Disput um Löschteich
Gebiet „Amberger Ost“: Feuerwehren wissen nichts von angeblicher Rücksprache

26.02.2024 | Stand 26.02.2024, 19:43 Uhr
Ramona Ernhofer

Hier soll das Mischgebiet „Am Oberdorfer Berg West II“ entstehen, über das im Oberdollinger Gemeinderat beraten wurde. Foto: Ernhofer

In der jüngsten Sitzung des Oberdollinger Gemeinderats wurde zunächst über die 17. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde für das Gebiet „Amberger Ost“ diskutiert, auf dem sich die Firma Forster Erdbau aus Mindelstetten niederlassen möchte. Holger Ranft vom Ingolstädter Büro T+R Ingenieure stellte dem Gremium seine überarbeiteten Planunterlagen vor.

Ranft erklärte, dass als Abgrenzung zum Ortsteil Unterdolling ein fünf Meter breiter Begrünungsstreifen angelegt werden soll. Rege wurde die Diskussion, als er den bereits 2020 aufgefüllten Feuerlöschteich ansprach. Dieser sei nach Rücksprache mit den örtlichen Feuerwehren aufgefüllt worden, da dort ohnehin kein Löschwasser entnommen werden könnte, weil die Pumpen sonst völlig verschlammen würden. Michael Forster von der CSU erklärte daraufhin mit Nachdruck, auch in seiner Funktion als Vorsitzender der Unterdollinger Wehr, dass ein solches Gespräch nie stattgefunden habe. Dies hätten ihm auch die Oberdollinger Kollegen bestätigt.

Das Gremium war sich einig, dass es sich hier um eine falsche Aussage handelt, was so auch in den Unterlagen und Beschlüssen vermerkt werden müsse. Wie Forster weiter sagte, müsse noch geklärt werden, ob genügend Löschwasser vorhanden ist. Bürgermeister Josef Lohr (CSU) erklärte, dass der Wassermeister der VG Pförring, Georg Grimm, vor Kurzem erst eine Hydranten-Messung vorgenommen habe. Die Ergebnisse müssten aber noch einem Sachverständigen vorgelegt werden. Die Flächennutzungsplanänderung und auch die Aufstellung des Bebauungsplans „Gewerbegebiet Amberger Ost“ wurde schließlich einstimmig beschlossen.

„Hecke dient auch der Biodiversität“

Ein weiteres Thema, das Anlass zu Diskussionen gab, war die Planung des „Mischgebietes Am Oberdorfer Berg West II“. Eva Ferstl vom Planungsbüro Eder Ingenieure aus Regensburg stand Rede und Antwort. Debattiert wurde zunächst über die vorhandene Eingrünung, die nun ja nicht mehr zwingend nötig sei, so die Überlegung in der September-Sitzung. „Die Hecke sorgt allerdings für eine Durchgrünung des gesamten Gebietes und dient auch der Biodiversität“, gab Ferstl zu bedenken. „Gleichzeitig bildet die Grünanlage eine Abgrenzung zum Mischgebiet.“ Am Ende entschied sich das Gremium mit sechs zu vier Stimmen, den Grünstreifen zu erhalten.

Diskutiert wurde, ob auf den gewerblich genutzten Bauparzellen am westlichen Rand drei Vollgeschosse zugelassen werden sollten, weil sich durch die Straßenböschung die sichtbare Höhe reduziert. „Außerdem bietet sich das Gelände dafür an“, sagte Ferstl. In der nächsten Sitzung soll anhand genauer Messungen nochmals über diese Frage beraten werden.

Im Anschluss wurden die Sanierungsarbeiten an den Gemeindestraßen an eine Firma aus Wernberg-Köblitz vergeben. „Die Gesamtkosten werden sich ungefähr auf 2500 Euro belaufen, was circa 0,74 Cent je Laufmeter entspricht“, berichtete Lohr.

Gemeinde unterstützt weiterhin den SV Dolling

Die Gemeinde wird auch weiterhin den SV Dolling unterstützen, um dessen gute Jugendarbeit sowie die damit verbundenen Investitionen, zum Beispiel in die Ballsporthalle, zu würdigen.

Das Projekt „Vereinsraum Oberdolling“, also die Erneuerung des Pfarrsaals im Rathaus, wurde vor Kurzem mit den Vereinsmitgliedern abgestimmt, die den Saal regelmäßig nutzen. Außerdem wurden für eine Förderanfrage, die Bürgermeister Lohr Anfang März dem LAG-Lenkungsausschuss vorstellen möchte, Unterlagen erarbeitet. Die veranschlagten Gesamtkosten betragen rund 83000 Euro. 50 Prozent der Nettobaukosten würden gefördert. Der Gemeinderat stimmte geschlossen für die Umsetzung des Projekts, wenn die Fördergelder gewährt werden. In diesem Fall könnten die Arbeiten zwischen April 2024 und April 2026 stattfinden.

Ein weiteres Thema an diesem Abend war die Brandschutzplanung für das Rathaus mit Bücherei und den angrenzenden Kindergarten. Beauftragt wurde damit eine Firma aus Thalmässing. Schließlich lag eine Anfrage der Caritas-Sozialstation Kösching auf Unterstützung vor. Auch hier war sich das Gremium schnell einig, dass eine Unterstützung in Höhe von 600 Euro für die Jahre 2023 und 2024 gewährt wird. Die Tagespflegeeinrichtung erhält ebenso jeweils 200 Euro für diese beiden Jahre.