Unternehmen hat sich „verschätzt“
Deutsche Glasfaser will bis Mitte April alle Anschlüsse in Stammham realisieren

10.02.2024 | Stand 10.02.2024, 6:17 Uhr

Bürgermeisterin Maria Weber (von links) und Camelia Pintea vom Bauamt hörten gespannt zu, was Bence Csizmadia und Cihat Sen von der Deutschen Glasfaser zu sagen hatten. Weber drängte die Vertreter des Unternehmens auf eine schriftliche Zusage. Foto: Gerstmayer

„Aus meiner Unzufriedenheit mache ich keinen Hehl“, sagte Bürgermeisterin Maria Weber (CSU) gleich zu Beginn der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend und blickte nach links. Dort saßen zwei Herren der Deutschen Glasfaser. Weber sprach von einer „schwierigen Kommunikation“ mit dem Telekommunikationsunternehmen. Ständig wechselnde Ansprechpartner hätten die Situation zusätzlich erschwert. Die Bürgermeisterin wollte es jetzt genau wissen: „Wann gehen wir ans Licht? Wann werden die letzten Häuser angeschlossen?“

„Wir haben uns verschätzt“, sagte Cihat Sen, Projektmanager bei der Deutschen Glasfaser, der von einem großen zeitlichen Verzug sprach. Er sicherte zu, bis spätestens Mitte März „alle Anschlüsse am Licht zu haben“ und die letzten Häuser „in drei bis vier Wochen“ danach angeschlossen zu haben. Die Rathauschefin drängte auf eine schriftliche Zusage seitens des Unternehmens, dass die Anschlüsse bis Mitte April realisiert und die Mängelbeseitigung bis Juni erledigt sei.

Konrad Lins (CSU) sagte, er sei von Anfang an skeptisch gewesen, da er von anderen Gemeinden leider viel Negatives über den Glasfaserausbau durch die Deutsche Glasfaser gehört habe. Leider seien auch in Stammham Versprechungen nicht eingehalten worden.

Vize-Bürgermeister Wolfgang Köcher (SPD) wollte wissen, wie mit Altverträgen verfahren werde. Wie gehe man mit einem Anbieterwechsel um? Bence Csizmadia von der Deutschen Glasfaser kündigte eine kundenfreundliche Lösung an. Cihat Sen ergänzte, dass ein Mitarbeiter des Telekommunikationsunternehmens jeweils den Router anschließen und testen werde, ob der Internetanschluss auch funktioniere.

Drei Hallentore irreparabel beschädigt

Nach dem „schweren Brocken“ Glasfaserausbau ging es um die Mehrzweckhalle. Maria Weber erklärte, drei der vier Hallentore seien irreparabel beschädigt und müssten ausgetauscht werden. Geschäftsstellenleiter Christoph Riepl berichtete, dass die Gemeinde im Januar sieben Unternehmen angeschrieben und um Abgabe eines Angebotes gebeten habe. Das günstigste Angebot habe eine Firma mit etwas mehr als 27.000 Euro abgegeben. Der Gemeinderat entschloss sich dann auch dafür.

Das Gremium musste sich mit einer Reihe von Zuschussanträgen befassen: Der SV Stammham bat um eine Bezuschussung zum Kauf von Fußballtoren inklusive Netzen. Die Kosten belaufen sich laut Verein auf 4431 Euro. Die Gemeinde Stammham bezuschusst dies mit 20 Prozent. Mit dem gleichen Prozentsatz unterstützt die Gemeinde den Erwerb von vier Turnmatten zum Preis von 1115 Euro. Der SV Stammham bat auch um die Unterstützung für Instandhaltungsarbeiten für die Rasen am Schulsportplatz am Kleinspielfeld. Es gibt eine „historische Abmachung“ wonach die Gemeinde ein Drittel und der Sportverein zwei Drittel trägt. Daran soll jetzt festgehalten werden. Die Gemeinde fördert den Rasen am Schulsportplatz mit rund 2239 Euro und den am Kleinspielfeld mit 817 Euro.

Die Martinsschützen Westerhofen bitten um eine Förderung von Strom- und Heizkosten für den Schießstand. Die Gemeinde gibt 50 Prozent von 998 Euro, also 499 Euro.

Bürgermeisterin Weber berichtete, dass für die Erstellung des Jahresabschlusses 2022 der gemeindlichen Wasserversorgung und die Photovoltaikanlagen eine Steuerkanzlei gesucht werde, da das bisherige Büro gekündigt habe. Das Rennen machten Steuerberater aus Riedenburg. Es fallen rund elf Arbeitsstunden an. Kommandant Stefan Ampferl (Feuerwehren Stammham und Appertshofen) berichtete, dass die 1997 gekaufte Schutzkleidung bei den vielen Einsätzen leide. Eine Erneuerung sei dringend notwendig. Der Gemeinderat entschloss sich, heuer eine Musteranschaffung zu tätigen. Die Kosten betragen 5000 Euro. In den Folgejahren soll zusätzliche Schutzkleidung erstanden werden.

Kirchweg soll bald barrierefrei sein

Die Bürgermeisterin berichtete von „zügigen Arbeiten“ bei der Barrierefreimachung des Kirchweges. Dort gehe es rasch voran. Sie sprach auch über den Sachstand der Kliniken im Naturpark Altmühltal. Der Notfallstandort am Krankenhaus in Kösching solle erhalten bleiben. Weber sagte außerdem, dass für die Europawahl am 9. Juni noch Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gesucht werden. Interessierte ab 16 Jahren seien willkommen. Sie erwähnte noch die Tage der offenen Tür beim Kinderhaus Purzelbaum und der Flohkiste. Weber warb auch für eine Teilnahme an der Aktion saubere Landschaft am 16. März.