Modernster Hochwasserschutz
Führungskräfte der Feuerwehren, des BRK und des THW im Landkreis informieren sich in Pförring

08.02.2024 | Stand 08.02.2024, 6:17 Uhr

Der Abrollbehälter Hochwasser stand bei dem Treffen der Rettungskräfte in Pförring im Mittelpunkt des Interesses. Er enthält unter anderem Stromaggregate und Pumpen, die bei Überflutungen zum Einsatz kommen. Fotos: Kügel

Die Feuerwehren des Marktes Pförring verfügen nicht nur über spezielle Gerätschaften zur Hochwasserbekämpfung, sondern auch über eine Taskforce Hochwasser und einen ausgefeilten „Sonderplan Hochwasser“. Die Präsentation im Rahmen des Infoabends „Hochwasserschutz an der Donau“ stieß bei den Kommandanten der Feuerwehren im Landkreis und bei den Führungskräften von Rotem Kreuz und THW auf großes Interesse.

Vom Pfingsthochwasser 1999 wurde man in Pförring „ziemlich überrascht“, sagte Kreisbrandinspektor Franz Waltl bei der Begrüßung der fast 50 Interessierten im Pförringer Feuerwehrhaus. Der damalige Kommandant Christoph Bürzer habe sich in dieser Zeit erste Gedanken gemacht, wie man sich am besten auf solche Lagen vorbereitet. Das Ergebnis ist ein Sonderplan Hochwasser für den Markt Pförring, der regelmäßig überarbeitet und beübt wird.

Von der Lagebesprechung bis zur Evakuierung

Der Plan ist in acht Kapitel unterteilt und reicht von der ersten Lagebesprechung mit Bürgermeister, Feuerwehr und THW über die Deichverteidigung bis zur Evakuierung der Bevölkerung. Weil sich dann die ortskundigen Einsatzkräfte aus Pförring, Wackerstein und Gaden um ihre eigenen Familien kümmern müssten, gebe es auch Arbeitsblätter für Einheiten aus dem Landkreis, die sie ersetzen sollen und ein Einsatzkonzept für Spontanhelfer, erklärte Waltl.

Inzwischen verfügt Pförring nicht nur über eine ganze Reihe von Geräten zum Hochwasserschutz, sondern auch über eine Taskforce Hochwasser (TF) mit Feuerwehrleuten aus Pförring, Wackerstein, Ettling und Gaden, die sich einmal im Monat trifft. Im vergangenen Jahr sei vor allem der 2022 vom Katastrophenschutz Bayern in Pförring stationierte Abrollbehälter Hochwasser (AB MGH) beübt worden, sagte der Ettlinger Kommandant und TF-Leiter Christian Schlederer. Kommandant Jürgen Heinrich aus Wackerstein erklärte, dass es etwa drei Stunden dauere, bis die 220 Meter lange und 70 Zentimeter hohe mobile Hochwasserwand in Wackerstein aufgebaut ist. Der Aufbau beginnt, wenn für den Pegel Ingolstadt ein Wasserstand von 6,50 Meter erwartet wird.

Zu Beginn hatte der Stellvertretende Landrat Bernhard Sammiller im Namen des Landkreises den Ehrenamtlichen für ihr Engagement und ihre dafür investierte Zeit gedankt. Die Gerätschaften seien vorhanden, nun müsse man sich personell auf Hochwasserlagen vorbereiten, auch durch Zusammenarbeit im Landkreis.

Üben, üben, üben

Der Pförringer Bürgermeister Dieter Müller sagte, die Frage sei nicht ob, sondern wann das nächste Hochwasser komme. Deshalb freue er sich, dass das Thema bei der Feuerwehr präsent sei. Kreisbrandrat Martin Lackner stieß ins selbe Horn. Am 2. Weihnachtsfeiertag sei der Mobildeich aus Pförring für Nordrhein-Westfalen angefordert worden. Auch wenn er dann doch nicht zum Einsatz kam, bedeute das „üben, üben, üben“.

Nach dem theoretischen Teil bestand Gelegenheit, den Abrollbehälter mit seinen zahlreichen Gerätschaften, ein Muster der Aluwand, den Mobildeich, eine Sandsackfüllmaschine und eine Hochleistungspumpe vor dem Feuerwehrhaus zu besichtigen und Fragen an die Mitglieder der Taskforce zu stellen. Jürgen Nadler, Bürgermeister und Feuerwehrkommandant von Böhmfeld, zeigte sich anschließend beeindruckt, wie gut man in Pförring auf ein mögliches Hochwasser vorbereitet sei. „Pförring hat seine Lehren aus der Vergangenheit gezogen und ist nun für Hochwassergefahrenlagen besser gerüstet“, meinte auch Christian Tontarra, der als Ortsbeauftragter des THW Eichstätt die Situation vor Ort schon von gemeinsamen Übungen her kannte. Eine Katastrophenschutzübung zum Thema Hochwasserschutz an der Donau ist laut KBI Waltl für 2025 geplant.