Jubiläumskonzert
Ein musikalischer Glücksfall für die Region – Der Beilngrieser Chor Cantabile feiert 30. Geburtstag

29.04.2024 | Stand 29.04.2024, 19:00 Uhr

Facettenreich und gesanglich erstklassig, so kennt man den Chor Cantabile. Am Sonntagabend beeindruckten die Sängerinnen und Sänger ihr Publikum beim Jubiläumskonzert. Fotos: Adam

Seinen 30. Geburtstag hat der Beilngrieser Chor Cantabile gefeiert. Dies geschah mit einem hochklassigen Jubiläumskonzert.



Bei so vielen „Glücksfällen“ muss eine Geburtstagsfeier ja etwas Besonderes werden: Der Chor Cantabile wurde vor 30 Jahren wiedergegründet und zu diesem Anlass gab es am Sonntagabend ein mitreißendes Geburtstagskonzert im Beilngrieser Haus des Gastes. Die Gäste kamen in Scharen – so viele, dass leider etliche keinen Einlass mehr fanden.

Das aber war das einzige Pech an dem überaus gelungenen Abend, zu dem Moderatorin Klaudia Vogt eine Reihe von Ehrengästen begrüßen konnte: Domkapitular und Stadtpfarrer Josef Funk, Pfarrkurat Edward Kabba, Landrat Alexander Anetsberger und Bürgermeister Helmut Schloderer, Deborah Hödtke und Manfred Faig vom Amt für Kirchenmusik, Lions-Präsident Werner Steibl, die Direktorin des Gymnasiums Sabine Nolte-Hartmann, Theresia Schmidt von der Willibald-Schmidt-Stiftung Beilngries sowie Vertreter der Beilngrieser Banken. „Ihnen allen sind wir sehr zu Dank verpflichtet für die vielfältige Unterstützung des Chores in finanzieller, materieller und ideeller Hinsicht“, dankte Vogt.

Die Musik darf sprechen



Damit aber erst einmal genug der Worte – die Musik durfte sprechen. Und rund zwei Stunden lang bewiesen die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Peter Sillner und Helga Liebold, wie vielseitig ihr Repertoire ist. Mit kirchlicher, geistlicher und zeitgenössischer Chormusik, Spirituals, aber auch Evergreens, Balladen, Rockmusik, Jazz und Pop hielt der Chor das Publikum gefangen und begeisterte in allen Bereichen.

Vor 30 Jahren wiedergegründet



Zurück zu den „Glücksfällen“, die Vogt als roten Faden durch ihre Moderation spannte. Der erste Glücksfall sei damals, vor 30 Jahren, Chorleiter Peter Sillner gewesen. Er kam 1994, als die damalige Schola auf Anstoß von Karl Pillmeyer wiedergegründet wurde – zuvor hatte sie von 1970 an bestanden und war Anfang der 1990er-Jahre aufgelöst worden –, nach dem Studium wieder nach Beilngries und übernahm das Zepter. „Mit viel Engagement, Ausdauer, Können und der entsprechenden musikalischen Vorbildung“ habe sich unter seiner Regie der Chor von damals rund 14 Interessierten zu einem heute 40 Sänger starken gemischten Chor entwickelt.

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Zweiter Glücksfall: Helga Liebold, die im Laufe des Abends mehrere Stücke dirigierte, während Peter Sillner am Klavier begleitete. „Helga ist mit ihren breit angelegten musikalischen Fähigkeiten nicht nur eine Vertretung für Peter, sondern beide arbeiten im harmonischen Zusammenklang und ergänzen sich perfekt“, verriet Vogt, ehe sie den nächsten Liederblock ankündigte, für den die Sänger sich musikalische Begleitung gesucht hatten.

„In den Anfängen wurden praktisch alle Lieder mit Gitarre begleitet, damals von Josef Schneider und Winfried Siegl. Für den heutigen Abend ist es uns gelungen, eine kleine Kombo zusammenzustellen: An der Gitarre Willi Meier, am Bass Albert Thumann und am Piano unser Chormitglied Horst Schröder“, sagte Vogt und bei den Liedern „Hab einen Traum“ und „Ins Wasser fällt ein Stein“ bewies dann das Instrumenten-Trio, welche Bereicherung – und welch weiterer Glücksfall – es für den Chor und Abend war.

Von „The lion sleeps tonight“ bis „Halleluja“



Nach einer Pause stand plötzlich ein anderer Chor auf der Bühne. Zumindest erschien es so, denn von den ruhigen geistlichen Liedern wechselten die Sänger zu Schlager und Evergreens, zu Rock und Pop. „Alles nur geklaut“ von den Prinzen ließen sie hören, „Wunder gescheh’n“ von Nena oder „The lion sleeps tonight“. Burgi und Peter Schneider legten mit ihren Soloauftritten die musikalische Messlatte noch ein gutes Stück höher: „The Rose“ von Bette Middler sang Burgi Schneider, „Halleluja“ von Leonhard Cohen Peter Schneider – und beide wurden mit tosendem Applaus und Bravorufen belohnt. „Zwei weitere Glücksfälle für unseren Chor, dass wir etliche Stimmen haben, die sich Sologesang zutrauen“, freute sich Vogt mit dem Publikum und erzählte schließlich vom gesellschaftlichen Zusammenhalt der Chormitglieder bei Feiern und Ausflügen. Besonderer „Glücksfall“ für die dazu nötige Planung sei stets Horst Schröder: „Er inspiriert, initiiert, telefoniert, organisiert!“

Das Publikum darf mitsingen – für den Frieden



Wer erwartet in einem Konzert, dass er selbst singen darf? Beim Jubiläumskonzert von Cantabile waren die Gäste wohl kaum darauf vorbereitet, dass Chorleiter Peter Sillner sie einbeziehen würde. Trotzdem klappte das vielstimmige Chorlied für den Frieden hervorragend und am Ende verneigte sich Sillner zum Dank vor dem sangesstarken Publikum. Dank sagte der Chorleiter auch Domkapitular Funk und Bürgermeister Schloderer, die beide ein Kuvert für den Chor als Geburtstagsgeschenk dabei hatten. Zum Ende stimmten die Sänger „ihr“ Lied an: „Sing and feel Cantabile“ von Lorenz Maierhofer.

Bleiben noch zwei „Glückfälle“ zu erwähnen – zum Schluss, aber sicher nicht als Unwichtigstes: Zum einen Klaudia Vogt, die charmant und überaus unterhaltsam durch den gelungenen Abend führte. Und schließlich noch der Beilngrieser Chor Cantabile selbst, der eindrucksvoll bewiesen hat, welche hochklassige Bereicherung er zu allen Gelegenheiten ist.

arg