Große Verdienste
Feuerwehrmann mit Leib und Seele: Trauer um den Beilngrieser Kommandanten Wolfgang Petschl

20.02.2024 | Stand 20.02.2024, 15:25 Uhr

Für Feuerwehr und Allgemeinheit hat Kommandant Wolfgang Petschl viel geleistet. Am vergangenen Sonntag ist der Beilngrieser gestorben. Foto: F. Rieger (Archiv)

Die exzellent aufgestellte Beilngrieser Feuerwehr trägt ganz maßgeblich die Handschrift von Wolfgang Petschl. Über mehr als vier Jahrzehnte hinweg hat er sich in ihren Reihen für die Allgemeinheit engagiert, seit 2004 als Kommandant. Am vergangenen Sonntag ist Wolfgang Petschl gestorben. Die Region trauert um einen ebenso verlässlichen wie engagierten Ehrenamtlichen.



Ob nun mitten in der Nacht, ob an Weihnachten oder an Silvester, ob bei brütender Hitze oder bei eisiger Kälte – Petschl war immer auf Abruf und er rückte aus, wenn Menschen in einer Notlage die Hilfe der Feuerwehr benötigten. Noch 2023, als er gegen Ende des Jahres schwer erkrankte, war der Kommandant derjenige unter den Beilngrieser Kameradinnen und Kameraden gewesen, der auch die meisten Einsätze absolvierte: 80 Stück.

20 Jahre lang Kommandant



Die Führungsaufgabe als Kommandant bekleidete er seit 20 Jahren (nach zuvor bereits einer Periode als Stellvertreter) – stets mit einer wohltuenden Ruhe, höchster Feuerwehr-Kompetenz und ehrlicher Freundlichkeit, das kann wohl jeder bestätigen, der Petschl im Einsatz oder bei anderer Gelegenheit im Amt erlebt hat.

Was ihn dabei ganz besonders auszeichnete: Ihm ging es bei seiner Leitungsfunktion spürbar nie darum, im Mittelpunkt zu stehen, sondern vielmehr darum, seinen Part in einer verlässlichen und gut ausgebildeten Stützpunktfeuerwehr bestmöglich einzunehmen. Mit Leib und Seele Feuerwehrmann – das war Wolfgang Petschl.

Jugendarbeit stets sehr geschätzt



Besonders am Herzen lag ihm dabei auch, dass eine engagierte Jugendarbeit betrieben wird – „damit es weitergeht mit unserer Feuerwehr“, wie er mehr als einmal im Gespräch mit unserer Zeitung gesagt hat, beispielsweise im vergangenen Jahr bei einem Jubiläums-Interview zusammen mit Vereinsführung, Jugendwarten und Kinderfeuerwehr-Leitung anlässlich „30 Jahre Jugendfeuerwehr“.

Petschl war mit beteiligt gewesen, als zu Beginn der 1990er-Jahre die Beilngrieser Jugendfeuerwehr aufgebaut wurde. Und auch als Kommandant war es ihm stets ein Anliegen, dass ein enger Kontakt zwischen aktiver Mannschaft und Jugend besteht, wie vielfach zu beobachten war.

„Es tut gut, wenn man anderen Leuten helfen kann“



Um die Nachwuchsarbeit ging es dann auch bei einer der letzten Aktivitäten, die Wolfgang Petschl noch für seine geliebte Feuerwehr mitgestalten konnte: die Jugendversammlung vor gut zwei Monaten, am zweiten Advents-Wochenende. Bei seinem Grußwort als Kommandant blickte er in die Reihen der Jugendlichen, freute sich über den diesmal besonders guten Besuch. Er animierte die Nachwuchskräfte, am Ball zu bleiben. Gab ihnen mit auf den Weg, dass aus ihren Reihen die künftigen Führungskräfte der Beilngrieser Feuerwehr kommen könnten. Und er sagte ihnen: „Ihr macht etwas für die Bevölkerung, ihr macht aber auch etwas für euch selbst – denn es tut gut, wenn man anderen Leuten helfen kann.“

rgf