Hans Hauf im Alter von 82 Jahren gestorben
Ein Dollnsteiner Original hat sich für immer verabschiedet

10.04.2024 | Stand 10.04.2024, 9:00 Uhr
Manfred Völkl

Hans Hauf ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Foto: Völkl

Dollnstein trauert um eines seiner letzten Originale: Hans Hauf, der zeitlebens nur „Hansi“ gerufen wurde. Er ist jetzt mit 82 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. Eine Krankheit, die er so akzeptierte, wie sie war. Er nahm sie als sein Schicksal an. Egal ob jung oder alt, Hauf kannte jeden und alle, unterhielt sich auch gerne mit jedem. Dabei war er stets gut gelaunt und zeigte sich immer bestens informiert, der EICHSTÄTTER KURIER war seine beste Informationsquelle.

Hauf zeichnete sich vor allem für sein gesellschaftliches Engagement aus, ob Fasching oder Fußball, Stammtisch oder Gemeindepolitik, er war einfach für alles zu haben. Er hatte immer ein offenes Ohr für jedermann. Dabei war ihm seine berufliche Karriere als Elektriker nicht so wichtig, die stellte er immer für das Gemeinwohl hinten an. „Erst der Mitmensch, dann die Arbeit“ war sein Credo.

Er hielt den Linker-Rechter-Lauf am Leben



Ob es den Fasching in Dollnstein ohne Hauf in seiner heutigen Form noch geben würde, kann man als spekulativ abtun. Er war es, der den Faschingsumzug wiederbelebte und den am Leben hielt, der heute einer der Höhepunkte im Dollnsteiner Fasching darstellt. Der Brauch geht weit ins 19. Jahrhundert zurück. Dabei laufen schaurige Maskerer durch die Straßen und verteilen an die Kinder Süßigkeiten, aber nur, wenn sie lautstark den Schlachtruf: „Linka rechta Saubua schlechta, oans, zwoa, drei“ rufen.

Einige Jahre war Hauf an den Faschingssonntagen alleine unterwegs, niemand wollte den Brauch mehr aufrechterhalten. Aber Hansi trotzte erfolgreich diesem Abwärtstrend und konnte Jahr für Jahr immer mehr Läufer dafür gewinnen. Jetzt hat die Läuferschar wieder eine stabile Zukunft. Bis zuletzt war er ihnen verbunden, obwohl er nicht mehr selbst mitlaufen konnte, war er auch heuer noch beim Zusammentreffen der Läufer anwesend. Linker-Rechter ohne Hauf ist in der Zukunft schwer vorstellbar.

Der DJK Dollnstein war er als Spieler und Funktionär jahrzehntelang eng verbunden. In den 60er-Jahren war er als Linksaußen von seinen Gegnern gefürchtet und hoch geschätzt. Vor allem seine Schnelligkeit zeichnete ihn aus. Die DJK spielte damals in der A-Klasse (C- und B-Klasse waren darunter) und gehörten in der Region zu den spielstärksten Mannschaften – mit ein Verdienst von Hauf. Nach Ende seiner Spielerkarriere blieb er als Jugendleiter dem Fußball noch jahrelang treu. Bereits 2015 wurde er wegen seiner damals 60-jährigen Zugehörigkeit zur DJK geehrt. Er blieb ihnen zuletzt als Zuschauer eng verbunden, ließ kein Fußspiel seiner DJK aus, war einer der wenigen Dauerkartenbesitzer.

Auch die Fröhlichen Brüder trauern um ihn. Er war seit 1959 aus dem Verein nicht mehr wegzudenken und hat viel für ihn geleistet. Dafür wurde er zu seinem 70. Geburtstag zum Ehrenmitglied erhoben. Ein Beerdigungstermin ist noch nicht bekannt, aber es werden sicherlich viele Dollnsteiner an seinem Grab Abschied nehmen.