Rat diskutiert über Photovoltaikanlage
Fläche in Wettstetten soll mehrfach genutzt werden

04.03.2024 | Stand 04.03.2024, 19:22 Uhr

Ob es möglich und sinnvoll ist, über dem Regenrückhaltebecken im Wettstettener Gewerbegebiet „Im Speck“ eine Photovoltaikanlage zu installieren, wie es die BWG-Fraktion in einem Antrag vorgeschlagen hat, soll unter Einbeziehung eines Projektpartners herausgefunden werden. Foto: Gülich

Ein Antrag der BWG-Fraktion auf Projektierung einer Photovoltaikanlage über dem Regenrückhaltebecken im Wettstettener Gewerbegebiet „Im Speck“ war Diskussions-Thema in der jüngsten Sitzung des Wettstettener Gemeinderats.

Bürgermeister Gerd Risch begrüßte die Idee, brachliegende Flächen zu nutzen, sehr, hatte allerdings auch schon eine eher kritische Stellungnahme des Abwasserzweckverbands (AZV) eingeholt. Da das Becken zweigeteilt und ein Teil mit Folie ausgelegt sei, in der nichts verankert werden könne und es außerdem bis zu einer Höhe von 3,50 Metern Wasser aufnehmen müsse, gestalte sich ein entsprechendes Vorhaben nicht einfach, schilderte Risch die Rückmeldung des AZV. Das Wasserwirtschaftsamt habe keine Bedenken angemeldet, solange die Funktion der Anlage erhalten bleibe und die Folie nicht durchstoßen werde; auch das staatliche Bauamt habe keine Probleme mit der zusätzlichen Nutzung. BWG-Chef Josef Schmidt hob hervor, dass die Idee der effizienten Mehrfachnutzung solcher Flächen vom Bundestag angeregt worden sei. SPD-Gemeinderat Michael Knöpfle, selbst beim Wasserwirtschaftsamt tätig, betonte, dass die Funktionsfähigkeit des Beckens trotzdem unbedingten Vorrang habe. Der Gemeinderat beauftragte den Bürgermeister und die Verwaltung damit, ein Interessenbekundungsverfahren in die Wege zu leiten und speziell auf die Bürger-Energie-Genossenschaft Neuburg-Schrobenhausen-Aichach-Eichstätt eG zuzugehen.

Sanierung des Pausenhofs beschlossen



Die in der Januar-Sitzung vorgestellte Sanierung des Pausenhofs der Wettstettener Grundschule wurde ohne weitere Diskussion einstimmig beschlossen, obwohl die aktuelle Kostenschätzung rund 100000 Euro über der letzten lag (bei jetzt 530000 Euro zuzüglich Planerkosten). „Da wir nicht wissen, wie der Untergrund beschaffen ist, haben wir dessen Austausch mit in die Kostenschätzung genommen, um diesen mit in der rund 47-prozentigen Förderung drin zu haben, sollte er wirklich getauscht werden müssen“, erläuterte Bürgermeister Risch. Bereits Ende März soll es Sondierungsbohrungen geben, am 15. Juli ist der Start der Arbeiten geplant, damit diese möglichst vor Ende der Sommerferien beendet sein werden.

Gemeinderat Rainer Lechermann (BWG) erkundigte sich nach den gemeindlichen Plänen zum „hinteren Schulhof“, auf dem die Fahrradständer platziert sind, die – wie auch das gesamte Terrain – „einfach katastrophal“ aussähen, so Lechermann. „Das Gelände gehört nicht zum Schulhof und ist deswegen in den aktuellen Planungen nicht berücksichtigt, auch wenn es wirklich in einem schlimmen Zustand ist“, erklärte der Bürgermeister. Und weiter: „Wenn wir uns da ran wagen, muss auch der fünf Meter tief liegende Kanal ausgetauscht werden, das ist eine größere Sache.“ Er versprach, das Projekt in die Haushaltsplanungen aufzunehmen und Synergien, die sich aus der Sanierung der umliegenden Straßen ergeben könnten, zu nutzen.

Die 5. Änderung des Bebauungsplans „Wochenendhausgebiet Adlmannsberg“ geht in die frühzeitige Auslegung. Rathauschef Risch hatte vor der Abstimmung das Ziel der Änderungen erläutert: „Wir wollen den Bebauungsplan an die derzeitigen Gegebenheiten vor Ort anpassen.“ Auf Nachfrage von BWG-Gemeinderat Josef Schmidt, ob es nicht möglich sei, von vier als „Grünfläche“ ausgewiesenen Flächen zwei als Wochenendhaus-Grundstücke zu nutzen, betonte Risch, dass es keinerlei Veranlassung gebe, neue Parzellen zu produzieren.

Gemeindeverwaltung wird umstrukturiert



Die Wettstettener Gemeindeverwaltung wird in den nächsten Monaten umstrukturiert, vor allem, was die Zuordnung von Aufgabenbereichen betrifft. „Wir haben unter anderem die Kämmerei von der Geschäftsleitung getrennt“, erklärte Risch. „Herr Wagner ist zukünftig für die Kämmerei und einige andere Aufgabengebiete zuständig, Herr Ritzer übernimmt die Geschäftsleitung. Frau Spreßler wechselt von der Buchhaltung ins Bauamt.“ Im Zuge dieser Umstrukturierung wurde Christiane Niemeier vom Gemeinderat ab 1. Juni 2024 zur neuen Leiterin des Standesamts ernannt, Manuel Ritzer zu ihrem Stellvertreter.

In der Sitzung notiert



Die Ersatzbeschaffung eines Gerätefahrzeugs für die Freiwillige Feuerwehr Wettstetten schlägt mit 147800 Euro im Gemeindehaushalt zu Buche.

In der März-Sitzung wolle er dem Gemeinderat einen Kriterienkatalog vorlegen, um bei Fertigstellung der Apartments im neuen Seniorenzentrum im Sommer die drei Gemeindewohnungen direkt vermieten zu können, sagte Bürgermeister Gerd Risch auf Nachfrage.

Der Glasfaserausbau läuft laut Risch weiterhin „organisatorisch grauenvoll“. Da die Kabel in den Straßen aber bereits alle verlegt seien, mache eine Kündigung wirtschaftlich keinen Sinn. Derzeit würden (ohne vorherige Ankündigungen) Zugänge in die Häuser gelegt, wann die allerdings wirklich ans Netz angeschlossen seien, könne niemand sagen. „Fristen und Termine sind bei der Deutschen Glasfaser Schall und Rauch“, so der Bürgermeister.