Irfersdorf – Ein Johannisfeuer ist ein Spektakel, das bereits seit dem 12. Jahrhundert bekannt ist. Im Mittelalter führte man Tänze rund um das Feuer auf und da das Fest des Heiligen Johannes am 24. Juni in die Zeit der Sommersonnenwende fällt, war es mit vielen Reinigungs- und Fruchtbarkeitsriten verbunden. Junge Burschen zeigten ihren Mut beim Sprung über das Feuer, baldige Heirat sowie Schutz vor Hexen und Geistern wurde damit verbunden. Angebrannte Holzstücke steckte man in Felder und Äcker, um diese vor Ungeziefer zu schützen.
Am Samstagabend wurde in Irfersdorf das Johannisfeuer r entzündet. In dem Beilngrieser Ortsteil gibt es dazu die Tradition, dass am Tag des Johannisfeuers im Dorf der „Johannisbock“ zu der abendlichen Feier einlädt. Der junge Mann, der den Johannisbock spielt, wird ganz besonders ausstaffiert: Er wird mit Buchenästen umwickelt und zieht dann mit weiteren Burschen im Ort von Haus zu Haus.
Am Abend treffen sich alle beim hoch aufgeschichteten Holzhaufen und die Landjugend sorgt bei der Feier für Speis und Trank. Wenn es dämmert, wird das Johannisfeuer angezündet. Dazu ist zwingend die Genehmigung der Stadt erforderlich und die Irfersdorfer hatten gerade noch Glück, dass ihre Feier klappte. Ihnen wurde die Bewilligung für Samstagabend erteilt, ab Sonntag galt die vom Landratsamt erteilte Anordnung, dass keine offenen Feuerstellen mehr errichtet werden dürfen – eine vorbeugende Maßnahme zur Waldbrandbekämpfung.
Bei den Irfersdorfern ging nicht zuletzt dank Umsicht und entsprechender Vorsichtsmaßnahmen alles gut und es wurde lange am verglimmenden Feuer gefeiert.
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Die Landjugend hat sich engagiert eingebracht. Foto: Adam
Mit Einbruch der Dunkelheit wurde das Johannisfeuer entzündet. Foto: Adam
