sitzung ihre Freude über die Begeisterung des Gemeinderats über das Konzept zum Ausdruck: „Es freut mich sehr, dass der Gemeinderat unser Konzept so gelobt hat und es in der Februarsitzung beschließen will. Unsere Schule erfährt dadurch eine große Aufwertung für die Zukunft. Die Zeiten, in denen die meisten Kinder nur bis mittags in der Schule sind, sind fast vorbei. Umso besser ist es dann, wenn der Pausenhof auch am Nachmittag als ‚Lebensraum‘ mit vielfältigen Angeboten genutzt werden kann.“

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