In großer Runde haben sich am Sonntagabend in Paulushofen die Führungskräfte der regionalen Feuerwehren versammelt. In dem Beilngrieser Ortsteil fand die Frühjahrsdienstversammlung der Kommandanten und Vorstände für den Inspektions-Bereich Mitte im Landkreis Eichstätt statt.
Der zuständige Kreisbrandinspektor Christoph Schermer und Kreisbrandrat Martin Lackner zeigten sich bei der Begrüßung erfreut, dass diese Versammlung endlich wieder in Präsenz stattfinden könne.
Bürgermeister lobt die Feuerwehrkameraden
Und auch der Beilngrieser Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) verwies bei seinem Grußwort darauf, dass es wichtig sei, dass Vereinsleben wieder in Gemeinschaft gepflegt werden kann. Das sei, neben der eigentlichen Feuerwehr-Arbeit bei Einsätzen und Übungen, ein wichtiges Verdienst der Feuerwehren. Vielerorts seien sie es, die das gesellschaftliche Leben am Laufen halten – in manchem Dorf sogar als einziger örtlicher Verein. Die Kernaufgabe der Feuerwehren sei aber zweifellos das Engagement für die Sicherheit in der Gesellschaft. „Ich bin dankbar, dass wir euch haben“, so der Beilngrieser Bürgermeister.
Tausende Stunden für die Allgemeinheit im Einsatz
In welchem Umfang dieses Engagement der Feuerwehren im vergangenen Jahr geleistet wurde, zeigte Kreisbrandrat Lackner auf. Er bilanzierte, dass es 2022 im Landkreis Eichstätt im Vergleich zu 2021 mehr Brände (Anstieg von 565 auf 623), mehr technische Hilfeleistungen (von 1363 auf 1408) – und ganz allgemein mehr Einsätze (von 2203 auf 2411) gab. Zurückgegangen ist derweil die Anzahl der geleisteten Einsatzstunden, und zwar von 29377 auf 26456. Grund dafür war der mehrtägige Einsatz im Ahrtal, zu dem im Jahr 2021 ein Hilfskontingent aus dem Landkreis ausgerückt war – und dabei „wahnsinnig viele Arbeitsstunden“ geleistet hat, wie Lackner in Erinnerung rief.
Auch hinsichtlich der Aktiven hatte er Zahlen dabei. Bereinigt um diejenigen Kräfte, die in mehreren Wehren engagiert sind, und ergänzt um Werks-/Berufsfeuerwehr gibt es im Landkreis Eichstätt 5919 aktive Kameraden – darunter 703 Frauen. Außerdem gehören 960 Jugendliche (329 Mädchen) einer von insgesamt 82 Jugendgruppen an. Und es gibt inzwischen acht Kinderfeuerwehren im Landkreis Eichstätt, vier davon in der Großgemeinde Beilngries.
Dass diese Jugendarbeit und ganz allgemein das aktive Zugehen auf potenzielle neue Mitglieder von höchster Bedeutung sei, machte der Kreisbrandrat ebenfalls deutlich. Studien und Prognosen würden ganz klar aufzeigen: „Wir bekommen in Zukunft weniger Aktive.“ Oder, etwas plakativer ausgedrückt: „Wir werden in Zukunft betteln und hausieren gehen müssen.“ Vor diesem Hintergrund appellierten Lackner und Schermer an die Feuerwehren, sich an der „Langen Nacht der Feuerwehren“ zu beteiligen. Dieser überregionale Aktionstag, bei dem Teilnehmer mit kostenloser Bewerbung unterstützt werden, ist heuer auf den 23. September festgelegt worden.
Kreisjugendfeuerwehrtag und Steuben-Parade
Ein weiterer Termin, auf den – neben zahlreichen Schulungs- und Fortbildungsmöglichkeiten, die über die Homepage des Kreisfeuerwehrverbands einsehbar sind – am Sonntagabend explizit hingewiesen wurde, ist der Kreisjugendfeuerwehrtag am 15. Juli. Er findet diesmal in Beilngries statt – und in diesem Rahmen wird auch das Jubiläum 30 Jahre Kreisfeuerwehrverband begangen. Außerdem ist im September ein Ausflug zur Steuben-Parade in Amerika geplant, informieren und anmelden kann man sich über die Homepage des Kreisfeuerwehrverbands.
Inspektionstermine in der Großgemeinde Beilngries
Für die Inspektion wies Schermer darauf hin, dass heuer – gemäß des Drei-Jahres-Turnus – im Bereich Mitte die Großgemeinde Beilngries mit all ihren Feuerwehren an der Reihe ist. Die Inspektionstermine sind den Wehren bekannt, los geht es am 1. April.
Als Vertreter des Landratsamtes nahm Franz Heiß an der Versammlung teil. Er bescheinigte den Feuerwehrführungskräften, auch im Namen des Landrats, dass die Zusammenarbeit sehr gut funktioniere.
Dominik Birnstein wohnte als stellvertretender Leiter der Integrierten Leitstelle Ingolstadt der Versammlung bei. Er überbrachte den Feuerwehrkameraden diverse aktuelle Hinweise und das Angebot, dass die Integrierte Leitstelle gerne für Besichtigungsbesuche bereitstehe.
Für den Fachbereich Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung verwies Uwe Schuster auf Materialien, die zur Ausleihe bereitstehen. Zudem appellierte er an die Kameraden, Anfragen von Schulen auf jeden Fall wahrzunehmen.
Vertreter für Vorstände und Kommandanten gewählt
Gewählt wurde am Sonntagabend ebenfalls – und zwar jeweils mit voller Zustimmung: Vertreter der Kommandanten im Bereich Mitte ist Andreas Bauer, Feuerwehr Schelldorf, und Vertreter der Vorstände ist Alexander Heger, Feuerwehr Kipfenberg.
DK
