Beilngries
Bürgermeister zieht bei Weihnachtsfeier des Stadtrats Jahresbilanz

Helmut Schloderer: Dankbar für „fairen und sachlichen Umgangsstil“

16.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:13 Uhr

Auf ein Jahr, das in der Kommunalpolitik jede Menge Arbeit und weltweit viele unschöne Entwicklungen mit sich gebracht hat, blickte Bürgermeister Helmut Schloderer bei der Weihnachtsfeier des Beilngrieser Stadtrats am Donnerstagabend zurück. Foto: F. Rieger

Von Fabian Rieger

Hirschberg – Die aktuelle Wahlperiode steuert zwar schon auf die Halbzeit zu – trotzdem gibt es noch immer erste Mal. Eine solche Premiere fand nun am Donnerstagabend statt: Zum ersten Mal seit der Kommunalwahl 2020 konnte eine Weihnachtsfeier des Beilngrieser Stadtrats stattfinden.

Ganz so, wie es vor Ausbruch der Corona-Pandemie üblich war, kamen dabei Bürgermeister, Stadtrat, Ortssprecher und Ortsbeauftragte, Mitarbeiter der Verwaltung sowie Seniorenzentrums-Leiterin Marina Bär zu einem festlichen Abend zusammen. Eingeladen waren auch die Partnerinnen und Partner. Austragungsort der Feier war diesmal das Gasthaus Sedlmeier in Hirschberg. Dem dortigen Ortssprecher Hans-Jürgen Lause wurde dann auch die Ehre zuteil, die Weihnachtsfeier zu eröffnen. Er tat dies mit Worten, die zum Nachdenken anregten – darüber, worauf es im menschlichen Zusammenleben wirklich ankommt, und darüber, welchen Beitrag jeder Einzelne leisten kann, damit es mehr Frieden in der Welt gibt.

Krieg und Frieden – dieses leider so bestimmende Thema des Jahres 2022 griff auch Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) bei seiner Ansprache auf. „Waren wir Anfang dieses Jahres noch optimistisch, dass unser Leben nach dem Auslaufen der Pandemie im Laufe des Jahres 2022 langsam wieder in einen Normalbetrieb übergehen würde, so wurden wir im Februar durch den russischen Angriffskrieg eines Besseren belehrt.“ Die Menschheit sei seither in vielen Bereichen einer „Zeitenwende“ unterworfen – und man muss laut dem Bürgermeister „kein Prophet sein, dass diese Zeitenwende noch nicht zum Abschluss gekommen ist“. Schlimm sei, dass die Unsicherheit der Bevölkerung von manchen Politikern auch noch gezielt „instrumentalisiert und befeuert“ werde.

Die Beilngrieser Kommunalpolitiker meine er mit dieser Aussage aber ausdrücklich nicht, betonte Schloderer. Vielmehr dankte er allen Akteuren für den „fairen und sachlichen Umgangsstil“, den man miteinander pflege. Auf diese Weise werde man der „Vorbildfunktion“ gerecht, die man in einem öffentlichen Amt zweifellos habe.

Aus kommunalpolitischer Sicht sei auch 2022 durchaus wieder ein arbeitsreiches Jahr gewesen. Schloderer konnte dies mit Zahlen belegen. Es gab 13 Stadtratssitzungen, viermal tagte der Festausschuss, einmal der Bauausschuss und je zweimal der Infrastrukturausschuss sowie der Rechnungsprüfungsausschuss. Insgesamt wurden dabei 447 Tagesordnungspunkte behandelt. Man habe als Stadtrat „viele Projekte auf den Weg gebracht und zahlreiche Investitionsentscheidungen getroffen“.

Auch eine besondere Marke wurde überschritten: In der Großgemeinde Beilngries leben inzwischen mehr als 10000 Bürger. Das Wachstum sei „an sich erfreulich“, es bringe aber auch Aufgaben für die Kommune mit sich. Denen steht eine „angespannte“ Finanzlage der Stadt gegenüber. Und die nächsten großen Investitionen seien bereits abgesteckt, von der Erweiterung der Grundschule über den neuen Volksfestplatz und die Sanierung des Freibads bis hin zu Maßnahmen an der Abwasseranlage. Daher werde es weiterhin nicht möglich sein, „mit dem Füllhorn durch die Gemeinde“ zu ziehen, um alle Bürgerwünsche zu erfüllen. Vielmehr werde man auch im kommenden Jahr „den Spagat zwischen dem Wünschenswerten und dem Machbaren aushalten müssen“, stellte der Bürgermeister in Aussicht.

Weiter wollte er die besinnliche Vorweihnachtsstimmung dann aber nicht mehr trüben. Vielmehr war es Zeit, „Danke“ zu sagen – den stellvertretenden Bürgermeistern, allen Beteiligten des kommunalpolitischen Prozesses, deren Partnerinnen und Partnern, den Mitarbeitern in allen städtischen Einrichtungen sowie allen Bürgern, die sich ehrenamtlich engagieren. Und, an diesem Abend ganz wichtig: Schloderer dankte seiner Mitarbeiterin Ulrike Behringer, die diese Feier federführend vorbereitet hatte, den Musikern Claudia und Ralf Muth für die gelungenen Beiträge sowie der Gastwirtsfamilie samt Team.

Krankheitsbedingt entfallen musste diesmal der Rückblick des Sprechers der mitgliederstärksten Fraktion. Stattdessen trug Christian Gerner (CSU) spontan einige weihnachtliche Wünsche und eine Geschichte zur „Besinnlichkeit“ vor. Und er kleidete das Motto für den restlichen Festabend in Worte: „Lassen wir die Politik einfach mal außen vor.“

DK