Beilngries
Ein buntes Fest zum 20. Geburtstag

Umzug in den Neubau im Jahr 2002: Beilngrieser Grundschule feiert das Jubiläum mit einem kurzweiligen Programm

21.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:55 Uhr

Zum Programm gehörten durch die Bank gelungene Auftritte der Kinder. Foto: F. Rieger

Von Fabian Rieger

Beilngries – Freilich, es ist nur ein Gedankenspiel. Aber aufregend wäre es ja schon, wenn ein Schulgebäude erzählen könnte, was es im Laufe der Jahrzehnte so alles erlebt hat, oder? Genau dieses Szenario hat der stellvertretende Schulamtsdirektor Florian Rieß am Donnerstagmorgen in den Raum gestellt, als er bei der „20-Jahre-neues-Schulhaus“-Feier der Beilngrieser Grundschule ein Grußwort hielt. Für ihn sei es fast so, als habe ein solches Gebäude eine eigene Seele, sagte Rieß. Denn: „Die Kinderseelen halten ein Schulhaus lebendig.“

Wie quietschfidel und fröhlich die Beilngrieser Grundschule ist, stellte die Schulfamilie um Rektorin Monika Bäumler am Donnerstag eindrucksvoll unter Beweis. Herzlich, kurzweilig, professionell – so ließe sich die Geburtstagsfeier ohne Schmeichelei zusammenfassen.

Wobei: Kann ein Gebäude Geburtstag feiern? Das fragte Bäumler in die Runde. Um gleich selbst die Antwort zu geben: Es seien natürlich die Kinder, die das Leben in ein Schulhaus bringen, „mit eurem Lachen und eurer Fröhlichkeit“. Und so dürfe man als Schulgemeinschaft selbstverständlich ein solches Jubiläum feiern.

Im Jahre 2002 – nach den Pfingstferien – sei unter dem damaligen Schulleiter Reinhold Betz, der am Donnerstag ebenfalls zum Fest in der großen Turnhalle geladen war, der Umzug zelebriert worden, rief Bäumler in Erinnerung. Seither habe es viele wichtige Stationen im schulischen Leben gegeben. Die Rektorin, selbst seit zwölf Jahren im Amt, rief einige von ihnen schlagwortartig in Erinnerung. Entwicklungen in der allgemeinen Schullandschaft wie beispielsweise die Digitalisierung. Die Einführung des Bläserklassen-Angebots vor einem guten Jahrzehnt. Das unvergessene Zirkusprojekt. Das Profil Inklusion. Und noch vieles mehr. Ja, das Gebäude der Beilngrieser Grundschule ist lebendig. Zu verdanken sei das vielen Beteiligten, wie Bäumler in einer Aufzählung würdigte. Nicht unerwähnt bleiben durfte dabei die Stadt Beilngries als Sachaufwandsträger. Dort stoße man stets auf Wohlwollen, wofür sich Monika Bäumler ausdrücklich bedankte. Und natürlich kam dabei die bereits vor der Tür stehende nächste große Herausforderung zur Sprache: die bauliche Erweiterung der Grundschule.

Auch Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) erwähnte dieses Millionenprojekt bei seinem Grußwort. Er verwies darauf, dass es in der Geschichte der Beilngrieser Grundschule aus politischer Sicht durchaus eine Konstante gebe: Die Stadt schrecke nicht davor zurück, sich die Bildung ihrer Kinder etwas kosten zu lassen. Viel wichtiger als jedes noch so moderne Schulhaus seien aber die Menschen, die dort ihrer Aufgabe nachgehen, betonte Schloderer. Er bezog darin alle Mitglieder der Schulfamilie ein, von Rektorin und Lehrern über Hausmeister und Mittagsbetreuung bis zum Förderverein. Und er bescheinigte der Schulart Grundschule, eine enorm wichtige Funktion für die Gesellschaft auszufüllen. Hier werde nicht nur das Fundament für die weitere Bildungslaufbahn gelegt, sondern auch eine „Basis für Chancengleichheit“ geschaffen, indem quer über soziale Schichten hinweg alle Kinder miteinander dieselben Startmöglichkeiten ins Schulleben erfahren.

Dass eine Grundschule stets auch Teil eines gesellschaftlichen Wandels sei, zeigte die Elternbeiratsvorsitzende Petra Berwerz-Hein auf. Den entsprechenden Anforderungen könne man sich nicht verschließen – und das werde in Beilngries auch nicht getan.

So ließe sich die Liste der anerkennenden Worte, die am Donnerstag gesprochen wurden, noch weiter fortsetzen. Aber zu einer Feier gehört ja nicht nur das Reden. Singen und Musizieren – auch das durfte nicht fehlen: von „Grundschule, Grundschule, alle feiern mit“ über die Stücke der Bläserklasse bis zur Schulhymne „Ein Hoch auf uns“. Direkt ins Auge stachen dabei die bunten T-Shirts, die extra für den 20. Geburtstag der Schule – mit Hilfe der Corona-Teststation-Spende (wir berichteten) – angeschafft worden waren. Und weil eben nicht nur Kinder und Lehrer zum schulischen Leben gehören, gab es noch für einige weitere Akteure solche Shirts. Ehrensache, dass auch Pfarrkurat Edward Kabba ein solches trug, als er den göttlichen Segen für alle künftigen Schuljahre und Erlebnisse an der Beilngrieser Grundschule erbat.

Damit war der Festtag aber noch nicht vorbei. Ähnlich wie vor 20 Jahren, als die Schulfamilie vom alten zum neuen Gebäude durch die Stadt zog, gab es auch diesmal einen gemeinsamen freudigen Fußmarsch. Mit Musik und wehenden Fähnchen spazierte die Gruppe zum Sportplatz, wo ein Spielefest angesetzt war. Wer dabei allerdings dann nicht mitspielen wollte, war das Wetter. Doch eine Feststellung aus dem Lied, mit dem man sich darauf vorbereitet hatte, gilt sowieso über einen solchen Aktionstag hinaus: „Zusammen sind wir stark.“

DK